Friday, October 2, 2009

muehsam ernaerht sich das Eichhoernchen

Nach laengerer Pause moechte ich mich mal wieder zu Wort melden. Die Anzahl der Beitraege hat sichtlich nachgelassen und der ein oder andere mag sich vielleicht fragen, woran das liegt. Nun, keine Bange, mir gehts gut, nur habe ich das Entdecken Vancouvers etwas eingeschraenkt, um der Jobsuche meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Das stellt sich als schwieriger heraus, als ich gedacht hatte und glaubt mir, ich bin bereits mit einer sehr skeptischen Einstellung bezueglich Jobaussichten nach Vancouver gekommen. Aber hier scheint momentan gar nichts zu gehen und die Massen an internationalen Reisenden, meist Backpacker wie ich, tragen nicht gerade zur Besserung der Situation bei, da sie alle nach Jobs suchen. Extrem viele Deutsche sind auch hier. Irgendwie scheint es momentan alles keinen Sinn zu machen. Generell sagen alle, dass die Hauptsaison vorbei sei und deshalb eher Stellen abgebaut wuerden. Allerdings steht der Winter vor der Tuer und jedes Jahr kommen wahnsinnig viele Leute zum Skifahren nach Kanada. Gut, Ski faehrt man nicht in Vancouver, das macht man in den Skigebieten weiter im Norden, aber der Durchschnitsstourist kommt doch sicher auch ein paar Tage nach Vancouver, um sich die Stadt anzuschauen, Hotels duerften also bald gut ausgelastet sein. Und waerend Olympia naechstes Jahr duerfte es schwierig sein, irgendwo ein Hotelbett zu bekommen. Meine Logik ist also, dass eigentlich Leute eingestellt werden muessten.

Nervig finde ich, dass man auf seine Bewerbungen oftmals keine Antwort erhaelt und wenn man Antwort bekommt, wird man sofort vorgewarnt, dass man nur dann nochmal angeschrieben wird, wenn man fuer ein Interview auserwaehlt wurde. Meine Strategie habe ich versucht zu aendern und bin mit meinem Lebenslauf in die Hotels reinmarschiert, aber auch dort wird man abgewimmelt und gar nicht zur entsprechenden Person vorgelassen und man muss seinen Lebenslauf bei der Rezeption abgeben.

Nach zig Bewerbungen und null Antworten brauchte ich endlich mal ein Erfolgserlebnis und nachdem ich mich mit einem Deutschen unterhalten hatte, der einen Job bei Contemporary Security Canada bekommen hatte, machte ich mich auch auf den Weg dorthin. Diese Firma ist fuer die gesamte Sicherheit bei den Olympischen Spielen verantwortlich und sucht knapp 7000 Leute fuer Eintrittskontrolle, Durchleuchten der Taschen usw. Da ich wusste, dass man erstens das Interview am gleichen Tag hat und die Interviews in Gruppen gefuehrt werden und ich mir recht gute Chancen einraeumte, setzte ich alles auf eine Karte und bewarb mich auf eine Supervisor (Aufseher) Position und bekam die Stelle! Die Stelle ist zwar leider nur fuer den Zeitraum der Spiele, also von Mitte Januar bis Mitte Maerz, aber nichtsdestotrotz wird es eine tolle Erfahrung sein und im Lebenslauf sieht so was auch immer gut aus. Ausserdem erfordert der Job eine ganze Menge Training und Einarbeitung und diese Zeit wird auch bezahlt.

Ich freue mich ungemein auf diese Herausforderung und kann nun endlich mal wieder zeigen, was in mir steckt! Wer wird da nun eigentlich beaufsichtigt? Die Screener und X-Ray-Operator, also die Leute, die die Zuschauer nach unerlaubten Gegenstaenden abtasten und die Taschen durchleuchten (aehnlich wie auf dem Flughafen). Diese Personen unterstehen den Supervisoren und diese dem Manager des Veranstaltungsortes und der oertlichen Polizei. Das Training beginnt jetzt im Oktober und einen Test muss ich auch absolvieren, aber da mach ich mir keine Sorgen, das schaff ich schon!

Ich suche natuerlich weiter nach Arbeit fuer die Zeit bis Dezember/Mitte Januar und da es in Hotels wie schon beschrieben schlecht aussieht, wuerde ich auch irgendwo im Laden Jeans verkaufen. Ist mir eigentlich egal, so lange die Miete gedeckt ist.

Und da sind wir schon beim naechsten Thema. Eigentlich wollte ich mit der Wohnungssuche erst beginnen, wenn ich einen Job gefunden habe, da es auch haette sein koennen, dass mich der Job woanders als nach Vancouver verschlaegt. Da mir das hostel Leben aber inzwischen schon maechtig auf den Zeiger geht und es auf Dauer auch zu teuer wird, entschloss ich mich sehr spontan eines Morgens, mal nach Wohunungen zu schauen. Uebers Internet fiel mein Augenmerk auf eine Wohnung gleich in der Naehe und ich rief an und verabredete eine Besichtigung. Am Abend hatte ich dann die Zusage, dass ich einziehen koennte. So schnell kanns manchmal gehen! Die Wohnung ist super gelegen (nichtmal 5 Minuten runter zum Strand und nochmal 5 Minuten in den Stanley Park) und meine Mitbewohnerin (und ihre 3 besten Freunde, die sie als ihre Familie bezeichnet) ist aus Mexico, so dass ich gleich noch mein Spanisch auffrischen kann. Meinen deposit (so ne Art Kaution) habe ich am Donnerstag bezahlt und am Freitag stellte ich meinen Koffer in der Wohnung unter, da ich am Wochenende nach Vancouver Island fahren werde und nicht alles mitschleppen wollte. Wenn ich am Dienstag wiederkomme, werde ich offiziell einziehen, mich beim Vermieter vorstellen, einen Schluessel bekommen und meine Ruhe haben. Die Wohnung ist recht klein, aber total gemuetlich und superschoen eingerichtet und die Lage sowohl der Preis sind der Hammer; pro Woche zahle ich 100 Dollar (alles inklusive); im hostel momentan 220 Dollar.

Das sind zwei Erfolgserlebnisse, die mich moralisch erstmal wieder aufmuntern und mir gezeigt haben, dass immer irgendwas geht, man muss es einfach nur probieren. Und so sehe ich das auch mit den Jobs, ich nehme einfach jede sich ergebende Gelegenheit war.

Wie gesagt, bis Dienstag bin ich erstmal auf Vancouver Island auf Entdeckungstour, da gibt es also hoffentlich wieder mehr Berichte und vorallem viele neue Fotos!

1 comment:

Anonymous said...

da könnte man glatt neidisch werden, wie das alles bei dir klappt ;-)
gruß tommy