Wednesday, January 28, 2009

Phillip Island

On the road again hiess es am letzten Sonntag endlich mal wieder nach laengerer Zeit der Reiseabstinenz. Mit Katrin machte ich mich auf den Weg nach Phillip Island und da es recht angenehm sein kann, mal nichts zu tun und sich durch die Gegend fahren zu lassen, haben wir eine Bustour gemietet und machten es uns im klimatisierten Bus bequem. Ich hatte eigentlich eine Busladung Asiaten als Reisebegleitung erwartet und hatte auch Katrin schon vorgewarnt, wurde aber positiv ueberrascht. Neben Deutschen (was will man auch anderes erwarten, wir treiben uns schliesslich ueberall rum) waren auch Franzosen, Englaender und eine Polin dabei, was eine ganz bunte Mischung ergab.

Wir wurden vom Busfahrer gegen 11 Uhr in der Stadt abgeholt und tingelten dann noch ein wenig durch Melbourne, um andere Mitfahrer aufzusammeln. Dabei machten wir schon munter Plaene fuer demnaechst folgende Fotoausfluege, denn die Haeuser im Sueden sind schon sehr schoen und fotogen. Nach einer knapp 2 stuendigen Fahrt erreichten wir den Wildlife Park Maru, in dem man alle moeglichen Vertreter der australischen Tierwelt besichtigen kann. Beim Betreten des Parks besorgte ich mir gleich noch das ortsuebliche Bestechungsgeld in Form von Futter und dann konnte das wilde Geknipse auch schon losgehen. Neben den ueblichen Verdaechtgigen (Kaenguruhs, Wallabies und Koalas) gab es auch Kakadus, den Tasmanischen Teufel, recht agressive Emus, nimmersatte Alpacas, Ziegen und Schafe, Schildkroeten, einen Pfau, Dingos und wohl noch einige mehr, an die ich mich gerade nicht erinnern kann. Wir hielten uns dort etwas laenger als eine Stunde auf und beendeten den Aufenthalt mit einem Burger zum Mittagessen. Danach kletterten alle wieder in den Bus und wir fuhren weiter zum Strand, wo wir uns fuer eine Weile aufhielten, am Strand entlang liefen oder einfach nur in die Sonne knallten. Von dort aus fuhren wir wieder eine ganze Weile auf Phillip Island herum und wurden an einer Stelle abgesetzt, an der man eine schoene Aussichtsmoeglichkeit aufs Meer hatte. Dies wurde mit einem kurzen Spaziergang verbunden und mit der Gelegenheit, viele Fotos zu schiessen. Das Wetter an diesem Tage war uebrigens traumhaft und ich hatte mich morgens ordentlich mit Sonnencreme eingeschmiert, um mich nicht zu verbrennen.

Der naechste laengere Stop erfolgte an den 'Nobbies', einem Huegel im Wasser, wo touristenmaessig echt was abging. Busladungen von Leuten spazierten auf dem mit Holzstegen ausgelegten Wanderweg entlang und wenn man Glueck hatte und einen der kleinen blauen Pinguine erspaehte, musste man sich einen Platz durch die Massen kaempfen, wollte man ein Foto von ihnen haben. Nach der knapp 30 minuetigen Foto-Orgie gabs erstmal ne Verstaerkung in Form von Kaffee oder Tee mit Plaetzchen und danach stiegen wir in den Bus und fuhren nach Cowes, wo wir vorbestellte Pizzas abholten und diese dann am Strand verputzten.

Zum naechsten und letzten Stop war es nun auch nicht mehr weit und so kamen wir nach einer kurzen Sightseeing Fahrt entlang der Kueste schliesslich an der beruehmten Penguin Parade an, dem eigentlichen Ziel der Tagestour. Phillip Islands Haupteinnahmequelle ist der Tourismus und die Penguin Parade macht jedes Jahr einen Gewinn von 110 Millionen Dollar, die angeblich alle wieder in Projekte des Tierschutzes und aehnlichem gesteckt werden.

Was passiert da nun eigentlich, wird sich der ein oder andere fragen. Die kleinen Pinguine (uebrigens mit 33 cm die kleinsten der Welt!) kommen jeden Abend nach einem harten Tag der Futtersuche im Meer ans Land, um in ihre Nester und kleinen Hoehlen zurueckzukehren, meist um dort zurueckgebliebene Partner und Jungvoegel zu fuettern. Dabei handelt es sich nicht immer um die selben Pinguine, denn sie koennen bis zu ein paar Tagen und sogar Wochen im Wasser bleiben und kommen erst an Land, wenn sie genuegend Futter gefunden haben. Manchmal muessen sie sich einen gewissen Vorrat anfressen, weil sie fuer laengere Zeit nicht ins Wasser kommen, zum Beispiel wenn sie ihr Federkleid wechseln.
Im Schutze der Daemmerung kommen die kleinen Prachtkerle an Land und finden sich aus Sicherheitsgruenden (die Wahrscheinlichkeit von Voegeln oder anderen Gegnern angegriffen zu werden, ist in der Gruppe geringer) meist zu kleinen Gruppen zusammen, um gemeinsam den Strand zu ueberqueren und dann in ihren Nestern zu verschwinden. Das ganze zu beobachten, ist eine putzige und herzerwaermende Angelegenheit und gluecklicherweise konnte ich das ganze bereits in Neuseeland beobachten und bin schon oefter in den Genuss der Beobachtung von Pinguinen gekommen, was jedesmal wieder ein Erlebnis ist. Leider waren viel zu viel Leute anwesend (grobe Schaetzung: 500-700!!) und da kann man mir noch so oft erzaehlen, dass die Pinguine bei ihrer kleinen Wanderung zu den Nestern nicht gestoert werden und dass dies alles nicht zu ihren Ungunsten geschieht und ich kann es trotzdem nicht glauben! Versetzt man sich mal in die Lage eines kleinen 30 cm Pinguins, der gerade an Land kommt und nur nach Hause will und sich seinen Weg durch Herrscharren von Riesen bahnen muss - da ist keiner begeistert! Unser Busfahrer meinte nur, dass es die Pinguine nicht anders kennen und sich wahrscheinlich daran gewoehnt haben, aber das ueberzeugt mich trotzdem nicht. Haette man bei der ganzen Sache wirklich das Wohl der Pinguine im Sinne, sollte man die Zahlen auf 100 reduzieren, auch wenn das eine Reduzierung der Gewinne bedeutet!

Gegen 22 Uhr trafen wir uns alle wieder am Bus und machten uns auf den Heimweg. Etwas nach 24 Uhr wurden wir am Melbourner Hauptbahnhof abgesetzt und fuhren mit dem Zug nach Hause. Da es Sonntag war und um diese Zeit kein Bus mehr fuhr, liefen wir die letzten 20 Minuten von der letzten Bahnstation nach Hause, duschten um den Sand loszuwerden und gingen gegen 2 Uhr morgens ins Bett, schliesslich mussten wir am naechsten Tag wieder arbeiten.

Saturday, January 24, 2009

Hitze in Melbourne

Die letzten Tage war es hier extrem heiss, an manchen Tagen erreichten die Temperaturen die 40 Grad Celcius Grenze. Und selbst wenn es 'nur' 37' Grad heiss ist, ist es aufgrund der sehr trockenen Hitze fast unertraeglich hier. Das verursachte leider auch einige Probleme fuer den Zugverkehr in und um Melbourne und somit wurden allein an einem Tag knapp 75 Zuege gecancelt. Grund hierfuer sind zum einen die sich bei der extremen Hitze ausdehnenden Gleise, die teilweise Temperaturen von knapp 60 Grad Celsius erreichen koennen. Ausserdem funktionieren die Klimaanlagen in manchen Zuegen effektiv nur bis ca. 35 Grad Celcius und einen ueberfuellten Zug mit schwitzenden zusammengepressten Menschen moechte man schon von sich aus meiden. Erhoehte Feuergefahr neben den Schienen, grelles und blendendes Sonnenlicht sind weitere Gruende fuer das Aussetzen der Zuege. Zum Glueck war ich selbst von all dem nicht sonderlich betroffen, weil ich sowieso meistens mit dem Bus fahre, auch wenn an diesem Tag die Busse mehr ausgelastet waren als an gewoehnlichen Tagen.

Bisher habe ich an fasten allen heissen Tagen gearbeitet und die Routine an solchen Tagen sieht immer gleich aus. Morgens schon mit Sonnenmilch einschmieren, viel trinken und auf keinen Fall die Sonnenbrille vergessen. Vor ein paar Tagen bekam ich Sonnenbrand im Gesicht, obwohl ich immer nur fuer ca. 2-3 Minuten draussen war, um die Camper der Kunden auf Schaeden zu ueberpruefen. Leider reflektieren die weissen Camper das Sonnenlicht viel staerker als andere Oberflaechen und so reichten diese kurzen Intervalle um mich mit einer gesunden roten Gesichtsfarbe auszustatten. Von nun an creme ich also auch immer mein Gesicht ein. Mein Koerper sieht ganz witzig aus, Unterarme und bis hoch zur Aermelgrenze recht gut gefaerbt, die Schultern haben von meinen aermellosen Tops, die ich an freien Tagen trage auch ein wenig Farbe abbekommen und je weiter man zur Koerpermitte gelangt, desto weisser bin ich. Bei den Beinen ist es aehnlich; da ich oft Badelatschen trage, sind meine Fuesse recht braun, aber je weiter man nach oben kommt, desto kaesiger sehe ich aus. Aber naja, den Vorsprung den meine Arme und das Gesicht durch das taegliche Bescheinen haben werden meine restlichen Koerperteile nie aufholen koennen.

Ansonsten gehts mir gut, ich versuche die Hitze zu ueberstehen und sehne mich manchmal schon ins kuehlere Kanada. Die hohen Temperaturen sind nicht wirklich meins, da liebe ich das kuehlere Neuseeland schon mehr, da hat man wenigstens immer ne erfrischende Brise vom Meer um die Nase wehen.

Friday, January 16, 2009

Januar 2009

Nun so viel gibt es gar nicht zu berichten, aber auf dem Laufenden will ich Euch trotzdem halten. Seit ein paar Tagen habe ich Verstaerkung erhalten, denn Katrin befindet sich nun im Land der Kaengurus. Eigentlich aus Deutschland aber genau wie ich total verliebt in Neuseeland und aus Gruenden, die eine viel zu lange story ergeben wuerden, die hier nicht wiedergegeben werden kann, ist sie nun wie ich in Australien gelandet. Fuer die ersten paar Tage/Wochen wird sie bei mir und Natalie wohnen, bis sie eine eigene Bleibe gefunden hat. Malochen tut sie auch (und schon wieder) fuer Maui, denn fuer den Verein hat sie bereits in Neuseeland geschufftet. Die Chefetage ist mehr als happy, schliesslich muss Katrin kaum eingearbeitet werden und ich kann mich auch nicht beklagen, fallen doch fuer mich nun endlich mal wieder ein paar freie Tage an, sogar im Doppelpack! Unsere freien Tage werden wir wohl kaum gemeinsam geniessen koennen, aber das hat vielleicht auch seine Vorteile, denn Katrin soll Melbourne auf ihre eigene Weise entdecken und erste Eindruecke sammeln und sich nicht durch mich beeinflussen lassen.

Auf kurzen Fototrips war ich endlich auch mal wieder unterwegs, um neuerworbenes (kleineres und im Budget befindliches) Fotoequipment auszutesten. Dabei sind tolle Fotos von Melbourne bei Nacht und von Ballarat, einer ehemaligen Goldgraeberstadt 100km westlich von Melbourne entstanden. Die Fotos kann man wie immer in meinem Fotoalbum bei miyoo anschauen oder einfach den Links hier auf meinem Blog folgen.

Friday, January 9, 2009

Der Start ins neue Jahr

Ach Mensch, vor kurzem war noch Silvester und nun ist das neue Jahr schon wieder fast 2 Wochen alt, wie die Zeit vergeht! Silvester war bei mir absolut unspektakulaer, ich hab zu Hause alleine verbracht, weil ich nicht auf eine der vielen Saufparties in Melbourne gehen wollte. Wenn man die letzten beiden Silvester in Milford Sound am Lagerfeuer verbracht hat, hat man auf grosse Parties irgendwie keine Lust. Und ausserdem musste ich am naechsten Tag frueh raus und arbeiten und da verbietet es schon der Anstand, total besoffen und muede vor der Kundschaft aufzutauchen. Ganz allein war ich dann doch nicht, ich hab mit Katrin geskypt, die in Auckland das selbe Schicksal teilte und so wuenschten wir uns zweimal an diesem Abend ein gesundes neues Jahr. Einmal zur neuseelaendischen und einmal zur australischen Zeit.

Seitdem sind nun schon wieder ein paar Tage vergangen, die ich fast ausschliesslich auf Arbeit verbracht habe. Koennte eigentlich schon bald dort uebernachten, Duschen gibts ja dort und Baecker, Coffee shop, Aldi sind auch gleich nebenan, wer braucht schon ein zu Hause?

Katrin kommt nun in ein paar Tagen von Auckland rueber, weil sie das Glueck momentan in Neuseeland verlassen hat. Sie wird dann fuer Maui hier in Melbourne arbeiten und gemeinsam werden wir dann ab und zu mal Melbourne unsicher machen. Ausserdem haben wir schon viele andere Plaene geknuepft und ich hoffe, dass wir die meisten davon in die Tat umsetzen werden. Mehr dazu dann spaeter.

Mehr gibt es momentan eigentlich nicht zu berichten. Wuensche Euch allen noch mal ein gesundes neues Jahr und ich hoffe, dass Ihr auch in diesem Jahr wieder treu meinen Reiseberichten folgen werdet und mich ab und an mal mit Kommentaren fuettert, damit ich weiss, dass ueberhaupt jemand mitliest und ich hier keine Selbstgespraeche fuehre.