Tuesday, June 24, 2008

bye bye hostel

In den letzten 2 Wochen hat sich einiges bei mir getan. Erstens habe ich zu arbeiten begonnen und habe in den letzten Tagen richtig viel gelernt. Hauptziel momentan ist das sich Bekanntmachen mit all unseren verschiedenen Campervans, deren Ausstattung, technischen Details usw. damit ich sie unseren Kunden vorfuehren und ihnen alles erklaeren kann. Bei all den verschiedenen Typen, Baujahren und Ausstattung geht das nicht ohne Verwechslungen von statten, aber ich wurschtele mich durch. Inzwischen fuehre ich schon fast alle unserer Camper vor und die Kunden sind auch alle zufrieden mit mir und meiner Faehigkeit, ihre Fragen zu beantworten. Da kann ich mich ja nicht allzu daemlich anstellen. Anfangs zeigte ich grosse Unsicherheit beim Parken der Camper, die der Einfachheithalber immer rueckwaerts eingeparkt werden (wir haben da ein kompliziertes Park-System und je nachdem, wo und in welche Richtung die Camper eingeparkt sind, bedeutet das unterschiedliche Dinge). Wenn man bisher nur Autos normaler Laenge gefahren ist, ist es eine recht grosse Umstellung, solch langen Gefaehrte einzuparken, aber inzwischen habe ich mich dran gewoehnt. Ich kann und muss sie auch alle zum Tanken an die 2km entfernte Tankstelle fahren und da entwickelt man so seine Vorlieben.

Vor ein paar Tagen begann das Training am Computer, damit ich auch die vertragliche Seite regeln kann und das ist schon etwas schwieriger, denn mit all den verschiedenen Moeglichkeiten, das Auto in verschiedenen Hoehen zu versichern, kann man schonmal leicht den Ueberblick verlieren. Aber das wird schon!

Hauptsache ist, dass mir die Arbeit Spass macht und all die neuen Dinge zu lernen, ist eine Herausforderung, die ich gesucht habe. Gerade deswegen wollte ich etwas neues und anderes machen, um meinen Horizont zu erweitern. Wer weiss, was ich nach ein paar Monaten alles ueber Campervans weiss...?

Fuer die letzten knapp drei Wochen habe ich im YHA -youth hostel (fuer Nicht-Anglisten: Jugendherberge) gewohnt, was mir nach einer gewissen Zeit maechtig auf den Wecker ging. Staendig neue Leute im Zimmer, fuer alles zahlt man extra (Internet, Waesche waschen) und dann wurden wir auch noch tagelang von Schulklassen belagert, die auf einem Ausflug waren und das ganze hostel in Beschlag nahmen. Man traute sich kaum noch aus seinem Zimmer, weil es einfach so viele waren. Zum Glueck fand ich genau zu dieser Zeit endlich eine neue Bleibe und zog vor ein paar Tagen um. Ich teile mir mit Natalie ein Haus (ihr Haus), welches etwas ausserhalb von Melbourne liegt. Somit ist alles ein wenig ruhiger und nicht so stressig wie in Melbourne selbst. Mit ein wenig Nachteilen ist das natuerlich auch verbunden, die Verbindungen mit oeffentlichen Verkehrsmitteln sind nicht mehr so zahlreich wie zuvor, aber damit kann ich leben. Ich geniesse es sogar, jeden Morgen 20 Minuten zum Bahnhof zu laufen, so bin ich wenigstens in Bewegung.

Das Zimmer hatte gluecklicherweise bereits einen Kleiderschrank, so dass ich nur noch ein Bett kaufen musste. Natalie gab mir einen Tip, wo ich guenstige gute Moebel finden kann und am naechsten Tag stand ich sofort bei denen im Laden und erstand mein Bett "Jasmine". Es wurde ein paar Tage spaeter geliefert und weil ich allein im Haus war, musste ich es ohne Hilfe aufbauen. Was ich natuerlich bewerkstelligte, aber es dauerte ein wenig laenger und Beobachter haetten sich stellenweise bestimmt amuesiert. Nun hatte ich endlich auch meinen Grund gefunden, IKEA einen Besuch abzustatten. Der Grund war gut genug fuer mich gleich zweimal dort zu erscheinen :-) und ich kaufte Bettzeug und anderen Kleinkram. Habe mich inzwischen einigermassen gut eingerichtet und geniesse den Unterschied zwischen eigenem Bett mit guter Matraze und schlafen in einem Mehrbettzimmer im hostel auf einer durchgelegenen Matraze.

Nun habe ich endlich mal zwei Tage frei und muss mich nicht um Wohnungskram und Bettlieferungen kuemmern und habe Zeit, entweder auf Ausfluege zu gehen und/oder Melbourne besser kennenzulernen. Mal sehen, wofuer ich mich letzten Endes entscheiden werde...

Tuesday, June 10, 2008

Trip in die Grampians

Bevor es das Arbeitsleben zeitlich nicht mehr zulaesst, machte ich mich auf einen 3-Tages-Trip in die Grampians. Die Grampians ist eine Gebirgskette zwischen Adelaide und Melbourne und durch Bus- und Zugverbindungen recht einfach und vorallem guenstig zu erreichen. Im Melbourner YHA traf ich Neil, der in den Grampians lebt und auf'm Nachhauseweg war und so reisten wir zusammen. Das war auf der einen Seite vorteilhaft, denn ich erhielt zahlreichen Hintergrundinfos und er bot mir an in seinem Haus zu uebernachten, was mir das Geld fuer 2 Uebernachtungen sparte. Auf der anderen Seite ist Neil ne Plappertasche und redet non-stop, was mich am Abend mit Kopfschmerzen zu Bett gehen lies (oder war's etwa der Rotwein?).

Fuer den 2. Tag war eigentlich eine Wanderung von Halls Gap (der Ort, in dem wir verweilten) zu den Pinnacles geplant, aber Neil aenderte den Plan und wir fuhren erst zu Reids Lookout, um von dort zu einem Aussichtspunkt zu laufen, der Balcony (Balkon) genannt wird. Was mir sofort auffiel, war der Kontrast von schwarzen Baumstuempfen (Hinterlassenschaft eines grossen Buschfeuers vor 2 Jahren) und dem dazwischen wachsenden leuchtend gruenem Gras. Schlangen gibt es momentan zum Glueck nicht, die schlafen alle unter der Erde und kommen erst im Fruehjahr/Sommer raus, wenn es zu heiss wird.

Anschliessend fuhren zu dem Parkplatz, von wo aus die Pinnacles in der Haelfte der Zeit zu erreichen sind, als wenn wir von Halls Gap gestartet waeren. Die Wanderung war trotzdem anstrengend genug und ich kam ganz schoen ins Schwitzen. Wir trafen Hunderte von Australiern, die erstens das gute Wetter genossen und zweitens das verlaengerte Wochenende zum Geburtstag der Queen fuer einen Familienausflug nutzten. Endlich auf den Pinnacles angekommen, hat man eine fantastische Aussicht auf Halls Gap aber all die laermenden Kinder gingen uns ganz schoen auf die Nerven.

Waehrend meines Aufenthalts in Halls Gap machte ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit Kaengurus. Die meiste Zeit liegen sie nur faul in der Gegend rum aber sobald man ihnen zu nahe kommt, springen sie davon. Baby Kaengurus im Beutel ihrer Mutter nennt man her Joeys und ich sah einige von ihnen aus ihren Beuteln lugen.

Sonntag ging es zurueck nach Melbourne ins YHA, wo mich das stressige Stadtleben die Erlebnisse vom Wochenende noch mehr zu schaetzen lernen liesen. Im Uebrigen steckt Melbourne voller Ueberraschungen. Nicht nur, dass ich gleich in der Naehe meiner Arbeitststelle einen Aldi (ja Ihr lest richtig!) entdeckt habe, aber es gibt hier sogar einen IKEA. Zum Leidwesen meiner Geldboerse und nicht anwachsenden Ersparnisse, wie ich befuerchten muss, aber mein Herz wird wahrscheinlich Purzelbaeume schlagen. Bisher war ich noch nicht dort, das werd ich mir aufsparen bis ich eine Bleibe gefunden und einen Grund zum Geldausgeben habe. Und noch etwas habe ich entdeckt. Einen Shop, in dem Matruschkas verkauft werden. Und zwar nur Matruschkas. In allen moeglichen Groessen und in verschieden grossen Sets (das groesste Set besteht aus 11 Matruschkas!). Da war ich baff...

Wednesday, June 4, 2008

Eingewoehnen in Melbourne

Meinen Flug nach Melbourne hatte ich fuer 7 Uhr in der Frueh gebucht. Da ich mir aus offensichtlichen Gruenden das Geld fuer ein hotel von Sonntag auf Montag sparen wollte (haette mein Bett nur fuer ein paar Stunden bewohnt), verbrachte ich knapp 9 Stunden auf dem Flughafen. Die Abflugshalle war geschlossen , aber die Ankunftshalle war die ganze Nacht ueber zugaenglich und so sah man unzaehlige Leute schlafen (auf dem Fussboden in einer Ecke liegend) oder den Versuch unternehmen, eine halbwegs bequeme Stellung zum Doesen zu finden (was bei Sitzreihen mit Armlehnen praktisch unmoeglich ist). Gegen Mitternacht wurde es nach Ankunft zweier Fluege hektisch, aber nachdem sich die Massen in Luft aufgeloest hatten, kehrte wieder Ruhe ein. Kurz vor 4 Uhr sah ich Licht am Horizont der Langeweile als die Tueren zur Abflugshalle aufgeschlossen wurden. Jetzt konnte ich endlich meinen Trolli Spazierenfahren und beide Hallen von links nach rechts komplett ablaufen. WAHNSINN!!! Ich musste trotzdem noch 1,5 Stunden warten, bis der Pacific Blue Schalter geoeffnet wurde und ich einschecken und meinen grossen Rucksack loswerden konnte. Die Zeit bis zum Boarding verbrachte ich lesend und Musik hoerend und als ich im Flieger sass, schlief ich kurz nach Abheben auch schon ein. Ich schlief den ganzen Flug hindurch (fast 3 Stunden) und fuehlte mich anschliessend ueberlebensfaehig fuer den Tag.

Aufgrund der Zeitverschiebung war es gerade mal 8.45 Uhr in Melbourne, ich hatte also noch den ganzen Tag vor mir. Ich fand mein YHA hostel, nahm erstmal ne Dusche und wurde sofort mit dem groessten Unterschied zu Neuseeland konfrontiert. Waehrend es speziell in Milford Wasser im Ueberfluss gibt, steckt Australien in einer schlimmen Duerre und so wird man ueberall darum geben, Wasser zu sparen. Das Giessen von Blumen ist gesetztlich verboten worden und um die Bete im Garten des hostels nicht vollkommen vergehen zu lassen, duscht man mit einem Eimer. Wenn man nach dem Aufdrehen des Wassers aufs Aufwaermen wartet, schiebt man schnell den Eimer drunter, um nichts sinnlos durch den Abfluss weglaufen zu lassen.
Anschliessend versuchte ich das oeffentliche Verkehrsmittelsystem zu verstehen und ins Stadtzentrum zu gelangen, schaute mich ein wenig um und erinnerte mich an die Dinge, die ich erledigen musste. 1. Bankkonto: Man marschiert heutzutage nicht einfach so in eine Bank, um ein Konto zu eroeffnen. Dafuer ist ein Termin erforderlich. Gluecklicherweise war fuer den naechsten Tag was frei. 2. Vodafone: Man erklaerte mir, sie haetten gerade keine der pre-paid-Karten da, aber ich koennte es ja woanders versuchen. Dieses empfohlene woanders war nicht mal ein anderer Vodafone-Shop. Unbegreiflich, wie man einen potentiellen Kunden einfach so rausmarschieren lassen kann. Aber vielleicht war ich auch nicht der Muehe Wert, schliesslich wollte ich keinen Vertrag abschliessen. Ist ja nicht so, dass es in Melbourne nur einen Vodafone Shop gibt. Im naechsten kaufte ich mir eine sim-karte und das Kapitel konnte abgeschlossen werden. 3. Tax File Number (Steuernummer): Das Grosstadtgewimmel wurde mir etwas zu viel und da ich nicht besonders begeistert von dem Gedanken war, das Steuerbuero ausfindig zu machen, verschob ich dieses Abenteuer auf den naechsten Tag. Eine Huerde hatte ich allerdings noch zu bewaeltigen, ich musste was zu essen finden. Ich hatte bisher nur die 24- Stunden-Laeden gesehen, die wenig Angebot dafuer aber heftige Preise haben. Ein Supermarkt war in meiner Karte in der Naehe des hostels eingezeichnet. Es dauerte mich ne halbe Ewigkeit, bis ich das Ding gefunden hatte und ein richtiger Supermarkt war es auch nicht. Aber guenstiger als die Tante Emma Laeden im Stadtzentrum. Bisher hatte ich noch keine grossen Maerkte wie Pac'n Save oder New World (Neuseeland) oder Toom und Kaufland (Deutschland) gesehen, aber die Dinger muss es auch irgendwo geben!

Zurueck im hostel schrieb ich schnell noch mein Tagebuch und schlief fast dabei ein. Es war gerade mal 9 Uhr aber ich brauchte dringend Schlaf!
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Am Dienstag verbrachte ich 1,5 Stunden bei der Eroeffnung eines Bankkontos und beantragte anschliessend meine Steuernummer. Die meiste Zeit lief ich einfach nur umher oder nutzte den kostenlosen Tourist Shuttle Bus, der an verschiedenen Attraktionen haelt. Ein toller Service, der von der Stadt und den beteiligten Attraktionen finanziert wird. An das Wetter hier muss ich mich noch gewoehnen, der Tag beginnt gewoehnlich mit einer dichten Wolkenschicht aus verschiedenen Emissionen und verschwindet im Laufe das Tages. Temperaturmaessig ist es hier ungefaehr wie auf NZ's Nordinsel , zwischen 6-16 Grad Celcius. Waehrend neuseelaendische Staedte von Asiaten ueberbevoelkert werden, sind es hier die Inder, die anscheinend immer im 2er oder 3er Pack unterwegs sind. Ausserdem scheint jeder wichtig und beschaeftigt genug zu sein, um ueberall zu telefonieren. Ob im Supermarkt, in der Strassenbahn oder beim Joggen, sie sind ueberall und es nervt!

Am Mittwoch traf ich meinen zukuenftigen Chef und besprach das weitere Vorgehen. Ich werde naechsten Donnerstag mit Arbeiten anfangen und freu mich schon drauf. In der Zwischenzeit habe ich noch genuegend Zeit, Melbourne und das Umland zu erkunden und meine laestige Erkaeltung loszuwerden, die mich schon seit Tagen plagt.