Thursday, September 17, 2009

die ersten Tage in Vancouver

Vancouver wird schon seit Jahren als die lebenswerteste Stadt der Welt angegeben und bei diesem ranking werden u.a. Einkaufsmoeglichkeiten, Unterkuenfte, Erholungsmoeglichkeiten usw. ausgewertet. Allerdings frage ich mich seit einigen Tagen, wer dabei wohl befragt wurde - sicherlich nicht all die Leute, die staendig um 'spare change', also Kleingeld betteln. Und das sind nicht gerade wenige! Bettler bin ich bereits von Melbourne gewohnt (die landeten beim letzten ranking uebrigens auf Platz 3) aber nicht in den Ausmassen, wie hier in Vancouver und ich bin bereits nach so wenigen Tagen schon vollkommen genervt. Egal wo man hingeht, ueberall wird man angebettelt.

Als ich am Mittwoch aufstand, wusste ich noch gar nicht, was ich an diesem Tag anstellen sollte. Das Lesen meines Reisefuehrers hatte ich mir eigentlich fuer den langen Flug vorgenommen aber die Zeit hatte ich sehr erfolgreich mit Filmegucken totgeschlagen und der Reisefuehrer wurde nicht angeruehrt. Nun ja, nach kurzem Blick auf die Stadtkarte von Vancouver entschied ich mich fuer einen Spaziergang im Stanley Park, der gern als das Kronjuwel der Stadt bezeichnet wird und bei Spaziergaengern, Fahrradfahrern und Inlineskatern sehr beliebt ist. Bei einem letzten Blick auf eine der vielen vor Ort befindlichen Informationstafeln wurde ich von einem netten aelteren Herren angesprochen, dessen Job es zu sein scheint, hilflose Touristen ausfindig zu machen und ihnen zu helfen. Ich mimte also die Ahnungslose und lies mir die Route durch den Park erklaeren, interessante Stops und so weiter und so fort. Dann kam ich mit dem Herrn, der sich als Lyle vorstellte noch ein wenig ins Gespraech und er wuenschte mir fuer die Jobsuche viel Glueck und Erfolg. Von den Sehenswuerdigkeiten, wie zum Beispiel den Totem Poles mal ganz abgesehen, war der Rundweg recht gut besucht, vorallem Fahrradfahrer waren viele unterwegs, obwohl es spaeter sogar zu regnen began. Bei den Totem Poles wurden Busladungen von Touristen abgeladen, die knipsten schnell ihre Fotos und verschwanden dann wieder in ihren fahrbaren Konservendosen. Ich bekam zwischendurch ne ordentliche Dusche ab, hatte aber keine Moeglichkeiten zum unterstellen und so lief ich einfach weiter, schliesslich hat Regen ja noch niemandem geschadet. Nach 9km war der walk vorbei und ganz stolz fotografierte ich sogar die Plakette, die mir das bestaetigte.

Da ich noch unbedingt einen Internationalen Adapter fuer die Steckdose brauchte, fragte ich im erstbesten Laden nach und wurde dort zu einem anderen Laden verwiesen, da man diese Adapter dort nicht verkaufte. Dort wurde ich zwar fuendig was Stecker fuer Handy, Laptop usw angeht, aber fuer mein Glaetteisen brauche ich wohl einen Spannungsumwandler. Der Verkaeufter meinte, er koennte mir zwar den verkaufen, den er im Laden hat, aber der sei viel zu teuer und gab mir eine andere Adresse, wo sie mehr als 50 % guenstiger sind. Super nett die Leute hier!

Nach nem Chai Latte gings zurueck ins hostel, wo ich den Nachmittag mit dem Aufarbeiten meiner Fotos verbrachte. Wer haette das gedacht, dass der in meinem letzten Artikel scherzhaft zitierte Regentag in Vancouver so schnell erlebt werden wuerde.

Donnerstag hatte sich das Wetter wieder verbessert und es machte richtig Spass, in der Stadt herumzulaufen (mal ganz abgesehen davon, dass man staendig angebettelt wird). Ich erledigte einige Dinge und beantragte eine SIN (Social Insurance Number = Sozialversicherungsnummer), die man zum Arbeiten braucht und machte gleich noch einen Termin bei einer Bank, um ein Konto eroeffnen zu koennen. Danach gings erstmal wieder zurueck zum hostel, um meine Kamera zu holen und dann rauf auf den Turm im Harbour Centre. Der Turm selbst ist zwar nur 130 Meter, aber das reicht bereits aus, um einen herrlichen 360 Grad Blick zu gewaehrleisten. Im Uebrigen wurde der Lookout 1977 vom Neil Armstrong eroeffnet, der ja hauptberuflich gern auf dem Mond rumlatscht. Fuer das ticket zahlt man 13 Dollar und kann es den ganzen Tag nutzen, sodass ich spaeter noch mal wiederkam, um Vancouver bei Daemmerung bzw nach Sonnenuntergang zu fotografieren. Resultate kann man bei Picasa bewundern.

1 comment:

Anonymous said...

Danke sehr. Der Artikel ist recht interessant und wird gut umschrieben. Sehr informativer blog.