Und schon wieder eine Fussballweltmeisterschaft, die ich nicht zu Hause verbringe. Auch diesmal ist die Zeitverschiebung eher bescheiden, wenn auch nicht ganz so unvorteilhaft wie damals in Neuseeland. Zumindest bleibt es mir erspart, mitten in der Nacht aufzustehen.
Das erste Spiel gegen Australien schauten meine Arbeitskollegen und ich im Pub, zu einer recht christlichen Zeit um 11 Uhr Mittags. Wir Deutschen waren in der Ueberzahl und machten gut Stimmung, aber es waren auch einige Australier anwesend. Leider waren sie nach dem Spiel nicht mehr so gut gelaunt wie wir. Da es ein toller Tag war und sich die Sonne blicken lies, verbrachten wir den Rest des Nachmittags in der Stadt; lagen an der Waterfront auf dem Rasen und quatschten ueber Gott und die Welt.
Das zweite Spiel gegen Serbien mitten in der Woche lief bei uns 4.30 am Morgen und ich stellte mir den Wecker, um es live im Internet zu verfolgen. Eine riesige Enttaeuschung und Zeitverschwendung, denn sie spielten grottenschlecht. Danach gings dann muede auf Arbeit.
Vor dem dritten Spiel gegen Ghana herrschte gewissen Nervoesitaet, schliesslich mussten Jogis Jungs diesmal einen Zahn zulegen, um in die naechste Runde zu kommen. Ich hielt als einzige Deutsche auf Arbeit die Stellung, denn die anderen hatten sich frei genommen. Ein bisschen unfair fand ich das schon, aber am Ende wars gar nicht so schlimm, denn ich schaute den Grossteil des Spiels auf Arbeit. Gluecklicherweise ist mein Chef selbst grosser Fussballfan, sagte nichts und schaute sogar die meiste Zeit mit. Wir haben es mit mehr Glueck als Verstand ins Achtelfinale geschafft und obwohl ich manchmal an den Jungs gezweifelt hatte gehoeren wir dort absolut hin!!! Und die erste Aufgabe bestand erstmal darin, die sich grosse Hoffnungen machenden Englaender nach Hause zu schicken.
Das sollte mal wieder zu einer unmoeglichen Zeit 7 Uhr am Morgen an einem Sonntag stattfinden. Da meine Arbeitskollegen und ich an dem Tag noch ein River Rafting vor hatten (spaeter dazu mehr), wollten wir das Spiel zusammen gucken und verabredeten uns fuer den Alpenclub, die Hochburg der Deutschen in Vancouver. Um den Anpfiff nicht zu verpassen, stand ich doch tatsaechlich 5.30 Uhr auf und das an einem der wenigen Tage in der Woche, wo ich mal ausschlafen koennte! Was tut man nicht alles fuers Vaterland....
Der Alpenclub war gerammelte voll und Sitzplaetze gab es fuer uns auch keine mehr. Neben hunderten von Deutschen und einer handvoll mutigen Englaendern hatten sich auch wenige andere Nationalitaeten in den Alpenclub verirrt und wollten wahrscheinlich diese klassische Begegnung mal hautnah mit erleben. Die Stimmung war super und steigerte sich von Tor zu Tor. Alles in allem haben die Jungs ein tolles Spiel abgelegt, auch wenn unsere Abwehr oftmals mehr durch Abwesenheit als durch Leistung ueberzeugte und unser Torwart auf sich allein gestellt war.
Sofort nach dem Spiel machten wir uns im Firmenwagen (Minibus) auf den Weg ins oestlich gelegene Chilliwack, wo unser Chef eine River Rafting Tour fuer uns organisiert hatte. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig zum check in, mussten uns in hautenge, noch nasse (!) Schwimmanzuege quetschen und fuhren anschliessend mit einem alten Schulbus fuer ne halbe Stunde flussaufwaerts zu der Stelle, wo wir uns mit dem Chilliwack Fluss vereinen sollten. Wir erhielten den Rest unserer Ausruestung (Schwimmweste, Helm und Paddel) und nach der Sicherheitseinweisung waren wir ploetzlich nicht mehr ganz so gut gelaunt, schliesslich redeten die guides davon, wie man jemanden wieder ins Boot zieht, wie man sich verhaelt, wenn man ins Wasser gefallen ist usw. Wir wussten, dass das Wasser kalt war, deswegen wollte keiner an dieses Szenario denken.
Mit unserem aus Tasmanien stammenden guide ging es los und die ersten paar Meter gewoehnten wir uns erstmal ans paddeln, uebten Kommandos ein und suchten nach der bequemsten Sitzposition. Ich sass bis vorne, musste aber nach ein paar Minuten weiter nach hinten, weil meine kurzen Arme teilweise gar nicht bis ins Wasser reichten. Insgesamt waren wir 9 Leute im Schlauchboot, vorne 4, in der Mitte der guide mit zwei grossen Rudern und hinten nochmal 4. Die vorne bekamen das meiste Wasser ab und innerhalb weniger Sekunden waren wir platschnass. Hinten bleibt man relativ trocken, bekommt dafuer aber die Schlaege ab, wenn das Boot nach dem Aufrichten wieder aufs Wasser knallt. Ich muss zugeben, dass ich anfaenglich schon etwas nervoes war, schliesslich war ich noch nie river rafting. Allerdings hatte ich beim Paddeln in der Tschechei schon einige Erfahrung gesammelt (und bin jetzt besonders erfahren im 'Wieder-ins-Boot-klettern') und ich stellte mich schon seelisch und moralisch aufs Nasswerden vor. Allerdings war die Sorge unbegruendet, denn rafting im Schlauchboot ist viel sicherer als im Boot. Unser guide war sehr erfahren und wir mussten nicht mal besonders viel paddeln und nur einige Male aushelfen. Der Grossteil wurde von ihm ueber die grossen Ruder erledigt.
Der Trip war genial und obwohl es zwischendurch regnete und es uns recht kalt wurde, genossen wir das Rafting sehr. Spass hatten wir auf alle Faelle und ich freute mich mal wieder, den Australischen Akzent zu hoeren! Zwischendurch gabs auch Mittag mitten im Wald denn 3 stuendiges Rafting macht hungrig!
Was ich an Schwimmanzuegen neben dem laecherlichen look absolut nicht ausstehen kann, ist der noetige Aufwand beim Ausziehen. Es kostete mich einige Anstrengung, das Ding von der nassen Haut zu bekommen und ich machte drei Kreuze, als ich wieder trocken und angezogen die Umkleideraeume verlies und Stossgebete gen Himmel schickte, denn nun regnete es aus Kannen! Auf dem Weg nach Hause standen wir auch noch im Stau und waehrend alle im Van schliefen musste ich wach bleiben, schliesslich war ich der Fahrer und musste alle sicher nach Hause bleiben. Zu Hause angekommen bestand die erste Amtshandlung darin, meinen dringend benoetigten Schlaf nachzuholen!
Das Viertelfinale bestreiten wir uebrigens gegen Argentinien und das findet mal wieder um 7 Uhr in der Frueh am naechsten Samstag statt. Wir muessen alle arbeiten und haben beschlossen, frueh auf Arbeit zu erscheinen, das Spiel zu schauen und gemeinsam zu fruehstuecken. Druecken wir Deutschland die Daumen!!!
Monday, June 28, 2010
Thursday, June 24, 2010
grosse Ereignisse zu Hause
Herzlichen Glueckwunsch an Sylvio und Bine zur Hochzeit Ende Mai und zum Nachwuchs, der gestern das Licht der Welt erblickte. Ich wuensche Eurer kleinen Familie alles erdenklich Gute, unzaehlige unvergessliche Momente und ein ausgeglichenes Familienleben.
Ich bin nun also stolze Tante und der kleine Henry kann sich darauf verlassen, dass ich diesen Job sehr ernst nehme und mich auch aus der Ferne um sein Wohlbefinden kuemmern werde. Und wie ein Honigkuchenpferd freue ich mich darauf, ihn im September in die Arme schliessen zu koennen!
See you soon little Prince!
Ich bin nun also stolze Tante und der kleine Henry kann sich darauf verlassen, dass ich diesen Job sehr ernst nehme und mich auch aus der Ferne um sein Wohlbefinden kuemmern werde. Und wie ein Honigkuchenpferd freue ich mich darauf, ihn im September in die Arme schliessen zu koennen!
See you soon little Prince!
Friday, June 11, 2010
FIFA World Cup 2010
Nach langem Warten war es heute nun endlich so weit, die Fussball Weltmeisterschaft in Suedafrika hat begonnen. Auf Arbeit sind wir alle Feuer und Flamme und haben sogar eine kleine Wettgemeinschaft ins Leben gerufen. Die Nicht-Fussball-Begeisterten kann man an einer Hand abzaehlen und dabei handelt es sich um Kanadier; wer haette das gedacht. Im Grunde besteht unsere Firma sowieso zu 90% aus Europaeern und wir Hollaender, Schweizer und Deutsche wissen eben was gut ist!
Kanadier haben vom Fussball keine Ahnung und das erklaert wohl auch, warum 46% Nordamerikaner in einer Umfrage nach dem naechsten Weltmeister die USA angegeben habe. Ich lach mich schlapp! Bleibt Ihr mal lieber bei Eurem Hockey und lasst die Grossen mit dem Fussball spielen! Die Atmosphaere in Vancouver ist trotzdem toll, schliesslich ist die Stadt sowieso ein bunter Haufen von verschiedenen Nationalitaeten und Leuten verschiedener Abstammung und obwohl das ganze Jahr ueber jeder fieberhaft das lokale Hockeyteam unterstuetzt, ist jetzt mal fuer 4 Wochen verkehrte Welt und jeder feuert sein Fussballteam an. Wie gut, dass der Stanley Cup vor ein paar Tagen zu Ende gegangen ist (die Champions League des Hockeys), ansonsten waeren wohl die Zuschauerzahlen in den Keller gesackt.
Keine Ahnung, wie weit es die deutsche Nationalmannschaft dieses Jahr schaffen wird, in Sachen Spielern und deren Leistung bin ich schon lange nicht mehr auf dem Laufenden. Ich sehe unsere Chancen eher realistisch, druecke aber natuerlich kraeftig die Daumen und lass mich gern positiv ueberraschen. Ein Deutschland Shirt habe ich heute gekauft und am Sonntag gehts dann los - da werde ich mit den meisten meiner Arbeitskollegen das Spiel gegen Australien in einem Pub verfolgen und unsere Jungs kraeftig anfeuern.
Go Germany Go!
Kanadier haben vom Fussball keine Ahnung und das erklaert wohl auch, warum 46% Nordamerikaner in einer Umfrage nach dem naechsten Weltmeister die USA angegeben habe. Ich lach mich schlapp! Bleibt Ihr mal lieber bei Eurem Hockey und lasst die Grossen mit dem Fussball spielen! Die Atmosphaere in Vancouver ist trotzdem toll, schliesslich ist die Stadt sowieso ein bunter Haufen von verschiedenen Nationalitaeten und Leuten verschiedener Abstammung und obwohl das ganze Jahr ueber jeder fieberhaft das lokale Hockeyteam unterstuetzt, ist jetzt mal fuer 4 Wochen verkehrte Welt und jeder feuert sein Fussballteam an. Wie gut, dass der Stanley Cup vor ein paar Tagen zu Ende gegangen ist (die Champions League des Hockeys), ansonsten waeren wohl die Zuschauerzahlen in den Keller gesackt.
Keine Ahnung, wie weit es die deutsche Nationalmannschaft dieses Jahr schaffen wird, in Sachen Spielern und deren Leistung bin ich schon lange nicht mehr auf dem Laufenden. Ich sehe unsere Chancen eher realistisch, druecke aber natuerlich kraeftig die Daumen und lass mich gern positiv ueberraschen. Ein Deutschland Shirt habe ich heute gekauft und am Sonntag gehts dann los - da werde ich mit den meisten meiner Arbeitskollegen das Spiel gegen Australien in einem Pub verfolgen und unsere Jungs kraeftig anfeuern.
Go Germany Go!
Monday, June 7, 2010
Toronto Sightseeing bis zum Umfallen
Nach einer heissen Nacht (Fenster konnte man im hostel nicht oeffnen und ein kleiner Luefter ackerte die ganze Nacht, um die stickige Luft im Zimmer einigermassen gleichmaessig zu verteilen) wachten wir am naechsten Morgen auf und warteten geschlagene 90 Minuten darauf, dass eine unserer Zimmergenossinnen das Bad endlich fuer die anderen 7 Bewohner raeumen moege. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie ruecksichtslos einige Backpacker durch die Welt ziehen!
Das vom hostel angebotene Pancake Fruehstueck rangt zwar nicht auf Platz 1 der ausgewogensten und gesuendesten breakfasts, aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul.
Toronto ist die groesste Stadt Kanadas und somit gibt es eine Menge zu sehen und zu besichtigen und wir wussten von vorneherein, dass wir niemals genuegend Zeit haben werden, um uns alles anzuschauen. Abhetzen wollten wir uns beim Abklappern aller Sehenswuerdigkeiten auch nicht und so fanden wir meiner Meinung nach eine ganz gute Mischung von Anschauen, Relaxen und Entdecken. Wir kauften uns ein Tagesticket fuer die TTC (Toronto Transit Commission = oeffentlicher Verkehrsverbund)und wie auch schon in Niagara Falls musste ich bei dessen Anblick schmunzeln, denn irgendwie erinnerten mich diese Tagestickets an Bingo Spielscheine oder Lotto Tickets- der entsprechende Monat und der Tag muessen freigerubelt werden und ich haette mich sehr auf den Hauptgewinn gefreut!
Die Hafengegend wimmelte nur so von Kajakern, kleinen Booten, Faehren und privaten Segelbooten und Yachten und ich finde es immer wieder schoen, die ganz besondere Atmosphaere in den Haefen aufzusaugen. Bei frischer Meeresluft und dem Gekreische der Moewen schweifen die Gedanken in die Ferne und man traeumt vom ungebundenen Leben auf einem Boot, fernab von Verpflichtungen, Autos und Menschenmassen. Etwas abgelegen im North Shore Park und durch eine laengere Busfahrt erreichbar, liegt Tommy Thompson Park, in dem man zahlreiche Voegel beobachten kann. Ziel war es eigentlich, diesen Park zu bewandern, aber er lag doch weiter ausserhalb, als wir urspruenglich gedacht hatten. Wir aenderten unsere Plaene, entspannten eine Weile am naheliegenden (naja, so nahe war es auch nicht) Cherry Beach (Kirschen gabs leider keine), bevor wir wieder zurueck in die Stadt fuhren. Wie jede groessere Stadt hat auch Toronto eine Art Markthalle, in der taeglich der farmers market stattfindet und Obst, Gemuese, Fleisch, Fisch, Kaese und jede Menge mehr frisch angeboten werden. St. Lawrence Market wurde mit einem Besuch beehrt und obwohl es schon spaeter war und die meisten Haendler bereits zusammenpackten, genossen wir den Anblick der frischen Auslagen und ich merkte mir vor, mal wieder den Markt auf Granville Island in Vancouver auf der Suche nach frischen Lebensmitteln zu besuchen.
Auf unserem Streifzug durch die Stadt entdeckten wir am Dundas Square die Shoppingmeile Torontos und Eaton Centre, das groesste Einkaufszentrum Kanadas. Es ist wohl unnoetig zu erwaehnen, dass ich mich nicht hinein verirrt habe, da mir solch grosse Menschenmengen suspekt sind und ich sie eher zu vermeiden versuche. Nach einem kurzen Abstecher zur Town Hall (dem Rathaus) gings mal kurz zurueck ins Hostel, um Ballast abzuwerfen (fuer Katrin) und mehr Ballast aufzunehmen (fuer mich), denn ich schnappte mir mein Stativ und es ging wieder los in Richtung Faehrhafen, wo wir eine Faehre auf eine der vielen Toronto Islands (Ward's Island) bestiegen (naja, besprungen trifft es eher, wir mussten der bereits abfahrenden Faehre hinterherrennen).
Ueber Ward's Island gibts nicht viel zu sagen, ausser dass wir uns wie in einer Hippie Kommune fuehlten; die ewig Junggebliebenen, baertig, Kopftuchtragend und auf dem Fahrrad begegneten uns haeufiger. Wir liefen ein wenig umher um uns eine strategisch gute Position zu sichern und warteten auf den Sonnenuntergang, der an diesem Tag erstaunlich lang auf sich warten lies. Aber wahrscheinlich kam uns die Warterei nur so lang vor, weil das schliesslich immer so ist, wenn man auf etwas bestimmtes wartet. Allzuviele Fotos knipste ich dann gar nicht, denn besonders viel Variation gab es bei dem Motiv leider nicht und so machten wir uns auch bald wieder auf den Rueckweg. Die Faehre machte diesmal noch einen kleinen Umweg ueber andere Inseln und nachdem sie uns wieder am Faehrhafen abgesetzt hatte, gings nochmal zum CN Tower, um ihn fotografisch festzuhalten.
Kein Besuch in Toronto ist perfekt, wenn man den hoechsten Turm der Welt aussen vor laesst und so wurden wir Teil der 2 Millionen Besucher, die den 553 Meter hohen Turm jaehrlich erklimmen. Bevor man den Fahrstuhl besteigen darf, muss man erstmal durch die Sicherheitskontrolle und fuehlt sich dabei wie einem gigantischen Staubsauger, der auch gleich noch die nassen Haare trocknet. Hoehenangst habe ich eigentlich nicht, aber im Aussenfahrstuhl (mit grosszuegiger Fensterflaeche!) konnte ich trotzdem nicht vorne an der Tuer stehen. Auf dem Glasboden uebrigens auch nicht, was mich in meiner Platzwahl stark einschraenkte. Oben angekommen folgte dann mein uebliches Turm-Prozedere; erstmal mit Zoom Linse alles abfotografieren und dann das gleiche nochmal mit Weitwinkel. Leider kann man gar nicht einmal komplett herumlaufen, weil sich im gleichen Stockwerk das Restaurant befindet und die finden es nicht so prickelnd, wenn staendig Herrscharren von Besuchern mit der Kamera zwischen den Tischen umherwandeln. Schade, denn wenn man 21 Dollar (das war schon mit Rabatt!) bezahlt, moechte man auch so viel wie moeglich sehen! Eine Etage weiter unten konnte man das Aussendeck betreten und dann auch endlich herumlaufen, allerdings lies sich fototechnisch kein Kapital daraus schlagen, denn logischerweise ist aus Sicherheitsgruenden ein stabiles Stahlnetz aufgespannt. Fuer die ganz Mutigen - ich nenne sie Wahnsinnige(!) - wartet diese Etage mit einem Glasboden auf, durch den man bis runter auf den Boden schauen kann. Herunterschauen konnte ich ohne Probleme, aber darauf stehen (oder wie manch andere Leute, LIEGEN!) konnte ich nicht. Zum wieder Runterfahren mussten wir schon sehr viel laenger anstehen und das gab uns ein Gefuehl dafuer, wie lange man an manchen Tagen anstehen muss, um auf den Turm zu gelangen.
Das Wetter zeigte sich von seiner allerbesten Seite und so machten wir es uns auf dem Rasen der St. James Kathedrale fuer ein kleines Nickerchen gemuetlich, bevor wir wieder aufbrechen mussten, um im hostel unser Gepaeck abzuholen und mit dem Airport Shuttle zurueck zum Flughafen zu fahren. Unser Flug erreichte gegen 8.30 Uhr abends Vancouver und dort fing es nach unserer Landung gleich mal wieder heftig an zu regnen. Schoen, wieder zu Hause zu sein!
Das vom hostel angebotene Pancake Fruehstueck rangt zwar nicht auf Platz 1 der ausgewogensten und gesuendesten breakfasts, aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul.
Toronto ist die groesste Stadt Kanadas und somit gibt es eine Menge zu sehen und zu besichtigen und wir wussten von vorneherein, dass wir niemals genuegend Zeit haben werden, um uns alles anzuschauen. Abhetzen wollten wir uns beim Abklappern aller Sehenswuerdigkeiten auch nicht und so fanden wir meiner Meinung nach eine ganz gute Mischung von Anschauen, Relaxen und Entdecken. Wir kauften uns ein Tagesticket fuer die TTC (Toronto Transit Commission = oeffentlicher Verkehrsverbund)und wie auch schon in Niagara Falls musste ich bei dessen Anblick schmunzeln, denn irgendwie erinnerten mich diese Tagestickets an Bingo Spielscheine oder Lotto Tickets- der entsprechende Monat und der Tag muessen freigerubelt werden und ich haette mich sehr auf den Hauptgewinn gefreut!
Die Hafengegend wimmelte nur so von Kajakern, kleinen Booten, Faehren und privaten Segelbooten und Yachten und ich finde es immer wieder schoen, die ganz besondere Atmosphaere in den Haefen aufzusaugen. Bei frischer Meeresluft und dem Gekreische der Moewen schweifen die Gedanken in die Ferne und man traeumt vom ungebundenen Leben auf einem Boot, fernab von Verpflichtungen, Autos und Menschenmassen. Etwas abgelegen im North Shore Park und durch eine laengere Busfahrt erreichbar, liegt Tommy Thompson Park, in dem man zahlreiche Voegel beobachten kann. Ziel war es eigentlich, diesen Park zu bewandern, aber er lag doch weiter ausserhalb, als wir urspruenglich gedacht hatten. Wir aenderten unsere Plaene, entspannten eine Weile am naheliegenden (naja, so nahe war es auch nicht) Cherry Beach (Kirschen gabs leider keine), bevor wir wieder zurueck in die Stadt fuhren. Wie jede groessere Stadt hat auch Toronto eine Art Markthalle, in der taeglich der farmers market stattfindet und Obst, Gemuese, Fleisch, Fisch, Kaese und jede Menge mehr frisch angeboten werden. St. Lawrence Market wurde mit einem Besuch beehrt und obwohl es schon spaeter war und die meisten Haendler bereits zusammenpackten, genossen wir den Anblick der frischen Auslagen und ich merkte mir vor, mal wieder den Markt auf Granville Island in Vancouver auf der Suche nach frischen Lebensmitteln zu besuchen.
Auf unserem Streifzug durch die Stadt entdeckten wir am Dundas Square die Shoppingmeile Torontos und Eaton Centre, das groesste Einkaufszentrum Kanadas. Es ist wohl unnoetig zu erwaehnen, dass ich mich nicht hinein verirrt habe, da mir solch grosse Menschenmengen suspekt sind und ich sie eher zu vermeiden versuche. Nach einem kurzen Abstecher zur Town Hall (dem Rathaus) gings mal kurz zurueck ins Hostel, um Ballast abzuwerfen (fuer Katrin) und mehr Ballast aufzunehmen (fuer mich), denn ich schnappte mir mein Stativ und es ging wieder los in Richtung Faehrhafen, wo wir eine Faehre auf eine der vielen Toronto Islands (Ward's Island) bestiegen (naja, besprungen trifft es eher, wir mussten der bereits abfahrenden Faehre hinterherrennen).
Ueber Ward's Island gibts nicht viel zu sagen, ausser dass wir uns wie in einer Hippie Kommune fuehlten; die ewig Junggebliebenen, baertig, Kopftuchtragend und auf dem Fahrrad begegneten uns haeufiger. Wir liefen ein wenig umher um uns eine strategisch gute Position zu sichern und warteten auf den Sonnenuntergang, der an diesem Tag erstaunlich lang auf sich warten lies. Aber wahrscheinlich kam uns die Warterei nur so lang vor, weil das schliesslich immer so ist, wenn man auf etwas bestimmtes wartet. Allzuviele Fotos knipste ich dann gar nicht, denn besonders viel Variation gab es bei dem Motiv leider nicht und so machten wir uns auch bald wieder auf den Rueckweg. Die Faehre machte diesmal noch einen kleinen Umweg ueber andere Inseln und nachdem sie uns wieder am Faehrhafen abgesetzt hatte, gings nochmal zum CN Tower, um ihn fotografisch festzuhalten.
Kein Besuch in Toronto ist perfekt, wenn man den hoechsten Turm der Welt aussen vor laesst und so wurden wir Teil der 2 Millionen Besucher, die den 553 Meter hohen Turm jaehrlich erklimmen. Bevor man den Fahrstuhl besteigen darf, muss man erstmal durch die Sicherheitskontrolle und fuehlt sich dabei wie einem gigantischen Staubsauger, der auch gleich noch die nassen Haare trocknet. Hoehenangst habe ich eigentlich nicht, aber im Aussenfahrstuhl (mit grosszuegiger Fensterflaeche!) konnte ich trotzdem nicht vorne an der Tuer stehen. Auf dem Glasboden uebrigens auch nicht, was mich in meiner Platzwahl stark einschraenkte. Oben angekommen folgte dann mein uebliches Turm-Prozedere; erstmal mit Zoom Linse alles abfotografieren und dann das gleiche nochmal mit Weitwinkel. Leider kann man gar nicht einmal komplett herumlaufen, weil sich im gleichen Stockwerk das Restaurant befindet und die finden es nicht so prickelnd, wenn staendig Herrscharren von Besuchern mit der Kamera zwischen den Tischen umherwandeln. Schade, denn wenn man 21 Dollar (das war schon mit Rabatt!) bezahlt, moechte man auch so viel wie moeglich sehen! Eine Etage weiter unten konnte man das Aussendeck betreten und dann auch endlich herumlaufen, allerdings lies sich fototechnisch kein Kapital daraus schlagen, denn logischerweise ist aus Sicherheitsgruenden ein stabiles Stahlnetz aufgespannt. Fuer die ganz Mutigen - ich nenne sie Wahnsinnige(!) - wartet diese Etage mit einem Glasboden auf, durch den man bis runter auf den Boden schauen kann. Herunterschauen konnte ich ohne Probleme, aber darauf stehen (oder wie manch andere Leute, LIEGEN!) konnte ich nicht. Zum wieder Runterfahren mussten wir schon sehr viel laenger anstehen und das gab uns ein Gefuehl dafuer, wie lange man an manchen Tagen anstehen muss, um auf den Turm zu gelangen.
Das Wetter zeigte sich von seiner allerbesten Seite und so machten wir es uns auf dem Rasen der St. James Kathedrale fuer ein kleines Nickerchen gemuetlich, bevor wir wieder aufbrechen mussten, um im hostel unser Gepaeck abzuholen und mit dem Airport Shuttle zurueck zum Flughafen zu fahren. Unser Flug erreichte gegen 8.30 Uhr abends Vancouver und dort fing es nach unserer Landung gleich mal wieder heftig an zu regnen. Schoen, wieder zu Hause zu sein!
Wednesday, June 2, 2010
der Schock an den Niagara Faellen!
Kurztrips sind Klasse! Vorallem wenn man sich schon seit Wochen darauf freut und vorbereitet. Am Montag nach der Arbeit war es endlich soweit - Katrin und ich nahmen den 23 Uhr Flug nach Toronto. Auf Arbeit wurde ich mehrmals mit dem Spruch "Ach, Ihr nehmt den Rote-Augen-Flug!" verabschiedet und als wir endlich um 6 Uhr in der Frueh in Toronto ankamen, hatte ich eine Vorstellung davon, wie es zu diesem Namen gekommen war. Warum die Fluege in Nordamerika so teuer sind, ist mir immer noch ein Raetsel, denn hervorragend war der Service nicht; ausser ein paar Drinks und furchtbar nach Konservierungsstoffen riechenden Mini-Snacks gabs den ganzen Flug ueber nichts und fuer Filme und TV-Serien muss man natuerlich auch extra zahlen. Das Fernsehprogramm war gratis, dafuer aber auch schlecht (und da mein ich nicht nur den Inhalt, sondern auch die Qualitaet des Bildes).
Wir hatten uns uebrigens fuer die Extremvariante des Kurztrips entschieden und so nahmen wir an diesem Tag alles an Erfahrung mit, was nur irgendwie ging. Das ging los in der U-Bahn von Toronto, die irgendwie nicht auf Reisende mit Gepaeck eingestellt sind. Zumindest weiss ich nicht, wie die das sonst regeln, aber ich blieb mit meinem Gepaeck (kleiner Rollkoffer, Rucksack und Stativ) erstmal im Drehkreuz stecken - es ging weder vor-noch zurueck und erst nach Gepaeckabwerfen und umstaendlichem Rueberreichen war ich erfolgreich. Wie das jemand mit einem 40 Kilo Koffer anstellt, moechte ich gern mal erleben. Weiter ging es dann mit einer 1.5 stuendigen Busfahrt von Toronto zu den Niagara Faellen, waehrend derer wir zu schlafen versuchten. Bequem war es nicht und erholsam kann man den Schlaf auch nicht nennen, aber wir befanden uns im extremen 'Rote-Augen-Stadium', in dem man sich nicht mehr gross beschweren kann. Es gab zwar kostenlosen Internet Zugang im Greyhound Bus (wie zuvor uebrigens auch schon im Shuttle vom Airport in die Stadt), aber ich schlief beim Surfen ein.
Kurz nach 10 Uhr waren wir im kleinen Ort Niagara und checkten in unser hostel ein. Wir waren etwas frueh und konnten unser Zimmer noch nicht betreten (waere ja auch zu schoen gewesen um wahr zu sein) und so gingen wir erstmal eine Kleinigkeit einkaufen und knallten uns in die Sonne. Die hatten wir schon seit Wochen nicht mehr in Vancouver gesehen und genossen die Waerme in vollen Zuegen. Zurueck im hostel legten wir uns erstmal fuer ne Weile aufs Ohr, denn muede sollte man eine Sighseeing Tour nicht beginnen. Hungrig uebrigens auch nicht, deswegen kochten wir noch was leckeres, bevor wir zu den Niagara Faellen aufbrachen.
Wir liefen die ca. 25 minuetige Strecke vom alten historischen Stadtteil von Niagara Falls zum neuen kommerziellen Teil der Stadt, in dem die Niagara Faelle irgendwie fehl am Platz wirken. Das wahre Ausmass des Wahnsinns entdeckten wir erst am naechsten Tag, als wir mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln eine kleine Stadtrundfahrt durch den Ort unternahmen und unseren Augen kaum trauten. Wir wussten nicht so recht, ob wir uns nun in einem gigantischen Vergnuegungspark befanden, oder an einem Naturspektakel. Ich war zwar noch nie in Las Vegas, aber so ungefaehr stelle ich mir das vor! Zahlreiche Spieltempel (aehnlich einem Rummel), Casino, Kino, Fast Food Restaurants, unterschiedliche Vergnuegungsparks und ein all gegenwaertiger Laerm, der einen wirklich ueberall verfolgt. Und wenn man sich dann vom Fun Teil der Stadt entfernt hat und in Richtung Wasserfaelle laeuft, droehnt einem das Wasser in den Ohren. Wer noch nicht dort gewesen ist, kann sich das glaube ich nicht vorstellen, aber eine ungeheure Menge Wasser fliesst da die beiden Faelle runter!
Hier mal ein bisschen Hintergrundwissen: Der Niagara River bildet die internationale Grenze zwischen den USA (Bundesstaat New York) und Kanada (Ontario) und die zwei Hauptwasserfaelle befinden sich ebenfalls einer auf der amerikanischen Seite (und werden deshalb auch Amerikanische Faelle genannt) und auf der kanadischen Seite (Horseshoe Falls, weil sie geformt sind wie ein Hufeisen). Horseshoe Falls sind 53 Meter hoch und 790 Meter breit, die American Falls sind 21-30 Meter hoch, was durch den sich aendernden Geroellhaufen am Boden nie so richtig bestimmt werden kann, und 320 Meter breit.
So richtig sehen kann man die beiden Wasserfaelle eigentlich nur von der kanadischen Seite, was wohl die vielen amerikanischen Touristen erklaert. Fuer sie ist es auch nicht sehr schwierig, nach Kanada zu gelangen, schliesslich gibt es einige Bruecken, die ueber den Fluss fuehren und Zoll und Einwanderungsbehoerde beherbergen. Mit denen wollten wir uns allerdings nicht anlegen und gesehen haetten wir von da drueben sowieso nichts, also blieben wir in Kanada. Wir vertrieben uns die Zeit bis zum Sonnenuntergang und warteten auf die Lichtershow. Ja Ihr lest richtig, es gibt natuerlich auch ne Lichtershow und an einigen Tagen der Woche sogar ein Feuerwerk. Die Faelle werden in verschiedenen Farben angestrahlt und wirken total kitschig. Auf Foto wollte ich das natuerlich trotz meiner Abneigung gegen diesen Kommerz bannen und so hielten wir durch; inzwischen durch den umherwirbelnden Spruehnebel schon etwas durchnaesst, aber Ihr wisst ja, dass ich mich durch fast nichts beirren lasse.
Bevor wir am Mittwoch zurueck nach Toronto fuhren, verschafften wir uns auf dem Riesenrad einen Ueberblick ueber little Las Vegas und genossen den Ausblick auf beide Wasserfaelle. Ausserdem taten wir es vielen Tausend anderen Touristen gleich und bestiegen die 'maid of the mist'; ein Boot, das sich wagemutig nahe an die Wasserfaelle heranwagt und seinen Insassen mehrmals taeglich ne saftige Dusche verpasst. Ne klasse Erfahrung, die mich etwas melancholisch stimmte, erinnerte sie mich doch sehr stark an meine tolle Zeit in Milford Sound und meine Arbeit auf den Booten, waehrend der wir fast taeglich Duschen unter den Sterling Falls nahmen! Ach wie vermisse ich Milford Sound und das Fiordland!!!
Am fruehen Abend erreichten wir mit dem Greyhound Bus Toronto und als wir den Bus verliesen, begann es wie aus Eimern zu schuetten. Das durchkreuzte die Sightseeing Plaene fuer den Abend und nach einem Abendessen beim Inder gings muede, sonnenverbrandt und gespannt auf den naechsten Tag ins Bett.
Wir hatten uns uebrigens fuer die Extremvariante des Kurztrips entschieden und so nahmen wir an diesem Tag alles an Erfahrung mit, was nur irgendwie ging. Das ging los in der U-Bahn von Toronto, die irgendwie nicht auf Reisende mit Gepaeck eingestellt sind. Zumindest weiss ich nicht, wie die das sonst regeln, aber ich blieb mit meinem Gepaeck (kleiner Rollkoffer, Rucksack und Stativ) erstmal im Drehkreuz stecken - es ging weder vor-noch zurueck und erst nach Gepaeckabwerfen und umstaendlichem Rueberreichen war ich erfolgreich. Wie das jemand mit einem 40 Kilo Koffer anstellt, moechte ich gern mal erleben. Weiter ging es dann mit einer 1.5 stuendigen Busfahrt von Toronto zu den Niagara Faellen, waehrend derer wir zu schlafen versuchten. Bequem war es nicht und erholsam kann man den Schlaf auch nicht nennen, aber wir befanden uns im extremen 'Rote-Augen-Stadium', in dem man sich nicht mehr gross beschweren kann. Es gab zwar kostenlosen Internet Zugang im Greyhound Bus (wie zuvor uebrigens auch schon im Shuttle vom Airport in die Stadt), aber ich schlief beim Surfen ein.
Kurz nach 10 Uhr waren wir im kleinen Ort Niagara und checkten in unser hostel ein. Wir waren etwas frueh und konnten unser Zimmer noch nicht betreten (waere ja auch zu schoen gewesen um wahr zu sein) und so gingen wir erstmal eine Kleinigkeit einkaufen und knallten uns in die Sonne. Die hatten wir schon seit Wochen nicht mehr in Vancouver gesehen und genossen die Waerme in vollen Zuegen. Zurueck im hostel legten wir uns erstmal fuer ne Weile aufs Ohr, denn muede sollte man eine Sighseeing Tour nicht beginnen. Hungrig uebrigens auch nicht, deswegen kochten wir noch was leckeres, bevor wir zu den Niagara Faellen aufbrachen.
Wir liefen die ca. 25 minuetige Strecke vom alten historischen Stadtteil von Niagara Falls zum neuen kommerziellen Teil der Stadt, in dem die Niagara Faelle irgendwie fehl am Platz wirken. Das wahre Ausmass des Wahnsinns entdeckten wir erst am naechsten Tag, als wir mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln eine kleine Stadtrundfahrt durch den Ort unternahmen und unseren Augen kaum trauten. Wir wussten nicht so recht, ob wir uns nun in einem gigantischen Vergnuegungspark befanden, oder an einem Naturspektakel. Ich war zwar noch nie in Las Vegas, aber so ungefaehr stelle ich mir das vor! Zahlreiche Spieltempel (aehnlich einem Rummel), Casino, Kino, Fast Food Restaurants, unterschiedliche Vergnuegungsparks und ein all gegenwaertiger Laerm, der einen wirklich ueberall verfolgt. Und wenn man sich dann vom Fun Teil der Stadt entfernt hat und in Richtung Wasserfaelle laeuft, droehnt einem das Wasser in den Ohren. Wer noch nicht dort gewesen ist, kann sich das glaube ich nicht vorstellen, aber eine ungeheure Menge Wasser fliesst da die beiden Faelle runter!
Hier mal ein bisschen Hintergrundwissen: Der Niagara River bildet die internationale Grenze zwischen den USA (Bundesstaat New York) und Kanada (Ontario) und die zwei Hauptwasserfaelle befinden sich ebenfalls einer auf der amerikanischen Seite (und werden deshalb auch Amerikanische Faelle genannt) und auf der kanadischen Seite (Horseshoe Falls, weil sie geformt sind wie ein Hufeisen). Horseshoe Falls sind 53 Meter hoch und 790 Meter breit, die American Falls sind 21-30 Meter hoch, was durch den sich aendernden Geroellhaufen am Boden nie so richtig bestimmt werden kann, und 320 Meter breit.
So richtig sehen kann man die beiden Wasserfaelle eigentlich nur von der kanadischen Seite, was wohl die vielen amerikanischen Touristen erklaert. Fuer sie ist es auch nicht sehr schwierig, nach Kanada zu gelangen, schliesslich gibt es einige Bruecken, die ueber den Fluss fuehren und Zoll und Einwanderungsbehoerde beherbergen. Mit denen wollten wir uns allerdings nicht anlegen und gesehen haetten wir von da drueben sowieso nichts, also blieben wir in Kanada. Wir vertrieben uns die Zeit bis zum Sonnenuntergang und warteten auf die Lichtershow. Ja Ihr lest richtig, es gibt natuerlich auch ne Lichtershow und an einigen Tagen der Woche sogar ein Feuerwerk. Die Faelle werden in verschiedenen Farben angestrahlt und wirken total kitschig. Auf Foto wollte ich das natuerlich trotz meiner Abneigung gegen diesen Kommerz bannen und so hielten wir durch; inzwischen durch den umherwirbelnden Spruehnebel schon etwas durchnaesst, aber Ihr wisst ja, dass ich mich durch fast nichts beirren lasse.
Bevor wir am Mittwoch zurueck nach Toronto fuhren, verschafften wir uns auf dem Riesenrad einen Ueberblick ueber little Las Vegas und genossen den Ausblick auf beide Wasserfaelle. Ausserdem taten wir es vielen Tausend anderen Touristen gleich und bestiegen die 'maid of the mist'; ein Boot, das sich wagemutig nahe an die Wasserfaelle heranwagt und seinen Insassen mehrmals taeglich ne saftige Dusche verpasst. Ne klasse Erfahrung, die mich etwas melancholisch stimmte, erinnerte sie mich doch sehr stark an meine tolle Zeit in Milford Sound und meine Arbeit auf den Booten, waehrend der wir fast taeglich Duschen unter den Sterling Falls nahmen! Ach wie vermisse ich Milford Sound und das Fiordland!!!
Am fruehen Abend erreichten wir mit dem Greyhound Bus Toronto und als wir den Bus verliesen, begann es wie aus Eimern zu schuetten. Das durchkreuzte die Sightseeing Plaene fuer den Abend und nach einem Abendessen beim Inder gings muede, sonnenverbrandt und gespannt auf den naechsten Tag ins Bett.
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