Thursday, September 24, 2009

von Grizzlys und Walen, Sonnenbrand und noch mehr Regenwald

Eine weitere ereignisreiche Woche neigt sich bald dem Ende und ich moechte Euch natuerlich ueber meine Taten der letzten Tage auf dem Laufenden halten.

Montag
Nachdem ich am Montag in erstaunlich kurzer Zeit ein Bankkonto eroeffnet hatte, machte ich mich bei allerschoenstem Wetter per Faehre und Bus auf den Weg zum Grouse Mountain, um dort die Gondola zu besteigen. Die Fahrt an sich ist mit fast 40 Dollar recht teuer und man kann das ganze extrem durch eine Besteigung des Berges auf 5 Dollar fuer die Rueckfahrt reduzieren, aber dazu konnte ich mich nicht durchringen, da es recht heiss war und ich ja auch immer noch meine ganze Kamera-Ausruestung mit mir rumschleppe. Die Fahrt mit der Gondola dauert ungefaehr 8 Minuten und waehrend dessen versuchte uns ein Angestellter ein paar Informationen zum Berg naeherzubringen, aber die Leute waren extrem unfreundlich und redeten einfach mit ihren Nachbarn weiter und wurden sogar immer lauter, um ihn zu uebertoenen. Sehr unverschaemt und ich haette gerne gehoert, was der junge Mann zu sagen hatte! Auf dem Berg angekommen, genoss ich die tolle Aussicht, nahm einen zweiten Lift hoch zum Aussichtspunkt, von dem man auch Paragliding haette machen koennen, sah mir die tolle lumberjack show an (das sind harte Kerle, die frueher die Baeume faellten und weiterverarbeiteten) und lies mir natuerlich auch die zwei Grizzly Baeren nicht entgehen, die auf dem Berg leben. Normalerweise sollte man in Reichweite von Grizzly Baaeren das Weite ergreifen, da sie exrem gefaehrlich sind, aber die zwei befanden sich hinter einem Zaun und haben Glueck, dass sie ueberhaupt noch leben. Normalerweise werden Baerenjunge, die ohne ihre Mutter aufgefunden werden von den Rangern erschossen, diese aber wurden am Leben erhalten und da die Zoos schon voller Baeren sind, wurde ihnen eine Behausung auf Grouse Mountain errichtet. Im 'theatre in the sky', dem Theater in den Sternen sah ich mir noch zwei Filme ueber die Entstehung der Infrarstruktur auf Grouse Moutain und die Grizzly Baeren an und als ich mit der Gondola wieder nach unten fuhr, war ich erstens ganz ordentlich verbrannt und zweitens auch muede von der guten Bergluft.

Dienstag
Ich hatte mich wieder fuer eine von Eriks Touren entschieden und diesmal sollte es neben einem etwas ausfuehrlicheren Stadtbummel auch wieder in Regenwald gehen und zwar diesmal in den Lynn Canyon. Auch dort gabs wieder einige stories aus der Traumfabrik, die in North Vancouver oefter mal unterwegs ist. Nachmittags zurueck in der Stadt gings nach Chinatown, zu dem ich ja bereits einen Abstecher gemacht hatte, aber neues gab es auch fuer mich zu sehen. Zum Beispiel das mit zwei Metern ehemals schmalste Gebaeude der Welt, die Auslagen der traditionellen Shops mit allen moeglichen und unmoeglichen Kraeutern, getrockneten Pilzen, Fischen und nicht zu identifizierenden Objekten. Im Uebrigen soll Vancouver eine sehr sichere Stadt sein und Erik meinte, es gaebe nur eine Gegend, in der man aufpassen sollte, da sich dort schraege Typen rumtrieben; Drogenabhaengige, Drogendealer und Leute mit mentalen Problemen. East Hastings sei das Gebiet und als wir dort waren (wir mussten da durch, um zu unserem Bus zu gelangen), erkannte ich das Gebiet sofort wieder. Ich war bereits dort gewesen am Samstag und da mir das ganze nicht geheuer war, hatte ich die Gegend sofort wieder verlassen. Spaeter besuchten wir noch die Oeffentliche Bibliothek und ich war ueberrascht von der Groesse, Architektur und der Effizienz, mit der der Bibliotheksbestand verwaltet wird. Sich bewegende Regale um nur einige Fakten zu nennen.

Mittwoch
Da es mit den Walen weder in Neuseeland noch in Australien geklappt hat, hatte ich mir das Whale Watching ganz fest fuer Kanada vorgenommen und da sich das Wetter schon seit Tagen so unglaublich und gar nicht der Jahreszeit entsprechend verhaelt, fand der Trip ganz spontan am Mittwoch statt. Zwischen Telefonat und dem eigentlichen an Board gehen lagen nur 2 Stunden und eine 30minuetige Taxifahrt, um zum Hafen von Richmond zu gelangen, was etwas ausserhalb von Vancouver downtown liegt. Begleitung hatte ich auch, ein Maedel aus dem franz. sprechenden Teil der Schweiz war dabei und zusammen quetschten wir uns in dicke rote Overalls, die als Wetterschutz (heute nur als Windschutz) und auch als Schwimmweste dienen sollten. Ausserdem griffen wir uns noch Handschuhe und eine Muetzte und schmierten uns mit Sonnenmilch ein. Wie ein Schneemann im Sommer fuehlten wir uns auf dem Weg zum Boot, waren aber spaeter ganz froh ueber unser dickes Fell, schliesslich schossen wir ueber das offene Meer und waren dem Wind ausgesetzt. Wir fuhren ca. 90 Minuten, bis wir endlich die ersten Killerwale, auch Orcas genannt, entdeckten. Drei Gruppen bewegten sich in unsere Richtung und so hies es nur noch abwarten. Wie sie so auftauchen, Luft schnappen und wieder abtauchen hat schon was mayestaetisches und falls man sich immer noch nicht so sicher ist, ob das ganze auch echt ist, dann weiss man es spaetestens dann, wenn man sie atmen hoert. Eine der Gruppen war recht verspielt und schien sich ein Spaesschen mit uns zu erlauben, denn wenn immer der Kapitaen den Motor anlies, um ihnen zu folgen, tauchten sie einfach unter, aenderten die Richtung und tauchten irgendwo hinter uns wieder auf. Fototechnisch war das ganze zwar kein so grosser Erfolg, da sie nicht wie Humphback Wale beim Untertauchen ihre Schwanzflosse nach oben strecken und das gelegentliche Hochspringen fand entweder viel zu schnell oder zu weit weg statt, aber toll war das Erlebnis trotzdem. Im Uebrigen war ich heute auch ganz offiziel in den Vereinigten Staaten von Amerika, denn das Gewaesser, in dem wir die Wale gesehen haben, gehoert zu den USA. Auf der Heimfahrt nickte ich kurz mal ein wenig ein und nach insgesamt knapp 5 Stunden und 190km kamen wir wieder in Richmond an. Dort assen wir erstmal unseren Lunch und genossen das Wetter in dem kleinen Hafenort. Auffaellig war das rege Treiben auf dem Pier und die vielen hysterischen Teenager Maedels und irgendwann hatten wir herausgefunden, was sich hier abspielte. Hollywood dreht hier gerade einen Film mit Kim Basinger (die war gar nicht da) und Zac Efron (wer? ja genau, wusste ich auch nicht, so ein jungscher Typ vom Highschool Musical) und da waren die Maedels hin und weg. Hinter uns unterhielten sich zwei Leute vom Set und so erfuhr ich, dass sie vor dem Abend gar nicht drehen wuerden, weil sie auf die Dunkelheit warten, aber das wussten die Maedels natuerlich nicht und rannten wie die aufgescheuchten Huehner von A nach B. Irgendwann fuhr dann mal ein grosser Wagen mit schwarzgetoenten Scheiben vor und Zac wurde in ein Restaurant gefuehrt (in dem auch gedreht wurde) und was da vor sich ging, koennt Ihr Euch nicht vorstellen! Ich dachte ich wuerde taub! Mit dem Taxi gings zurueck nach downtown und dort schnappte ich mir meine Kamera und fotografierte den Sonnenuntergang am English Beach und machte gleich noch ein paar Nachtaufnahmen in der Naehe vom Stanley Park.

Donnerstag
Ich finde es wahnsinnig schwierig hier in Kanada, eine prepaid SIM Karte fuers Handy zu finden. Fuer heute hatte ich es mir aber endgueltig vorgenommen, schliesslich bewerbe ich mich gerade und muss eine Telefonnummer angeben. Ich hatte mir zwar die Adresse eines Ladens rausgesucht, den ich aufsuchen wollte und schaffe es auch zur besagten Adresse, fand aber den Laden nicht. Nach langem Hin - und Herlaufen fand ich in einem der vielen unterirdischen Shoppingcenter endlich einen Anbieter und fragte dort einfach mal nach. Ich wurde sehr nett beraten und so machte ich dort einen Vertrag. In Kanada ist es naemlich so, dass prepaid viel zu teuer ist und man mit Vertrag guenstiger kommt und einem ausserdem noch viele Extras hinterher geschmissen werden. Nun gut, ne halbe Stunde spaeter war ich wieder draussen und nun habe ich endlich eine kanadische Nummer und kann wieder einen Punkt auf meiner Liste abhaken. Der Rest des Tages wurde mit Ueberarbeiten meines Lebenslaufes und Bewerben verbracht.

Sunday, September 20, 2009

von Erik, dem Wikinger, Schwenkbruecken und einer Zugfahrt ueber den Daechern Vancouvers

Irgendwie habe ich es noch immer nicht geschafft, mal einen ausfuehrlichen Blick in meinen Reisefuehrer zu werfen und so schloss ich mich am Freitag einer vom hostel organisierten gefuehrten Tour an, die von Erik, einem vor vielen Jahren ausgewanderten Daenen, geleitet und sogar im Lonely Planet empfohlen wird (das hatte ich wenigstens noch beim Durchblaettern entdeckt). Mit von der Partie waren 20 andere Gaeste des hostels und wir waren ein bunter Haufen, was Nationaliaeten betraf: Deutsche, Australier, Italiener, Brazilianer, Columbianer, Canadier, Belgier, Sri Lankaner und Briten. Erik zeigte uns nicht nur Sehenswertes in der Stadt, sondern zusammen fuhren wir erst mit der Faehre und dann mit dem Bus raus ins Gruene Richtung Grouse Mountain; dies wird ein Veranstaltungsort bei den Olympischen Spielen 2010 sein. Wir erklommen gluecklicherweise nicht den Berg, da dies nicht auf dem Programm stand, sondern verschwanden in den Wald in Vancouver North, auch gern als Hollywood North bezeichnet, denn neben Los Angeles und New York ist Vancouver die drittgroesste Produktionsstaette fuer die Traumfabrik und so kann man in Vancouver North und dem dort ansaessigen Wald oefter mal Dreharbeiten zu den verschiedensten Filmen und Fernsehserien beobachten. Neben einem angenehmen Spaziergang durch kanadischen Regenwald besuchten wir eine Stelle am Fluss, an der man die flussaufwaerts ziehenden Lachse beim Erklimmen der Hoehenmeter beobachten kann. Die meisten werden davon schon mal gehoert haben, zur Laichzeit schwimmen die armen Kreaturen flussaufwaerts und springen unzaehlige Male Stromschnellen hinauf, nur um zu ihrem Geburtsort zurueckzukehren und dort den Kreislauf von Neuem beginnen zu lassen und ihre Eier abzulegen. In dieser Station also sieht man in glaesernen Schaukaesten wie die Lachse die Stromschnellen hinauf springen, sich nach dieser Kraftanstrengung ausruhen um nach gewisser Zeit die naechste Huerde zu nehmen. Es ist nicht leicht, ein Lachs zu sein!

Danach gings weiter zur Capilano Suspension Bridge, nicht die hoechste und auch nicht die laengste Schwenkbruecke der Welt, aber man muss sich ja irgendein Extrem auf die Fahne schreiben und so sei es wohl die groesste Schwenkbruecke, wenn man die Laenge zur Hoehe ins Verhaeltnis setzt. Ah ja... Das Areal haben sie auf jeden Fall sehr schoen gestaltet und so gibt es dort auch einen Treetop Walk; man kann also auf in den Baeumen haengenden Bruecken von einem Baum zum naechsten laufen. Warum hat man sich da so viel Muehe gegeben? Also wenn ich Erik richtig zugehoert habe, sind die Baeume stark gefaehrdet, weil sie nicht sehr viel fruchtbare Erde um den Stamm liegen haben und wenn jeder dort rumtrampeln wuerde, waere die wenige Erde sofort verschwunden und die Baeume wuerden absterben. Man hat der Sachen ein Schnippchen geschlagen und die Bruecken gebaut und so kann man die schoenen grossen Baeume bewundern, ohne sie zu gefaehrden.

Zurueck im Souvenir Shop gabs leckeren Fudge, eine "karamellähnliche Süßigkeit aus Butter, Zucker und Milch" (danke leo.org) und ich lies mir ein bisschen was davon schmecken; gar nicht so einfach, aus all den verschiedenen Sorten zu waehlen!

Im Bus gings zurueck in die Stadt und dann ins hostel und die Zeit war wie im Flug vergangen, waren wir doch stattliche 9 Stunden unterwegs gewesen! Mit nur 28 Dollar ist diese Tour absolut ihr Geld wert und Erik verdient daran keinen Cent, weil er alles ehrenamtlich macht. Und wie man Geld spart, weiss er auch noch, schliesslich wuerde man weitaus mehr Geld zahlen, wuerde man diese Tour alleine machen wollen (aufgrund seiner jahrelangen Taetigkeit als Tourguide hat er bei der Suspension Bridge tolle Rabatte fuer seine Touren rausgeschlagen). Und weil er solch ein Herzchen ist, verteilte er nach der Tour noch weitere Vorschlaege, was man in Vancouver noch anstellen kann und wie man dabei Geld spart.

Als ich nach der Tour zurueck auf mein Zimmer ging, kam ich auch endlich mit den anderen Maedels ins Gespraech und so erfuhr ich, dass Nicole aus Neuseeland stammt (hoerte ich gleich an ihrem Akzent, Gott, wie habe ich den vermisst!), Helen aus Frankreich und Gemma aus England. Zusammen mit noch ein paar anderen Leuten gingen wir spaeter noch einen trinken.

Samstag lief ich dann nach dem Fruehstueck nach Chinatown und dies ist nach San Franciso das zweitgroesste Chinatown in Nordamerika. Allerdings fand ich es dort nicht sehr gemuetlich, ueberall sehr aermlich und runtergekommene Menschen und so packte ich erstmal meine Kamera weg, die ich bisher in den Haenden gehalten hatte. Gebettelt wurde komischerweise nicht, aber ich fuehlte mich trotzdem nicht sehr wohl in diesem Teil der Stadt und verlies es deshalb wieder recht schnell.

Ich folgte Eriks Rat und nutzte den Sky Train, um ein wenig Sightseeing zu betreiben und ausserdem einen Blick auf die Aussenbezirke von Vancouver zu werfen. Das Ding heisst Sky Train, weil die Schienen erhoeht gebaut sind und man meistens ueber den Strassen und vielen Daechern der Stadt dahin faehrt. Gute Aussicht garantiert! Danach gings zurueck ins hostel, um endlich mal ein bisschen zu recherchieren, was jobmaessig so in der Stadt geht und abends ging ich dann nochmal rauf auf den lookout Turm, diesmal allerdings mit Stativ, um laengere Belichtungzeiten bewerkstelligen zu koennen. Und diesmal bezahlte ich nur die Haelfte vom Preis, da man mit der hostel Mitgliedschaft tolle Prozente bekommt.

Sonntag widmete ich dann voll und ganz der Jobsuche und schrieb einige Bewerbungen. Mal schauen, was dabei rauskommt....

Thursday, September 17, 2009

die ersten Tage in Vancouver

Vancouver wird schon seit Jahren als die lebenswerteste Stadt der Welt angegeben und bei diesem ranking werden u.a. Einkaufsmoeglichkeiten, Unterkuenfte, Erholungsmoeglichkeiten usw. ausgewertet. Allerdings frage ich mich seit einigen Tagen, wer dabei wohl befragt wurde - sicherlich nicht all die Leute, die staendig um 'spare change', also Kleingeld betteln. Und das sind nicht gerade wenige! Bettler bin ich bereits von Melbourne gewohnt (die landeten beim letzten ranking uebrigens auf Platz 3) aber nicht in den Ausmassen, wie hier in Vancouver und ich bin bereits nach so wenigen Tagen schon vollkommen genervt. Egal wo man hingeht, ueberall wird man angebettelt.

Als ich am Mittwoch aufstand, wusste ich noch gar nicht, was ich an diesem Tag anstellen sollte. Das Lesen meines Reisefuehrers hatte ich mir eigentlich fuer den langen Flug vorgenommen aber die Zeit hatte ich sehr erfolgreich mit Filmegucken totgeschlagen und der Reisefuehrer wurde nicht angeruehrt. Nun ja, nach kurzem Blick auf die Stadtkarte von Vancouver entschied ich mich fuer einen Spaziergang im Stanley Park, der gern als das Kronjuwel der Stadt bezeichnet wird und bei Spaziergaengern, Fahrradfahrern und Inlineskatern sehr beliebt ist. Bei einem letzten Blick auf eine der vielen vor Ort befindlichen Informationstafeln wurde ich von einem netten aelteren Herren angesprochen, dessen Job es zu sein scheint, hilflose Touristen ausfindig zu machen und ihnen zu helfen. Ich mimte also die Ahnungslose und lies mir die Route durch den Park erklaeren, interessante Stops und so weiter und so fort. Dann kam ich mit dem Herrn, der sich als Lyle vorstellte noch ein wenig ins Gespraech und er wuenschte mir fuer die Jobsuche viel Glueck und Erfolg. Von den Sehenswuerdigkeiten, wie zum Beispiel den Totem Poles mal ganz abgesehen, war der Rundweg recht gut besucht, vorallem Fahrradfahrer waren viele unterwegs, obwohl es spaeter sogar zu regnen began. Bei den Totem Poles wurden Busladungen von Touristen abgeladen, die knipsten schnell ihre Fotos und verschwanden dann wieder in ihren fahrbaren Konservendosen. Ich bekam zwischendurch ne ordentliche Dusche ab, hatte aber keine Moeglichkeiten zum unterstellen und so lief ich einfach weiter, schliesslich hat Regen ja noch niemandem geschadet. Nach 9km war der walk vorbei und ganz stolz fotografierte ich sogar die Plakette, die mir das bestaetigte.

Da ich noch unbedingt einen Internationalen Adapter fuer die Steckdose brauchte, fragte ich im erstbesten Laden nach und wurde dort zu einem anderen Laden verwiesen, da man diese Adapter dort nicht verkaufte. Dort wurde ich zwar fuendig was Stecker fuer Handy, Laptop usw angeht, aber fuer mein Glaetteisen brauche ich wohl einen Spannungsumwandler. Der Verkaeufter meinte, er koennte mir zwar den verkaufen, den er im Laden hat, aber der sei viel zu teuer und gab mir eine andere Adresse, wo sie mehr als 50 % guenstiger sind. Super nett die Leute hier!

Nach nem Chai Latte gings zurueck ins hostel, wo ich den Nachmittag mit dem Aufarbeiten meiner Fotos verbrachte. Wer haette das gedacht, dass der in meinem letzten Artikel scherzhaft zitierte Regentag in Vancouver so schnell erlebt werden wuerde.

Donnerstag hatte sich das Wetter wieder verbessert und es machte richtig Spass, in der Stadt herumzulaufen (mal ganz abgesehen davon, dass man staendig angebettelt wird). Ich erledigte einige Dinge und beantragte eine SIN (Social Insurance Number = Sozialversicherungsnummer), die man zum Arbeiten braucht und machte gleich noch einen Termin bei einer Bank, um ein Konto eroeffnen zu koennen. Danach gings erstmal wieder zurueck zum hostel, um meine Kamera zu holen und dann rauf auf den Turm im Harbour Centre. Der Turm selbst ist zwar nur 130 Meter, aber das reicht bereits aus, um einen herrlichen 360 Grad Blick zu gewaehrleisten. Im Uebrigen wurde der Lookout 1977 vom Neil Armstrong eroeffnet, der ja hauptberuflich gern auf dem Mond rumlatscht. Fuer das ticket zahlt man 13 Dollar und kann es den ganzen Tag nutzen, sodass ich spaeter noch mal wiederkam, um Vancouver bei Daemmerung bzw nach Sonnenuntergang zu fotografieren. Resultate kann man bei Picasa bewundern.

Tuesday, September 15, 2009

Vancouver ich komme!

Gleich mal vorne weg, ich habe heute eine sehr wichtige Lektion gelernt. Auch der Pilot eines Flugzeuges muss einen genuegend grossen Sicherheitsabstand zum Vorgaenger einhalten. Ansonsten kann es turbulent zugehen. Und das tat es bei uns. Und zwar beim Essen und so heftig, dass ich mit der einen Hand das Essen festhalten und mit der anderen mein Getraenk bedecken musste, damit es nicht verschuettet wird. Der Kapitaen meinte dann irgendwann, sie haetten nun endlich die Ursache fuer die Turbulenzen festgestellt, eben dieses 30km (!) vorausfliegende Flugzeug und durch eine kleine Kursabweichung lies sich der Flieger wieder beruhigen. Gott sei Dank! Denn der Herr mittleren Alters neben mir schnaufte schon unentwegt bei jedem Hoch und Runter und ich befuerchtete schon, dass ihm das Essen wieder hoch kommt. Aber nun erstmal ganz vorn vorn....

Bevor ich mich am Dienstag Vormittag in den Flieger Richtung London setzte, verbrachte ich die letzte Nacht in Deutschland in Neu-Ihsenburg nahe Frankfurt bei Tina, die der treue Leser noch aus Neuseelandzeiten kennt. Sie zeigte mir ein wenig von Frankfurt, machte mich mit einheimischer Kueche vertraut (schon mal gruene Sosse probiert?), gemeinsam schmachteten wir vor dem Fernseher als wir den Animationsfilm Wall E schauten und ein paar meiner Bilder zogen wir uns auch noch rein, bevor es ins Bett ging. Nochmal vielen Dank fuer alles Tina, das war ein schoener Abschluss. Die Welt ist uebrigens tatsaechlich ein Dorf, denn als ich so am Flughafen entlang schlenderte, traf ich noch einen alten Bekannten aus Neuseelandzeiten, mit dem ich eine Weile in Kaikoura gearbeitet habe. Der Micha guckte auch nicht schlecht aus der Waesche und so quatschten wir noch eine Weile, bis er mit seinen Studienkollegen weiterzog. Das sollte also ein Tag der Ueberraschungen werden....

Ich erfuhr dann auch recht bald, dass der Abflug fuer meinen geplanten Flug nach London Heathrow von 11.20 auf 12.15 Uhr verschoben wurde. Grund: der Flug aus London hatte aufgrund starken Nebels in London Verspaetung, weil nicht gestartet werden konnte und das betraf nicht nur alle Fluege aus London, sondern auch Dublin, Birmingham und andere. Ich befuerchtete schon das schlimmste und als wir endlich in London ankamen, rannte ich fast um mein Leben, was erschwert wurde durch erneute Reispasskontrolle (und das im Transit Bereich!), erneutes screening des Gepaecks und Menschen ueber Menschen. Als ich endlich am richtigen Gate angekommen war, wurde gerade der letzte boarding Aufruf ueber die Sprechanlage getaetigt.

Fuer den knapp 9,5 Stunden langen Flug nach Vancouver hatte ich erstmal richtig Glueck, denn ich hatte eine 3er Sitzreihe fuer mich alleine, rutschte also nach dem Start gleich mal rueber ans Fenster, wo ich es mir bequem machte. Haette ich mich gleich hingelegt, haette ich den ganzen Flug ueber die 3 Sitze fuer mich haben koennen, aber die Reihe hinter mir war voll besetzt und der Gentleman rutschte irgendwann nach vorne, um mehr Platz zu haben. Ist ja irgendwie verstaendlich, aber ein bisschen genervt war ich trotzdem. Wann hat man schon mal so viel Glueck?!?! Wie ich gehofft hatte, war das Filmprogramm echt genial und so schaute ich ne 4 aktuelle Filme: Wolverine (wegen der tollen Maenner), Terminator Salvation, Hangover (total schraeg) und The Proposal (keine Ahnung, wie der jetzt auf Deutsch heisst). Schlafen konnte ich nur ne halbe Stunde, weil wir aufgrund der Zeitverschiebung nach hinten keine Nacht erlebten und bei Helligkeit schlaeft es sich im Flieger noch schlechter als im Dunkeln.

Der Blick aus dem Fenster lohnte sich und so sah ich viele Eisberge im Wasser schwimmen und was ich zu erst fuer Groenland gehalten habe, muss wohl doch der Osten Kanadas gewesen sein. Als wir ueber die Rocky Mountains flogen, war ich hin und weg und so waren auch die letzten Zweifel. Dieses Land wird mir auf alle Faelle gefallen! Die Rockys sind umwerfend, ich konnte nicht umhin, dies fotografisch festzuhalten. Nach der Landung musste ich zur Einwanderungsbehoerde, um mir mein Arbeitsvisum geben zu lassen. Das Work and Holiday Visum wurde mir zwar von der Botschaft in Berlin bereits zugesprochen, aber irgendwie spricht hier der Immigration Officer vor Ort das letzte Wort. Ich musste alle moeglichen Fragen ueber meinen Aufenthalt in Kanada, meine Plaene, Freunde oder Bekannte usw beantworten und am Ende stellte sich heraus, dass ich keinen Kontoauszug hatte, um meine vorhandenen Geldmittel nachzuweisen. Ich meinte nur, dass das bisher in Australien und Neuseeland auch nie notwendig gewesen waere. Er hat mich ein wenig zappeln lassen und mir das Visum dann trotzdem gegeben. Insgesamt habe ich dort bestimmt 30 Minuten warten muessen. Ein Vorteil hatte das Ganze aber, denn in der Zwischenzeit hatten alle schon ihr Gepaeck vom Karussel geholt und deswegen ging das bei mir ganz schnell. Mit dem Airporter, einem Shuttle, gings Richtung downtown, wo ich etwas entfernt vom hostel abgesetzt wurde und dann meinen schweren Koffer, der auf mysterioese Weise waehrend des Flugs noch 2 kg schwerer geworden sein muss (beim check in wog er 25 kg, auf dem Aufkleber stand 27 kg) knappe 15 Minuten durch die Gegend zerrte, bis ich das hostel endlich gefunden hatte. Nach dem Einchecken hab ich nur schnell geduscht, Lebensmittel eingekauft, schreibe jetzt gerade diesen Eintrag zu Ende und dann gehts auch gleich ins Bett, weil ich naemlich hundemuede bin!

Fotos vom Flug gibts spaeter, ich muss morgen erstmal einen Adapter besorgen, damit ich die Steckdose nutzen kann.

Sunday, September 13, 2009

Rothenburg o.d. Tauber

Wer kennt das nicht? In den letzten Tagen vor einer Urlaubsreise ueberhaeufen sich die Ereignisse, man will noch dies und jenes erledigen und es kommen einem noch so viele Dinge in den Sinn, um die man sich noch kuemmern wollte. Ich wuerde Euch nun gern mitteilen, dass dies bei mir aufgrund meiner Reisetaetigkeit anders ist und dass meine letzten Tage in der Heimat sehr entspannt und ruhig verliefen aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und so wurde eben die Liste mit den Erledigungen immer laenger, die Motivation schwandt und als Ausweg sah ich nur eine Flucht nach Rothenburg ob der Tauber, welches schon laenger auf meiner Liste der geplanten Fotosafaris stand.

Mein Bruderherz plus Anhang lebt ja schon seit einiger Zeit im idyllischen nach allen moeglichen Teesorten schnuppernden Vestenbergsgreuth und pendelt jeden Tag nach Rothenburg o.d.T., wo ich mich per Zug eines schoenen Nachmittages einfand und die Stadt in zwei Tagen erkundete. Was ich nicht wusste und mich positiv ueberraschte, war die Stadtmauer, die komplett begehbar ist und so lief ich -in Etappen- einmal um die ganze Stadt herum. Fototechnisch tun sich da ganz neue Perspektiven auf und so war ich auch sehr beschaeftigt, wie Ihr Euch sicher vorstellen koennt. Obwohl, mal ganz ehrlich, mein Haus moechte ich nicht direkt an der Mauer stehen haben, schliesslich knipsen Touristen alles, was ihnen vor die Linse kommt und das koennte mein schoen hergerichteter Garten plus Sonnenstuehle plus meine Wehnigkeit beim Sonnen sein, nein danke das muss ich nicht haben! Alte Staedte und ihr historischer Baubestand haben es mir angetan, all die farbenpraechtigen Giebelhaeuser, meist dicht an dicht gedraengt und geschmueckt mit noch bunteren Blumenkaesten praegen das Stadtbild und haben mich in Rothenburg sehr wohl fuehlen lassen. Dazu zahlreiche Kirchen und die zur Stadtmauer gehoerenden Wachtuerme, das Taubertal und die Weinberge - ja in Rothenburg kommt man ins Schwaermen.

Sehr beliebt ist es auch bei Touristen aus aller Herren Laender und so hoert man haeufig etwas anderes als Deutsch, meist Ami-Englisch und Japanisch. Das geht soweit, dass ich im Souvenirladen beim Kaufen meiner Kuehlschrankmagneten gleich auf Englisch angesprochen wurde, weil wahrscheinlich kein Deutscher auf die Idee kommt, Souvenire im eigenen Land zu kaufen. Im Weihnachtsmuseum (ja Ihr lest richtig, sowas gibts) wimmelts nur so von Kitsch und uebertriebener Weihnachtsdeko und besonders dort hoerte ich viele Amis, was mich nicht wirklich wunderte, denn sie lieben Kitsch ueber alles! Ich bezahlte sogar noch die 4 Euro, um mir nicht nur den Shop mit allen moeglichen Weihnachtsprodukten anzuschauen, sondern auch das Museum selbst, in dem es um die geschichtliche Entwicklung des Weihnachtsfestes geht, wo der Brauch des Weihnachtsbaumes herkommt (aus Deutschland natuerlich!), wie und wo die unterschiedlichen Baumdekorationen entstanden sind, wann und wo erste Weihnachtsgrusskarten gedruckt wurden und vieles mehr. Nach all diesen Informationen werde ich dieses Weihnachten vielleicht mit anderen Augen sehen.

Von mehreren Seiten wurde mir das Kriminalmuseum empfohlen und so begab ich mich natuerlich auch dort hin. "Das bedeutendste Rechtskundemuseum der Bundesrepublik gibt einen umfassenden Einblick in das Rechtsgeschehen, die Gesetze und Strafen der vergangenen 1000 Jahre. Dargestellt wird die Entwicklung der Gesetzgebung bis zum 19. Jahrhundert. Der Ablauf des mittelalterlichen Strafprozesses, Instrumente der Folter und Geräte zum Vollzug der Leibes- und Lebensstrafen werden gezeigt, ebenso die für den Betrachter teilweise erheiternden Geräte zum Vollzug der Ehrenstrafen, die Halsgeigen für zänkische Frauen, Schandmasken oder Pranger. Untrennbar vom Recht sind Urkunden und die zu ihrer Rechtswirksamkeit notwendigen Siegel. Zahlreiche Urkunden zeigen welche Mühe man zu ihrer Gestaltung aufwandte." Wer einen Besuch in diesem Museum plant, sollte viel Zeit mitbringen, denn dem Besucher wird einiges abverlangt; alle Ausstellungsstuecke sind sehr ausfuehrlich und ins Detail beschrieben und so braucht es eben seine Zeit, bis man sich durch den Keller sowie zwei weitere Etagen durchgearbeitet hat.

Das Besteigen von Tuermen scheint sich so langsam aber sicher zu meinem Hobby zu entwickeln, denn auch der Rathausturm Rothenburgs wurde von mir bestiegen. Und das stellte sich als wahres Abenteuer heraus! Anfaenglich steigt man ueber eine grosszuegige Beton Wendeltreppe ins Dachgeschoss des Rathausgebaeudes und von dort in den nach oben immer enger werdenden Turm. Ich bin kein grosser Mensch aber selbst ich musste staendig darauf achten, mir nicht meinen Kopf an den alten Dachbalken zu stossen. Die Treppe wurde immer steiler und irgendwann zieht man sich am Handlauf nach oben. Waehrend ich da so hinaufkletterte, wollte ich mich gerade bedauern, erreichte aber das kleine Kassenhaeuschen (Kletter Obolus 2 Euro) und sah die nette Dame darin sitzen, die mir aufmunternd zulaechelte und konnte nicht umhin, ploetzlich sie zu bedauern. Die Arme steigt da jeden Tag hoch und wenn sie ihre Pause nicht im Turm verbringt oder mal ein dringendes Beduerfnis verspuert, dann sogar mehr als einmal! Ich bezahlte meine 2 Euro, schmunzelte noch vor mich hin, kletterte die letzten paar Meter zum Ausstieg und musste dann dort oben auf allen Vieren nach draussen klettern, durch eine kleine Oeffnung, die von unten fast wie ne Hundetuer aussah! Oben angekommen watschelt man seinem Vorgaenger im Entengang hinterher, denn besonders viel Platz ist da oben nicht. Man muss immer warten, bis der Nachbar mit Knipsen und Gucken fertig ist und wenn man Glueck hat, ist dessen Nachbar auch gerade fertig und man kann wieder ein paar Meter weiterrutschen. Nach diesem Prinzip kommt man irgendwann auch mal wieder runter vom Turm - wieder rein ins Loch, steile Treppen runter und wenn man sich dabei nirgens angestossen hat, kann man stolz auf sich sein.

Aufgefallen waren mir in vielen Schaufenster die "Schneeballen", ein Muerbeteig Gebaeck, das wie Schneebaelle aussieht und entweder in Zimt oder anderen leckeren Glasuren wie Schoko, Vanille, Karamel etc angeboten wird. Probieren musste ich das natuerlich, allerdings nur die Mini Ausfuehrung und ich fands eigentlich ganz lecker, wenn auch ein bisschen sehr suess. Fuer alle diejenigen, die schon laenger keinen Schnee mehr gesehen haben, hier mal ein Bild...

Das war mein langersehnter Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber und ich bin froh, dass ich ihn noch in meinen engen Zeitplan reingequetscht habe.

P.S.: Auf Fotos muesst Ihr leider noch ein bisschen warten, aber ich hatte bisher noch keine Zeit, diese anzuschauen und zu bearbeiten und vor meinem Abflug habe ich da auch keine Nerven mehr dazu. Das mache ich mal an einem regnerischen Tag in Vancouver ;-). Nachgereicht werden sie auf alle Faelle, grosses Indianer Ehrenwort!

Tuesday, September 1, 2009

Grüezi mitanand

Gamserrugg, Chaeserrugg, Schibenstoll, Zuestoll, Brisi, Fruemsel, Selun - den wenigsten werden diese Begriffe etwas sagen und viele fragen sich vielleicht, wo sich die Katja denn nun schon wieder rumgetrieben hat. Um etwaige Geruechte im Keim zu ersticken, eine Kaesefabrik war es nicht.... Nunja, ich hatte es ja bereits angekuendigt, dass ich vor meiner Abreise nach Kanada noch einen Abstecher in die Schweiz machen moechte, um meine Schulfreundin Claudia zu besuchen (dabei wird einem uebrigens immer bewusst, wie lange man schon aus der Schule raus ist...), die dort schon seit einigen Jahren zufrieden ihr Dasein fristet. Im Zug und mit mehrerem Umsteigen kam ich nach 7 1/2 Stunden in der Schweiz, genauer gesagt in St. Margrethen an und wurde dort von Claudia abgeholt, die gleich schmunzelnd zu mir meinte, ich haette mich an den Zoellern 'vorbeigeschlichen'. Ne, hoch und ehrlich gebe ich zu Protokoll, dass ich die Herren Beamten ueberhaupt nicht gesehen hatte und mal ganz ehrlich, so schlau koennen sie sich auch nicht angestellt haben, wenn ich denen so leicht entwischen koennte! Ausser Gele-Bananen haetten die sowieso nichts gefunden.

Gemeinsam fuhren wir in Richtung Wildhaus und kauften auf dem Weg schnell noch ne Kleinigkeit ein. Mit nem Kaeffchen machten wir es uns dann auf dem heimischen Balkon gemuetlich und dort gab es soviel zu erzaehlen, dass die Zeit wie im Fluge verging. Nach einem kleinen 'ich-zeig-dir-Wildhaus-Spaziergang' und nem Happen zu Essen gings mit Maik (Claudia's Freund) und Thomas (Bekannter) noch auf nen Drink in ne Bar und dort quatschten wir, bis uns die Augen zufielen und wir es gerade noch zu Fuss nach Hause schafften (im Dunkeln und mit aufziehbarer Taschenlampe - was es nicht alles gibt!).

Am naechsten Morgen wurde ein Schlachtplan fuer den Tag entworfen und weil es zum Wandern und Fotografieren zu bewoelkt war, fuhren wir in die aelteste Stadt (oder sollte man Dorf sagen?) der Schweiz: Chur. Durch den kleinsten Ort der Schweiz fuhren wir spaeter uebrigens auch noch, der Besuch war also gespickt von Superlativen! Na wie auch immer, an Lichtenstein kamen wir auch vorbei und haetten mal so ganz nebenbei einen Abstecher in ein anderes Land machen koennen. Die Altstadt von Chur ist ein charmanter Ortsteil, mit vielen bunten und eng aneinder gebauten alten Haeusern, an denen mir vorallem die Fensterlaeden gefallen haben - das hat was Gemuetliches! Der Stadtteil mit all den modernen Einkaufsmoeglichkeiten, Fast Food Ketten und Shoppingcentern hat mir weniger gefallen, schliesslich findet man das ueberall und es ist nichts besonderes. Nichtsdestotrotz gaben sich Claudia und ich einer kleinen Shopping Eskapade hin, man goennt sich ja sonst nichts. Ein kleiner Abstecher nach Walenstadt und dem dort befindlichen Walensee sowie ein leckerer Eisbecher waren noch drin im Zeitbudget und danach gings zurueck nach Wildhaus, wo wir uns eigentlich beim Minigolf sportlich verausgaben wollten, aber die Bahn war leider geschlossen. So endeten wir in einem Restaurant, wo wir zu Abend assen und anschliessend schauten wir uns zu Hause eine kleine Auswahl meiner Bilder an. Dabei verging die Zeit wie im Flug und irgendwann rollten wir uns in die Betten.

Claudia hatte liebenswuerdigerweise trotz ihres Diplomarbeitsstresses in den letzten Tagen ein wenig Zeit fuer mich geschaffen, aber heute -Sonntag- musste sie dann doch wieder ran an ihr Lebenwerk. In der Zwischenzeit zeigte mir Maik den Gampluet, den wir mit einer der vielen Seilbahnen bezwangen und der wunderbare Ausblicke auf den Saentis bot. Runterwaerts gings an grasenden Kuehen vorbei und zwar auf einem Roller, ausgestattet mir Sicherheitshelm und leider nicht so voll funktionstuechtigen Bremsen, aber heil kamen wir trotzdem unten an. Einen Wasserfall im naechstgelegenen Ort Unterwasser schauten wir uns auch an, allerdings - tja was soll ich sagen, leider kann man ihn momentan wohl nur als 'Fall' bezeichnen, da er kein Wasser fuehrt. Schade eigentlich... Aber trotzdem eindrucksvoll, wie der Weg zum Aussichtspunkt mal so eben im Felsen verschwindet.

Zurueck auf dem Wilhaus'schen Balkon reifte in uns die wagemutige Idee, meine heutige Heimreise einfach auf einen Tag spaeter zu verschieben, da sich das Wetter gerade richtig toll zum Wandern eignete. Gesagt getan, Heimreise wurde verschoben und Maik und ich machten uns gleich wieder auf den Weg, diesmal den Sellamatt hoch und zwar wieder mit Seilbahn. Von dort folgten wir dem Klangweg, der uns mit kleinem Zwischenstop ueber den Schwendisee wieder nach Wildhaus bringen sollte. Wie gesagt, das Wetter war fantastisch und endlich hatte meine Kamera was zu tun. In Wildhaus angekommen konnten wir in der Ferne ein grosses Feuer beobachten und erfuhren spaeter, dass es sich um einen brennenden Wohnwagen handelte - da gab es in den naechsten Tagen bestimmt einiges zu erzaehlen in Wildhaus!

Den Abend liesen wir mit einer Partie Minigolf ausklingen und ich war ueber mein Koennen ueberrascht - ganz ehrlich ich muss ein Natuertalent sein! Verloren habe ich trotzdem, aber hey, das war mein erstes Spiel und da ist noch viel Spielraum fuer Verbesserung.

Da Claudia und Maik beide am Montag arbeiten mussten, nahm ich den Bus nach Gams, wo mich Claudia in ihrer Mittagspause abholte, um mich zum Bahnhof zu bringen. Ich sage Euch, wenn Ihr mal zu Besuch bei den beiden seit, muesst Ihr Euch keine Sorge machen, die richtige Bushaltestelle zu verpassen oder den richtigen Bus zu finden, denn haette ich mich nicht gewaehrt haetten sie mir bestimmt auch ein Zettelchen fuer den Busfahrer mitgegeben, damit dieser weiss, wo ich hinwill und wo er sich bei Zwischenfaellen hinwenden muss. Wohlbehuetet erreichte ich also den Bahnhof in Buchs und alsbald sass ich dann wieder im Zug, um eine langweilige 7 stuendige Heimreise anzutreten.

Claudia und Maik, nochmal vielen Dank fuer alles, habe meinen Aufenthalt bei Euch sehr genossen und Ihr habt Euch ausserdem einen schoenen Flecken Erde zum Leben ausgesucht!

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PS: Im Uebrigen bin ich fototechnisch jetzt auf Picasa umgestiegen, weil mir das Hochladen der Fotos bei miyoo zu umstaendlich ist und die Darstellung und Praesentation der Fotos bei Picasa meiner Meinung nach besser gelungen ist. In so ca. 25 Jahren habe ich es vielleicht geschafft, meine gesammelten Werke aus Neuseelandzeiten auf Picasa hochzuladen. Wem das zu lange dauert, kann gern noch bei miyoo vorbeischauen, um einen Blick auf meine 'aelteren' Werke zu werfen und fuer alles aktuelle dann bei Picasa gucken. Keine Angst, das wird Euch nicht ueberfordern, schliesslich gebe ich ja die Links zu den jeweils zum Beitrag zugehoerigen Fotos sowieso immer an, Ihr muesst also auch weiterhin einfach nur klicken und die Fotos geniessen. Den Link werde ich aber auch noch mal fuer schnelleres Finden in die Linkleiste rechts (manchmal auch links, je nachdem, was ich mal wieder am layout des blogs veraendert habe) mit aufnehmen.