Monday, December 15, 2008

Ein bloedes Missgeschick (10.12.2008)

Den Start in meinen Tassie Trip als holprig zu bezeichnen, waere eine masslose Untertreibung. Nicht nur war der Mittwoch einer der schlimmsten Arbeitstage, die ich bisher hatte: Kunden riefen an wegen Problemen mit ihren Autos; eine Mutter suchte ihren Sohn, der mit einem unserer Camper unterwegs ist und von dem sie schon seit Tagen nichts mehr gehoert hatte; Kunden kamen in die Niederlassung und wollten ihren Camper wegen Kleinigkeiten tauschen; eine Gruppe englischer Maedels hatte bei der Buchung im Internet dummerweise als Jahr 2009 eingegeben, wollte aber kein ganzes Jahr warten und so musste ich ihnen einen Camper finden - keine leichte Aufgabe in der Hochsaison wenn fast alles ausverkauft ist; und dazwischen massenweise Anrufe und andere Kunden, die nach Murphy's Gesetz auch immer alle zur gleichen Zeit bei uns auftauchen muessen und schnelle Bedienung erwarten.

Gegen 16.30 Uhr hatte ich dann endlich mein Mittag zu mir genommen - zwei Butterbroetchen, weil der Baecker nichts anderes mehr da hatte. Ich war wuetend auf die sich gegen mich verschwoerende Welt und ich musste mich stark zusammenreissen, die beiden Maedels nicht mit nem dummen Spruch vor die Tuer zu setzen, die ihren Camper viel zu spaet abgaben und dann auch noch ihr Geschirr spuelen mussten. Zum Glueck erinnerte ich mich an den Anruf bei der Spirit of Tasmania (SOT), dem Faehrunternehmen, das taeglich nach Tasmanien schippert, um ihnen das Kennzeichen meines Campers mitzuteilen. Waehrend dieses Anrufs teilte man mir mit, dass die Buchung am Nachmittag gecancelt wurde - von meiner Kollegin Mirela, die die Faehre urspruenglich fuer mich gebucht hatte (sie buchte mich auf einen der 2 Vorzugsplaetze, sie unsere Firma taeglich bei der SOT reserviert hat, um unsere Camper nach Tassie zu kriegen). Sprachlos rief ich Mirela an, die nicht glauben konnte, was sie da hoerte. Nachdem sie die Damen und Herren bei der SOT nen Kopf kleiner gemacht hatte, rief sie mich zurueck und klaerte mich auf. Sie hatte im Laufe des Tages per Email einen der beiden Plaetze gecancelt und die Dame bei der SOT, die sich mit der Begruendung entschuldigte, sie sei noch neu, hatte kurzerhand und in einer Anwandlung von Inkompetenz beide Plaetze gecancelt. Die beiden freien Plaetze wurden kurzerhand an andere vergeben und so war fuer mich kein Platz mehr (naja, fuer mich persoenlich schon, aber nicht fuers Auto). Sie setzten mich auf die Warteliste und mehr konnten sie leider nicht fuer mich tun. Mirela war noch wuetender als ich und ich haette gern mal Maeuschen bei ihren Telefonaten mit SOT gespielt - waere bestimmt unterhaltsam gewesen!

Auf der Warteliste zu stehen, bedeutet 18 Uhr bei der Faehre aufzutauchen und zu warten. Um das boarden im unwahrscheinlichen Fall der Faelle zu beschleunigen, absolvierte ich das Security Screening, bei dem ich auf Waffen, Lebensmittel und anderes 'untersucht' wurde (wurde nur befragt und der nette Officer warf einen kurzen Blick in meinen Camper). Danach hies es warten. Gegen 19.30 Uhr teilte man mir mit, dass sie leider keinen Platz fuer mich gefunden hatten, waren aber sehr hilfreich, mich auf die Warteliste fuer Freitag (!) zu setzen und eine bestaetigte Buchung fuer Samstag vorzunehmen, die mir nicht viel gebracht haette, da ich einen Flug zurueck nach Melbourne fuer Sonntag gebucht hatte.

Frustriert zog ich von dannen und ueberlegte kurz, ob ich nach Philip Island fahren und mir die Pinguine anschauen sollte, die bei Daemmerung zurueck an Land kommen. Leider hatte ich keine Karte von Philip Island dabei, haette also nicht gewusst wohin. So fuhr ich durch die Gegend und wollte Fotos in der Stadt knipsen, fuhr planlos und verloren in der Gegend rum, machte ein paar Fotos und stellte fest, dass es zu dunkel war und ich mein Stativ brauchte und so machte ich mich auf den Nachhauseweg. Zwischen all den Highways verfuhr ich mich mal wieder und gegen 22.30 Uhr kam ich erleichtert zu Hause an. Melbourne ist wahnsinnig schlecht ausgeschildert und wenn man gerade nicht weiss, wo genau man sich befindet, hilft es wenig, wenn anstatt der Richtung nur die naechstgelegenen Strassen ausgeschildert sind.

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