Monday, September 10, 2012

zurueck in den Sueden nach Sukhothai (08.+09.09.12)

Meine Zeit in Chiang Mai neigte sich leider dem Ende. Ich habe es hier aus verschiedenen Gruenden sehr genossen. Nicht jeden Tag wieder all meine Sachen packen zu muessen sondern einfach mal fuer ein paar Tage stationaer zu sein war toll. Ausserdem habe ich ja schon einmal geschrieben, dass ich Chiang Mai mit seinem Charm dem lauten und ueberfuellten Bangkok jederzeit vorziehe.



Mein Transportmittel fuer den heutigen Tag sollte wieder ein Bus sein und diesmal hatte er sogar eine Klimaanlage. Der Trip nach Sukhothai scheint sehr beliebt zu sein, denn zwischenzeitlich mussten die Leute sogar in den Gaengen stehen, weil nicht genuegend Sitzplaetze zur Verfuegung standen. Dabei faehrt natuerlich nicht jeder bis zur Endstation, denn viele Leute sind zwischendrin zu- und wieder augestiegen. Die Fahrt dauerte 6 Stunden und fuer die naechste Busfahrt nahm ich mir fest vor, etwas zum drueberziehen mit in den Bus zu nehmen, denn die Klimaanlage kuehlte die Temperatur im Bus enorm runter.

In Sukhothai angekommen konnte man das selbe Schauspiel wie immer beobachten, die tuk tuk Fahrer stuerzten sich auf die Neuankoemmlinge und bevorzugten dabei natuerlich Auslaender, da man mit ihnen mehr Geld machen kann. Ich teilte mir mit einem Maedel aus China ein tuk tuk, denn angeblich fuhren wir in die selbe Richtung. Das Maedel hatte noch keine Unterkunft gebucht, was ein gefundenes Fressen fuer diese Taxi Mafia darstellt, koennen sie Dich doch in der Gegend rumfahren und ueberall da absetzen, wo es ihnen passt. Mit an board und ein Freund/Verbuendeter des Fahrers war ein Guesthouse Besitzer und dahin fuhren wir natuerlich zu erst. Sie stieg aus und sah sich das ganze an, mochte aber das Haus nicht und meinte, sie moechte woanders schauen. Da war der Besitzer natuerlich sauer, konnte aber nichts machen, schliesslich kann ja sein Fahrer Freund noch Geld verdienen. Waehrend der Fahrt erzaehlte er mir staendig, wie weit weg meine Unterkunft sei und dass ich doch bei ihm absteigen koennte. Ich meinte zu ihm, das seine Versuche nutzlos seien, da ich schon bezahlt haette (was gar nicht stimmte, aber das musste er ja nicht wissen).

Nachdem das chinesische Maedel was gefunden hatte, setzen sie mich bei meiner Unterkunft dem Sila Resort ab, wo ich meinen kleinen Bungalow bezog. Die Besitzer der Unterkunft waren total nett und sie halfen mir bei der Planung meiner Sightseeing Tour ungemein, um die grosse Entfernung wettzumachen. Es gibt einen Bus in die alte Stadt und diese Bushaltestelle war ca. 8 Minuten Fahrzeit von der Unterkunft entfernt. Dorthin fuhr mich der Fahrer und sie meinten, wenn ich zurueckkomme, koennte ich sie einfach anrufen und sie wuerden mich wieder abholen. Der 'Bus' kostete nur 30 baht und geht alle 20 Minuten in die Altstadt, braucht aber auch ungefaehr ne halbe Stunde. Mit einem Fahrrad erkundete ich den "Historical Park' Sukhothais und schaffte es in geringer Zeit, all die sehenswerten alten Tempelanlagen abzufotografieren. Der Park schliesst um 18 Uhr und 17.30 Uhr geht der letzte Bus zurueck in die alte Stadt.

Als ich schon im Bus sass und auf seine Abfahrt wartete, sah ich eine Gruppe Touristen Fahrraeder ausleihen und in den Park davoneilen. Das war 30 Minuten vor dessen Schliessung! Die Touristen waren alle mit der gleichen Bustour unterwegs und werden an jedem Stop mehr oder weniger hin - und hergescheucht, um schnell ihre Fotos zu machen und sagen zu  koennen, dass sie dagewesen sind. Das ist auf keinen Fall meine bevorzugte Art zu reisen.

Am naechsten Tag kam ich aus verschiedenen Gruenden erst ziemlich spaet wieder in der alten Stadt an und ich hatte zwei Optionen fuer den Morgen. Entweder kurzes Sightseeing in ca. einer halben Stunde oder Fruehstueck ganz in Ruhe. Ich entschied mich fuer das letztere, schliesslich stand mir eine weitere lange Busfahrt bevor und die sollte man nicht mit leerem Magen in Angriff nehmen.

Auch diese Busfahrt sollte 6 Stunden dauern (am Ende waren es dann 7) und es fuehlte sich an als wuerde es nie enden. Ich wollte einfach nur ankommen. Im Bus traf ich das chinesische Maedel wieder und sie war auch auf dem Weg nach Bangkok. Und wer haette es gedacht, sie hatte mal wieder keine Unterkunft gebucht.

Wenn der Bus in einen Busbahnhof einfaehrt, kann man sie alle rennen sehen, die tuk tuk Fahrer, die sich um die Touristen reisen. An Board waren 4 Auslaender (das chinesische Maedel, ein spanisches Paaerchen und ich) und wir hatten uns zusammengetan und wollten uns ein Taxi in die Stadt teilen. Man bot uns ein Taxi an fuer 500 baht, weil der Verkehr so heftig sei (keine Ahnung, was das mit dem Verkehr zu tun hat, normalerweise gehts um die Entfernung) und spaeter ging er dann runter auf 400 baht. Allerdings hatte das Ding keinen Taxometer. Wir zogen weiter, denn das roch foermlich nach Abzocke. Wir fanden die richtigen Taxis und quetschten uns zu viert in eins und los gings. Die Spanier hatten auch kein hostel und so stiegen sie alle an einer sehr zentralen Stelle aus. Danach zeigte ich dem Fahrer die Adresse meines Hotels (ganz in der Naehe) aber er wusste damit nichts anzufangen. Er musste ein paar seiner Taxikollegen befragen, was einige Zeit dauerte. Als er wieder einstieg, rief ich einfach das Hotel an und lies den Weg erklaeren. Waehrend all dieser Zeit lief das Taxometer fleissig weiter und ich war ziemlich angenervt von der ganzen Situation (dazu muss ich sagen, dass ich eine aehnliche Situation schon in Sukhothai hatte, wo der tuk tuk Fahrer keinen blassen Schimmer hatte und mir dann auch noch viel zu viel berechnete). Am Hotel angekommen leistete er sich dann noch den Oberaufreger, denn er gab sich selbst noch Trinkgeld indem er mir zu wenig Wechselgeld wiedergab. Sagen kann man da immer nichts, weil er sprach kein Englisch und ich kein Thai und dann heisst es immer, dass man bei Asiaten aufpassen muss, dass sie ihr Gesicht nicht verlieren und deshalb darf man sie auf solche Sachen nicht ansprechen bzw sollte sie nicht mit ihren eigenen Fehlern konfrontieren. Das ist ja alles gut und schoen aber muss man sich deshalb so dreist abzocken lassen, ohne sich wehren zu koennen?! Ich war sauer und wollte einfach nur noch einchecken und fuer diesen Tag niemanden mehr sehen. Spaet war es sowieso schon und deshalb ging es danach auch recht bald ins Bett. Willkommen in Bangkok!

Nachtrag 11.09.12: heute sah ich zufaellig in der Zeitung, dass Sukhothai am Morgen des 10.09., also einen Tag nach meiner Abreise, nach einem Uebertreten des Yom Flusses teilweise ueberschwemmt wurde. Das Foto in der Zeitung zeigt Wasser teilweise einen Meter hoch in den Strassen der Stadt. Da habe ich mehr als Glueck gehabt und die Schutzengel sind wohl auch auf meiner Seite. 

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