Thursday, March 11, 2010

endlich Winter!

Vancouver hat mich verweichlicht! Kaum ist es mal 5 Grad kaelter als in Vancouver, beschwer ich mich schon ueber die Temperaturen. Worueber ich mich allerdings ueberhaupt gar nicht beschwere, ist der Schnee. Kaum sind die Olympischen Spiele mit all ihren Schneeproblemen zu Ende, schneit es ununterbrochen und selbst Cypress Mountain, das Problemkind der Spiele, hat massig Schnee. Heute morgen wachte ich zu einer weissen Winterlandschaft auf und es ist wunderschoen draussen! Weil der Winterdienst hier im Athletendorf so sehr damit beschaeftig war, Strassen und Gehwege zu raeumen, habe ich kurzerhand selbst die Schippe in die Hand genommen und die Rampe zur Waescherei selbst geraeumt. Ja Ihr habt richtig gelesen, mein heutiger Arbeitsplatz ist die Waescherei im Athletendorf. Nicht die spannendste Aufgabe, aber ich habe einen Computer (und blogge somit auf Arbeit) und einen Fernseher habe ich hier auch. Und ich kann den Athleten bei ihrer Waesche helfen. Bisher haben nur Maenner ihre Waesche gewaschen und sie hatten alle so ihre Probleme mit den Waschmaschinen. Einer gab sogar zu, dass das zu Hause immer seine Mama macht.

Die letzten Tage arbeitete ich immer im selben Bereich, und zwar im Resident Centre fuer Workforce, also dem Aufenthaltsraum fuer das arbeitende Volk hier im Dorf. Viele Volunteere hassen es, dort zu arbeiten, weil sie lieber mit den Athleten zusammen arbeiten moechten, aber das kann man sich nunmal nicht aussuchen. Ausserdem helfe ich gern und da ist man im gruenen Resident Centre genau richtig. Gefragt wird man alles und meistens kann ich auch helfen. Ausserdem fuehlt man sich wie in einem Internetcafe, weil die meisten wegen dem wireless Internet dort rumhaengen und so gibts oft Probleme beim Einloggen ins Netzwerk. Indirekt habe ich letztens auch die Biathlon Gewehre beaufsichtigt, als meine Freundin Catherine eine Abendschicht im Athleten Welcome Centre schieben musste und es ihr aufgrund eines fehlenden Computers zu langweilig wurde, rief sie mich kurzerhand an und bat um meine Anwesenheit. Es ist ja so, dass keine Waffen ins Athletendorf gebracht werden duerfen und da wird auch fuer die Sportwaffen der Biathleten keine Ausnahme gemacht. Die Gewehre werden also im Welcome Centre in Schliessfaechern aufbewahrt und wenn es zum Training oder zum Wettkampf geht, werden die Gewehre wieder abgeholt. Manchmal kommen die Athleten oder ihre Trainer auch vorbei, um Trockenuebungen zu machen und die Gewehre einzustellen und dafuer liegen hier ein paar Matten aus, auf denen sie sich dann rumluemmeln koennen. Geschossen wird dann natuerlich nicht (obwohl es sich sowieso nur um Luftgewehre handelt, aber deren Schuesse will man hier natuerlich trotzdem nicht hoeren).

Mein kleines Zimmer nutz ich immer noch allein, denn ich habe noch keine Zimmernachbarin bekommen und da bin ich auch ganz froh drueber. Bisher habe ich immer 6.30 Uhr in der Frueh mit Arbeit anfangen muessen und das geht alles schneller und reibungsloser, wenn man nicht auf Zehnspitzen durchs Zimmer trippeln muss. Danach gehts zum Check in, damit VANOC weiss, dass ich zur Arbeit erschienen bin und dann zum Essen fassen im riesigen Essenszelt. Dort wimmelt es dann von Schluempfen, Security, Polizei und anderen Arbeitern und dort trifft man Hinz und Kunz.

Nach der Arbeit bin ich bisher immer nach Whistler gefahren, was ca. 9km vom Athletendorf entfernt ist und ueber einen kostenlosten shuttle gut zu erreichen ist. Je nach Wetter bin ich dann entweder mit Kamera unterwegs, erledigte Kram oder versuche Karten fuer ein paar Wettkaempfe zu ergattern. Kaum zu glauben, aber einige events sind bereits ausverkauft! Habe trotzdem einige Karten bekommen koennen und weil sie nur 15 Dollar kosten kostet mich das auch kein halbes Vermoegen. Werde mir bei folgenden events das Hinterteil abfrieren: Alpine Skiing Downhill stehend, sitzend und fuer Sehbehinderte; Alpine Skiing Alpine Kombination stehend, sitzend und fuer Sehbehinderte; Biathlon Maenner 12.5 km und Frauen 10km sitzend und 12.5km gemischt fuer stehend und Sehbehinderte; und zu guter letzt nochmal Alpine Skiing Slalom sitzend und fuer Sehbehinderte. Bin echt mal gespannt zu sehen, wie die sitzend auf ihren Skis den Berg runterjagen. Bei Gespraechen mit Skilehrern habe ich schon oefter gehoert, dass die paralympischen Athleten so gut und schnell auf ihren Skis unterwegs sind, dass die Profis kaum mithalten koennen!

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