Wednesday, December 15, 2010

von umstuerzenden Kayaks, einer schleppenden Sommersaison und ungewohnten Zumbaklaengen

Es scheint mal wieder an der Zeit zu sein, mich mit ein paar Zeilen bei Euch zu melden. Obwohl nicht besonders viel passiert ist in den letzten 14 Tagen, aber ich beuge mich dem Druck der Fangemeinde -hihi.

Beginnen wir mal mit einer Sache, die ich immer gefuerchtet und deshalb, trotz ihrer enormen Wichtigkeit, immer vor mir hergeschoben habe. Dabei handelt es sich um das Sicherheitstraining fuers Kayaken, welches wir nun alle ab dieser Saison absolvieren muessen, wenn wir auch weiterhin Kayaks ohne professionelle Begleitung auf eigene Faust ausleihen wollen. Gruende dafuer gab es viele und ich kann sie alle sehr gut nachvollziehen; unsachgemaesse Handhabung des Equipments, Unfaelle die boese enden koennen und falsches Verhalten im Fjord, vorallem in der Naehe von Booten. Hauptteil des Trainings bestand darin, dass Kayak zum kentern zu bringen und dann zu versuchen, sich wieder hereinzuwuchten. Ich spreche bewusst von hereinwuchten, denn was anderes ist es nicht. Glaubt mir, es sieht nicht sehr elegant aus, wenn man wie ein nasser Sack am Kayak haengt, dieses umzudrehen versucht, nach dem Schock und Wasser in den Lungen versucht, den paddel float aufzublasen (eine Art Tasche, in die man den Paddel steckt, damit dieser auf dem Wasser schwimmt und man sein Bein als "Einstiegshilfe" auflegen kann), dann ganz stilecht und den Instruktionen des Guides folgend ("Nicht zu sehr auf das Kayak legen, sonst fuellt Ihr es unnoetig mit Wasser!") auf das Kayak zu schweben und sich mit einer Seitwaertsrolle in das viel zu kleine Loch hineinzwaengt. Dort sitzt man dann, vollkommen durchfroren in mehreren Litern eiskaltem Wasser und faengt an, dieses in einer aberwitzigen Aktion mit einer Pumpe aus dem Kayak zu pumpen. Obwohl ich ewig pumpte, sank unser Wasserspiegel nicht wirklich. Waehrend ich schon fleissig pumpte, kletterte meine Begleitung sehr viel eleganter als ich ins Kayak und wir paddelten zurueck an Land. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das im Notfall wirklich alleine hinkriege, denn unser Guide hat ganz schoen gegengehalten, als ich eingestiegen bin (ich muss gestehen, es klingt einfacher als gesagt, wenn es heisst, nicht zu sehr aufs Kayak legen!) aber zumindest weiss ich in der Theorie, was zu tun ist und dann verhaelt man sich (HOFFENTLICH) sehr viel ruhiger und handelt ueberlegter.

Dann weiss ich mal wieder nicht so recht, was momentan los ist, denn kaum ein Tourist verirrt sich nach Milford. Was ist los, wo seid Ihr denn alle? Wahrscheinlich auf der Nordinsel, weil in jedem Reisefuehrer steht, dass es um diese Zeit noch zu kalt auf der Suedinsel ist und man den Norden zuerst erkunden soll. Tja, dann will ich Euch mal sagen, wie toll unser Wetter in den letzten Wochen meistens war; Sonnenschein, Temperaturen bis zu 22 Grad (das ist bei uns viel und fuehlt sich richtig heiss an) und noch mehr Sonnenschein. Nur dazwischen mal ein oder zwei Regentage, damit die Wasserfaelle nicht austrocknen. Wettermaessig ist das bisher ein super Sommer und die allgemeine Vorhersage fuer den Sommer sieht aehnlich aus. Also, bewegt Euch in den Sueden! Aber bitte nicht alle auf einmal und nicht alle um die Weihnachtszeit herum, da geht bei uns naemlich die Post ab und die Touristenzahlen verdreifachen sich!

Was gibts sonst noch? Dem Yoga froehne ich regelmaessig und es tut mir wirklich gut. Dabei handelt es sich weniger um Meditationsyoga und mehr um Stretching und Bewegungsablaeufe. Ich spuere richtig die Steigerung innerhalb der einen Stunde Yoga; am Anfang noch total steif und nicht mal in der Lage, meine Fusspitzen zu beruehren und am Ende kann ich meine flache Hand auf den Boden auflegen. Tschakka! Die Bewegungsverrueckten in Milford haben uebrigens eine neue Leidenschaft entdeckt, ueber deren Sinn ich aber noch philosophiere. Es handelt sich um Zumba, eine Kombination von Tanz (war das Tango?) und Gymnastik. Beim ersten Mal fuehlte ich mich voellig fehl am Platz, denn ich hab absolut kein Rhythmusgefuehl, aber zum Glueck war ich nicht die einzige mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck. Es geht ja auch weniger um Perfektion und mehr um Spass an der Sache und die Bewegung. Deswegen werd ich wohl dran bleiben und mal sehen, wie ich mich so schlage. Das ganze findet bei uns im Blue Duck Cafe statt und weil Leute ja bekanntlich keine Schilder lesen (wir hatten bereits geschlossen), fanden uns einige verdatterte Touris eben hueftenschwingend vor und denken sich - nicht zum ersten Mal - was wohl diese verrueckten Einheimischen wieder so anstellen!

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