Friday, February 27, 2009

Fuerchterlicher Gestank!

Nachdem in den Medien vor dem heutigen Tag aufgrund der steigenden Temperaturen und den starken Winden gewarnt wurde, gab es in den News keine allzu schlimmen Hiobsbotschaften zu vermelden oder zumindest habe ich nichts mitbekommen. Wir sind also vor einem weiteren Drama verschont geblieben.

Trotzdem sitze ich gerade aufgeschreckt in meinem Bett - es ist 21.50 Uhr und ich kann nicht schlafen, weil es in unserer Nachbarschaft total nach Rauch riecht. Ausserdem habe ich mehrere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr hoeren koennen. Wenn man nicht weiss, was eigentlich los ist, kann einen das paranoid machen! Habe gerade online nach Neuigkeiten in Sachen Bushfires nachgelesen, dass in unserer Naehe keine Feuer brennen, also wird wohl der Wind den Rauchgestank von anderen Feuern zu uns heruebertragen.

Wollen wir hoffen, dass morgen in den News keine Nachrichten ueber neu entfachte Feuer zu hoeren sind.

Gute Nacht....

Wednesday, February 11, 2009

Die groesste Natuerkatastrophe in der Geschichte Victorias

Gestern morgen brannte eine wunderschoene rote Sonne am Himmel, die an die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage hinwies. Brandstifter haben nun auch Feuer in der naeheren Umgebung Melbournes gelegt und die sich in der Luft befindlichen Rauchpartikel haben die Sonne in dieser extremen Farbe erscheinen lassen. Als ich heute morgen auf unsere Terrasse trat, bemerkte ich sofort den rauchigen Gestank und den Dunst am Himmel, der uns schon seit Tagen begleitet.

Eine Woche nach den schrecklichen Feuern und so viele Dinge haben sich geandert. Die Todesrate steht momentan bei ungefaehr 181. Leider kann das momentan keiner so genau sagen, weil noch soviele Leute vermisst werden. Leute, die in ihren Autos versuchten, dem sich in sekundenschnelle ausbreitenden Feuer zu enfliehen und es leider nicht mehr schafften. Leute, die unter der Schutt und Asche ihrer Heime begraben sind. 1834 Haushalte wurden zerstoert und ungefaehr 7500 Menschen sind obdachlos.

Einige Ortschaften sind komplett niedergebrannt und die Ueberlebenden haben ALLES verloren. Die Einwohner von Marysville durften heute zum ersten Mal zurueck in ihre Stadt, um sich der Realitaet zu stellen. Die meisten sagen, sie mussten es mit ihren eigenen Augen sehen, um zu begreifen, dass alles zerstoert ist, zu sehen wo sie ihre Liebsten verloren haben und um letztenendes mit allem abschliessen zu koennen. Um weitermachen zu koennen, sich ein neues Leben zu schaffen und alles neu aufzubauen.

Zu den Idioten, die einige der Feuer absichtlich gelegt haben, moechte ich mich gar nicht aeussern, ich hoffe nur, dass sie vor Ort mit der Misere konfrontiert werden und den Opfern Rede und Antwort fuer ihr Tun stehen muessen. Sie einfach nur hinter Schloss und Riegel zu stecken, ist meiner Meinung nach nicht Strafe genug!

Die Hilfsbereitschaft der Australier ist beeindruckend. Bereits in den ersten Tagen der Katastrophe waren soviele Lebensmittel und Kleidungsstuecke gespendet worden, dass man zu anderen Spenden aufrief: Hygiene-Artikel, Kochutensilien, Zelten, Decken usw. Auf Arbeit stellten wir einen 10-Liter Eimer auf, um Geldspenden zu sammeln und der erste Eimer war innerhalb eines Tages voll! Wir raeumten ausserdem unsere Lager aus und verpackten alles, was wir selbst nicht mehr benoetigen oder einfach nachkaufen koennen, in riesige Kisten, um diese an Leute zu geben, die es noetiger brauchen.

Einige aufmunternde stories gab es in all der Zeit auch und sie geben Hoffnung. Wahrscheinlich habt auch Ihr in Deutschland von Sam, der durstigen Koala Dame gehoert, die vom Feuerwehrmann David Tree gefunden und mit 3 Wasserflaschen gefuettert wurde. Wenn Ihr auf die Ueberschrift dieses Beitrags klickt, koennt Ihr Euch das Video dazu anschauen. Sam erlitt Verbrennungen dritten Grades an ihren Fuessen und wurde von Tierschutzorganisationen wieder aufgepaeppelt. Leider hatten andere tierische Einwohner nicht so viel Glueck uns so starben in den Feuern auch viele Hunde, Katzen, Kaengurus und andere Vertreter der australischen Tierwelt.

Informationen in deutscher Sprache zu den australischen Buschbraenden gibt es hier.

Friday, February 6, 2009

Mutter Natur auf Irrwegen

Also irgendwie ist Mutter Natur ein wenig verwirrt. Das im Sueden Australiens dringend benoetigte Wasser regnet oben im Norden ab und Queensland saeuft momentan ab. Dagegen kaempfen wir 'hier unten' mit extremer Trockenheit und Hitze und daraus resultierend heftigen Buschfeuern. Am heutigen 7. Februar 2009 verzeichnete Melbourne mit 46.4 Grad Celcius seinen bislang heissesten Tag und die meisten Leute hielten sich nicht mal mehr am Strand auf, weil das keine Erfrischung bot. Der heisse Wind, der von Suedaustralien nach Victoria geblasen wird, hat heute leider die schlimmsten Befuerchtungen wahr werden lassen und hunderte von Buschfeuern entfacht, die aufgrund des Windes kaum unter Kontrolle gebracht werden koennen.

Leider ist die Berichterstattung in Deutschland etwas irrefuehrend, aber in Melbourne selbst haben wir keine Buschfeuer, Ihr muesst Euch also um mich keine Sorgen machen. Leider herrschen aber um Melbourne herum zahlreiche Feuer und die sich staendig aendernde Windrichtung macht es unglaublich schwer fuer die Feuerleute, das Feuer zu zaehmen. Noch ist es fuer uns noch nicht so schlimm wie fuer Sydney, wo der Qualm und der Feuergestank bereits in die Stadt zieht.

Gluecklicherweise sind die Extremtemperaturen erstmal Geschichte, fuer morgen ist ein angenehmer Temperaturabfall bis auf 24 Grad Celcius angesagt. Das bringt leider noch nicht den lange ersehnten und dringend benoetigten Regen, aber das wird die Waelder hoffentlich ein wenig entlasten.

Thursday, February 5, 2009

Wetterumschwung in Hobart

Heute war frueh aufstehen angesagt, denn ich hatte versprochen, den Wagen 7.30 Uhr in der Hobart Niederlassung abzugeben, damit sie dort genuegend Zeit hatten, um das Fahrzeug fuer eine Buchung am selben Tag durchzuchecken und zu reinigen. Ich war puenktlich dort, quatschte noch ein wenig mit der Belegschaft und nahm anschliessend den shuttle Bus ins Stadtzentrum, um mir die Zeit mit ein wenig Sightseeing zu vertreiben. Wie ich das schon seit ein paar Jahren so handhabe, hatte ich mich auch diesmal absolut gar nicht auf die Stadt vorbereitet, wusste nichts von Sehenswuerdigkeiten oder Attraktionen und lies mich einfach ueberraschen. Ich stieg am Salamanca Platz aus, der aufgrund der vielen Cafes und Restaurants als beliebter Treffpunkt fuer die Einheimischen herhalten muss, aber das interessierte mich weniger. Der naheliegende Hafen mit seiner geschaeftigen Tuechtigkeit und den vielen vor Anker liegenden Booten zog mich an und ich wurde nicht enttaeuscht. Auch die Dawn Princess, der riesige Cruiseliner, lag vor Anker und machte sich als interessantes Groessenverhaeltnis wunderbar auf Fotos. Dessen Passagiere waren recht einfach zu erkennen: Verloren wirkende, alte und gebrechliche Amerikaner, alle mit Namensschildern ausgestattet und dem obligatorischen Hobart Stadtfuehrer, damit sie nicht verloren gehen konnten.

Nach zwei Tagen Regen und wolkenverhangenem Himmel hatte ich mit der akuten Sonneneinstrahlung nun wirklich nicht gerechnet und verbrannte dementsprechend recht schnell und heftig. Aufgrund der verblueffenden Aehnlichkeit in der Hautfarbe nennt mich Katrin nur noch Hummer. Wenn ich in ein paar Monaten nach Hause komme, werdet Ihr mich vermutlich nicht wiedererkennen, weil ich so viel Farbe bekommen habe!

Gegen 13.30 Uhr machte ich mich auf den Weg zurueck zum Flughafen, holte mein Gepaeck bei meinen Arbeitskollegen ab und checkte fuer meinen 15 Uhr Flug ein. Ich hatte 4 Kilo Uebergepaeck und die Dame erklaerte mir, dass ich entweder 4 Kilo verlieren muss oder $AUD 80.00 fuers Uebergepaeck zahlen muss. Ich verabschiedete mich von meinem 400 Seiten Buch, von dem ich nur noch knapp 30 Seiten zu lesen hatte, zog ein paar meiner Klamotten an und trennte mich von einigem anderen Kram und schaffte es tatsaechlich, unter die 10kg Grenze zu kommen. Wenn Abnehmen doch sonst nur so einfach waere.... Der Flug verlief unspektakulaer und gegen 16.15 Uhr landete ich in Melbourne. Die anschliessende Odysee nach Hause duerfte aufmerksamen Lesern bekannt vorkommen: Mit dem Shuttle in die Stadt, von dort mit dem Zug und dann die letzten Kilometer mit dem Bus nach Hause, wo ich knapp 1.5 Stunden spaeter ankam.

endlich mal wieder frische Broetchen!

Von Eile war ich nicht getrieben, deswegen lies ich mir fuers Aufstehen etwas Zeit, raeumte im Camper meine Sachen von A nach B um Besteck und Geschirr an Ort C erreichen zu koennen und machte schon eine gedankliche Notiz fuer meinen bevorstehenden (allerdings noch nicht offiziell genehmigten) Trip von Melbourne nach Darwin, sowenig Gepaeck wie moeglich mitzunehmen, um den wenigen Platz im Camper optimal ausnutzen zu koennen.

Noch nicht mal 200 Meter vom Campingplatz entfernt gab es einen Baecker und das ist ja mal ne tolle Geschaeftsidee! Kann mich schon gar nicht mehr an meine letzten frischen Broetchen zum Fruehstueck erinnern, deswegen lies ich mir mit meiner Tasse Tee noch mehr Zeit und genoss die Ruhe und das Vogelgezwitscher. Irgendwann gegen 9.30 Uhr befand ich es dann doch an der Zeit weiterzuziehen und machte mich auf den Weg in Richtung Hobart. Unterwegs hielt ich an einigen Straenden und Aussichtspunkten und obwohl der graue Himmel nicht wirklich fuer den perfekten Hintergrund herhielt, lies ich mich trotzdem nicht vom Fotografieren abhalten. Waere ja gelacht!

Weil ich es bei meinem letzten Tassie Trip zeitlich nicht geschafft hatte, stand Port Arthur diesmal auf meinem Plan und diesmal brachte ich mehr Zeit mit. Kurz vorher besuchte ich noch einen Wildlife Park, in dem es mal wieder ein paar Kaengurus, Wallabies, Kakadus und - der eigentliche Grund fuer meinen Besuch - Tasmanische Teufel zu besichtigen gab. Die kleinen Racker sind schon suess, vorallem wenn sie gerade gefuettert wurden und muede in der Gegend rumliegen. In freier Wildbahn sind die meisten der Tasmanischen Teufel leider von einem mysterioesen Krebs im Gesicht befallen, der durch Bisse und aehnliches untereinander uebertragen wird. In diesem Wildlife Park allerdings ist keines der Tiere von dem Krebs befallen und momentan bemueht man sich, eine gesunde Ersatzpopulation aufzuziehen.

In Port Arthur angekommen, musste ich mich erstmal wieder an die Busladungen von Touristen gewoehnen und das Fotografieren wurde mir auch um einiges erschwert, weil man immer irgendwo jemanden im Bild rumlaufen hat. Im Preis enthalten war eine Bootstour, die den Hafen entlangschipperte und dem schloss ich mich natuerlich an. In der Ferne lag ein Cruiseliner, die 'Dawn Princess' vor Anker und die Beiboote waren recht beschaeftigt damit, ihre reichen Passagiere an Land von Port Arthur zu bringen, um ihnen etwas fuer ihr Geld zu bieten. Nach der Bootstour lief ich in der geschichtstrachtigen Anlage herum, fotografierte wie eine Wilde und trotzte Wind und Regen - und das fast sprichwoertlich. Als ich mein Auto geparkt hatte, lies sich die Sonne gerade blicken und deswegen hatte ich keine Jacke mitgenommen und das bereute ich sehr schnell. Kein Grund zum Aufgeben, sondern Augen zu und durch! Fuer den Abend kann man auch eine Geistertour machen und irgendwie haette mich das schon gereizt, aber erstens wollte ich das nicht alleine machen (wo sind die Maenner, wenn man sie braucht?!?!!?) und ausserdem wollte ich bei Anbruch der Daemmerung in der Naehe von Hobart sein und mein Lager aufgeschlagen haben.

Nach einigen Stunden und um einige hundert Fotos reicher, machte ich mich auf den Weg zurueck nach Hobart und fand einen schoenen Campingplatz am 'Seven Mile Beach' nur einige Kilometer vom Flughafen entfert, wo ich am fruehen Morgen mein Allradfahrzeug abgeben musste. Dort angelangt, machte ich mich noch schnell zum Strand, um die obligatorischen Strandfotos zu schiessen, kochte mein Abendbrot und machte mich frueher als geplant ins Bett. Da ich aber von Mosquitos nach drinnen vertrieben wurde und man im Van selbst nicht viel machen kann, wenn man erstmal das obere Bett ausgezogen hat, las ich noch ein wenig und schlief dann ein.

Wednesday, February 4, 2009

zurueck in Tasmanien

Nach all der Hitze, der Arbeit und viel zu vielen Menschen um mich herum brauchte ich mal wieder eine Auszeit, um zu entspannen. Was lag da naeher, als mich wieder in einem unserer Camper nach Tassie zu begeben? Meine Kollegin Mirela buchte Faehre und Flug fuer mich und trichterte den Herrschaften von der Faehre ein, dass diesmal lieber alles glatt gehen sollte, nachdem sie mir beim letzten Mal einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Wie schon beim letzten Trip war der letzte Tag auf Arbeit der Hammer, Kunden non stop, Mittagspause irgendwann am spaeten Nachmittag fuer 5 Minuten, dann schnell nach Hause geduest und Sachen gepackt und dann gings auch schon runter zum Pier, wo die Faehre gegen 21 Uhr ablegte. Die meisten Passagiere luemelten sich vor den Fernsehern, um das Tennis Finale zwischen Nadal und Federer nicht zu verpassen.

Ins Kino bin ich diesmal nicht, weil ich den neuen Batman Film schon gesehen und zu Hause habe, deswegen habe ich mich mit meinem Buch in eine Ecke verzogen und gelesen, bis ich dann so gegen 22.30 Uhr muede ins Bett bzw. auf den Stuhl bin - hier spreche ich natuerlich wieder von den Ocean View Reclinern, die ich diesmal nicht so toll fand. Grund hierfuer ist, dass ich Leute links und rechts von mir sitzen/liegen hatte und als ich frueh aufstehen wollte, musste ich warten, bis die Schlafmuetzen aufgestanden waren, weil ich ja schlecht ueber sie rueberklettern konnte.

Gegen 7 Uhr war ich von der Faehre runter und im Morgengrauen und Regen stand ich an der Lebensmittelkontrolle an. Nach einem knappen Monat ohne Regen in Melbourne und Temperaturen von ueber 40 Grad Celcius war ich von der Frische recht angetan und lies mir die Laune durch die paar Tropfen nicht versauen. Als ich nach der Kontrolle und spaeteren Lebensmitteleinkauf endlich Devonport den Ruecken kehrte, war der Himmel grau und weit und breit war kein blau zu entdecken. In einem alten historischen Oertchen namens Latrobe hielt ich fuer meinen ersten Fotostop und war angetan von den alten Haeusern, schoenen Blumen in den Gaerten und der Idylle des Ortes.

Weiter ging es zu den Liffey Falls und hier fuehlte ich mich sofort an mein geliebtes Fiordland erinnert: Regenwald, der dazugehoerige Regen und Nebel, Farne und gaaaanz viel Gruen. Die ausgeschriebenen 45 Minuten fuer den Rueckweg ueberschritt ich gewohnheitsgemaess um ein Vielfaches und ich kam mit vielen Fotos happy zum Auto zurueck.

Launceston war mein naechster Stop und hier absolvierte ich einen kurzen Walk entlang der Cataract Gorge, einer beindruckenden Schlucht, an deren Ende man einen Sessellift besteigen und sich schwebend ueber das Tal transportieren lassen kann. Ich kam nur fuer die Fotos und so sparte ich mir das Bauchkribbeln, das Sessellifte ueblicherweise bei mir hervorrufen.

Eine noch recht lange Fahrt stand vor mir, bevor ich endlich im Freycinet National Park und dort in Coles Bay anlangte, im lokalen Campingplatz eincheckte und mein Lager aufschlug. Da ich die Nacht zuvor auf der Faehre nicht besonders gut geschlafen hatte, ging ich recht frueh ins Bett und schlief tief und lange.....