Wednesday, May 6, 2009

Trip von Adelaide nach Darwin

01.05.2009 Tag 1

Nach monatelanger Planung sollte es heute endlich mit unserem Outback Adventure losgehen. Gegen 6.30 Uhr in der Frueh wurden Katrin und ich vom Taxi zum Flughafen gebracht, wo wir eincheckten und erstmal fruehstueckten. Aufgrund einer nicht gerade idiotensicheren Planung des Innenausbaus des Melbourner Flughafens begaben wir uns zum falschen Terminal und hatten gerade mal 15 Minuten Zeit, zum richtigen Terminal und Gate am anderen Ende des Flughafens zu hetzen. Eine Hetzerei war es im warsten Sinne des Wortes und als wir endlich am Gate ankamen, befuerchtete ich schon das Schlimmste. Ich hielt der Flugbegleiterin den boarding pass entgegen und stammelte waehrend des Luftholens, ob der Flieger noch da sei (es war bereits 8 Uhr und der Flug sollte planmaessig 8.05 Uhr abheben). Sie schaute in mein tomatenrotes schwitzendes Gesicht und meinte nur, das boarding beginne in 10 Minuten. Puh - nochmal Glueck gehabt! Der Flug verlief ohne Zwischenfaelle und gegen 9 Uhr Ortszeit landeten wir in Adelaide, holten uns Gepaeck ab und trabten zur Britz Niederlassung. Diese sollte eigentlich erst 10 Uhr oeffnen, aber Tyson lies uns trotzdem schon rein, machte den Papierkram fertig und erfuellte ganz professionell all unsere Extrawuensche - wie sich das unter Kollegen gehoert!

10.15 Uhr fuhren wir vom Hof und begaben uns zum naechsten Shoppingcentre, um uns mit Vorraeten einzudecken. Der arme Kerl an der Kasse scannte geduldig einen Artikel nach dem anderen und ich erklaerte ihm, dass wir nicht so gefraessig seien, wie es vielleicht aussah, sondern dass all dies fuer die naechsten 2 Wochen reichen muesste. Knapp 2 Stunden brauchten wir fuers Einkaufen und zum Verstauen all dieser Dinge in unserem Bushcamper Campervan. Wir goennten uns noch Mittag, schliesslich war es fast 12 Uhr und dann gings endlich los durch schleppenden Verkehr und jede rote Ampel in Adelaide. Ueber einen unplanmaessigen kurzen Umweg gings endilch auf den Highway und auf in Richtung Port Augusta.

Kurz nach dem wir Adelaide und die Wolkenschichten hinter uns gelassen hatten, spuerten wir die Sonne auf der Haut und die gute Laune stieg noch weiter an. Das war ein herrliches Gefuehl nach der Kaelte in Melbourne! Landschaftlich bot die Fahrt nicht allzuviel, die kargen flachen Weiten wurden ab und an von Gebirgszuegen oder kleineren Baumgruppen unterbrochen und nach Port Augusta war es nur noch flach. Die Baeume verschwanden und machten Bueschen Platz. Nun mussten wir uns ranhalten, denn wir hatten noch ein wenig mehr als 200 km zu fahren und in knapp 2 Stunden sollte es dunkel werden. In Australien ist es nicht empfehlenswert bei Daemmerung oder nach Einbruch der Dunkelheit ausserhalb von Staedten auf der Strasse unterwegs zu sein, denn es lauert Gefahr! Wieviele unserer Kunden haben uns davon berichtet, dass sie nichtsahnend von Kaenguruhs angesprungen wurden oder Kuehe nichts besseres zu tun hatten, als ihnen vors Auto zu rennen - die armen Wohnmobile hatten dabei meist immer das Nachsehen. Wir hatten diesen Trip zeitlich gut geplant, denn puenktlich zum Einbruch der Daemmerung erreichten wir unser 1. Ziel: Woomera. Der Himmel war in eine Farbpalette von Rot- und Blautoenen gefaerbt und wir schlugen unser Nachtlager auf dem Campingplatz von Woomera auf.

Fazit des Tages: 485 km in knapp 5 Stunden
Zitat des Tages: Komm Moped, Du wolltest doch schon immer ein Fahrrad sein!

02.05.2009 Tag 2

Die erste Nacht im Camper war ungewoehnlich: Ich schlief im oberen Bett und der vorhandene Platz ist minimal. Dreht man sich um, stoesst man sich ueberall an. Ich hatte Probleme einzuschlafen und wachte ein paar Mal in der der Nacht auf. Naja, erste Nacht im fremden Bett...
7 Uhr morgens standen wir auf und nach Dusche, Fruehstueck und den obligatorischen Fotos von Woomera gings weiter. Woomera war vor vielen Jahren ein bedeutsamer Standort fuer die Raumfahrt, bis das gesamte Programm an die USA abgegeben wurde. Heute erinnern an die Geschichte nur noch die ueberall im Ort herumstehenden Raketen, Fluggeschosse und andere Ueberbleibsel dieser Aera.

Die ersten paar Kilometer kamen wir nicht sehr gut voran, weil die Strecke uebersaet war von lookouts, Salzseen und anderen fotowuerdigen Objekten. Nachdem wir der Fotowut freien Lauf gelassen hatten, gaben wir Gas und schrubbten Kilometer. Zwischen Woomera und Coober Pedy gibt es keine Ortschaften oder Dinge, fuer die es sich zu stoppen lohnt und so fuhren wir nach Coober Pedy durch. Fuer dieses weltberuehmte Opal - Abbaugebiet hatten wir viel an Sehenswuerdigkeiten erwartet, wurden aber ein wenig enttaeuscht. Leider war die Touristeninformation schon seit Stunden geschlossen (Samstag....!) und so staunten wir bei einem lookout, dem sogannten 'Big Winch' darueber was man hierzulande als 'scenic' anpreist. Nach einem kurzen Stop in einer der Untertage-Kirchen checkten wir in einem Campingplatz ein und liesen den Tag ausklingen.

Info: Da es in Coober Pedy im Sommer unertraeglich heiss und im Winter furchtbar kalt werden kann, lebt ein Grossteil der Bevoelkerung untertage wo die Temperaturen das ganze Jahr ueber konstant bleiben. Auch der Tourismus hat sich darauf eingestellt und so findet man ganze Hotels/Hostels untertage und man kann sogar sein Zelt in einer Hoehle aufschlagen, wenn einem danach ist.

Fahrerleistung des Tages: 374 km in ca. 6 Stunden (jaaa, wir goennten uns einige Stops)

03.05.2009 Tag 3

Die doppelte Kilometerleistung von gestern stand heute auf dem Plan und um einen fruehen Start zu bewerkstelligen, fuhren wir 7 Uhr in der Frueh ohne Fruehstueck los. Waehrend wir Coober Pedy verliessen, ging gerade die Sonne auf - ein schoener Anblick von dem man sich kaum losloesen konnte. Der Schlaf steckte uns noch in den Gliedern und wurde uns beim Abstecher zu den Breakaways abgeschuettelt, denn der lookout ist durch eine 11km lange Schotterstrasse zu erreichen. Der Hinweg war recht abenteuerlich, alles was nicht niet- und nagelfest war, klapperte und schepperte lautstark und blind fuhr ich auch noch, da die Sonne nun direkt vor mir aufging. Kaum zu glauben, aber bei beiden lookouts und einer Steinformation 'The Castle' genannt, verbrachten wir ne knappe Stunde beim Fotografieren - und das in Flipflops bei sehr kuehlen Morgentemperaturen! Nunja, Opfer muessen eben erbracht werden!!!

Wir schepperten die Schotterstrasse zurueck zum Highway und beschlossen, die naechsten hundert Kilometer nicht mehr zu stoppen, es sei denn Mutter Natur wolle es nicht anders. Ich weiss nicht recht, was ich mir von der Staatsgrenze zwischen South Australia nach dem Northern Territory erhofft hatte, aber ich empfand sie als sehr unspektakulaer. Katrin freute sich darauf, dass man nun 20km/h schneller fahren durfte - juchu! In Erlunda, dem Abzweig vom Stuart Highway zum Lasseter Highway, der zum Ayers Rock fuehrt, wechselten wir die Fahrer und das war eigentlich gemein, denn Katrin wurde hier durch schlechter ausgebaute Strassen und starke Winde zum langsamer Fahren genoetigt. Von wegen 130km/h im Northern Territory!

Bevor man Ayers Rock erreicht, passiert man Mt. Connor, der den Ruf hat, von verwirrten oder vielleicht uebermuedeten Touristen fuer Ayers Rock gehalten zu werden. Wir fanden das sehr amuesant, da sich die beiden nicht wirklich aehnlich sehen. Gegen Nachmittag erreichten wir den Ayers Rock Resort Campground und checkten ein, duschten, kochten und liesen den Abend gemuetlich ausklingen. Der Campground ist riesig und die einzige Uebernachtungsmoeglichkeit weit und breit und deshalb ganzjaehrig gut besucht. Man kann das Resort ein bisschen mit Milford Sound vergleichen: eine ewig lange Anfahrt von Zivilisation (naja, fuer australische Verhaeltnisse immer noch fast ein Katzensprung) und eingestimmt auf alles, was das Touristenherz begehrt: Campingplatz, Hotel, Restaurant, Souvenirshop und Tankstelle. Und die dazugehoerigen Busladungen von Touristen!

Geschrubbte Kilometer heute; ca. 740 km in 8 Stunden!
Zitat 1: Und wenn ich hier nen Britzvan sehe, dann kriegt der Aerger!
Zitat2: Gehste zum Pinkeln in den Busch, haste den Schluepper voller Fliegen!

04.05.2009 Tag 4

Ihr werdet es kaum fuer moeglich halten, aber fuer heute stand kaum Fahrerei auf dem Programm! Nur laufen und eine wohlverdiente Pause fuer unseren Bushi. Allerdings bedeutete dies, uns gegen 5.30 Uhr in der Frueh aus dem Bett zu quaelen - ja ich benutze bewusst das Wort Qual - um in aller Frueh zum Uluru (so nennen Aboriginies den Ayers Rock) zu fahren und den Sonnenaufgang zu beobachten. Warum machen die Zwei das, werdet Ihr Euch fragen. Uluru ist fuer seinen haeufigen Kleiderwechsel bekannt und je nach Uhrzeit und Lichteinfall erscheint er in anderen Farben. Da standen wir also am Strassenrand und warteten auf die Sonne. Ich regte mich furchtbar ueber die Backpacker auf, die sich bei leerem Strassenrand genau 1 Meter entfernt von uns stellen mussten , uns fast auf den Fuessen rumtrampelten und beinahe mein Stativ umschmissen und es auch noch staendig schafften, mir vor der Linse rumzuspringen. Ich war genervt, schliesslich ging es hier um meine geliebte Fotografie und da kenn ich ja nichts! Katrin war auch genervt, allerdings mehr von ihrer Kamera, die staendig einen bloeden Blitz zuschaltete. Meine Sachen waren bald wieder im Rucksack verstaut und wir wanderten ein paar Meter weiter die Strasse hinauf, wo wir ungestoert von unreifen Jugendlichen zur Tat schreiten konnten.

Die Sonne zeigte sich, kam sah und siegte und nach einigen Fotos gings zurueck zum Auto und zum Visitor Centre, wo wir erstmal fruehstueckten. Danach brachen wir zu unserer Tagesmission auf: Umrundung des Uluru! Der Walk ist fuer 4 Stunden ausgeschrieben und obwohl wir beide fotografierten wie die Weltmeister schafften wir es innerhalb dieser Zeit. Die Sonne stand noch nicht senkrecht ueber uns, aber es war schon brennend heiss. Am nervigsten sind hier die vielen kleinen Fliegen, die sich auf der Suche nach Feuchtigkeit am Liebsten im Gesicht niederlassen. Je spaeter es wurde, umso mehr Fliegen umgaben uns. Nervtoetend!!!

Den Nachmittag verbrachten wir zurueck im Resort mit wohlverdientem Relaxen, schliesslich sassen wir die letzten Tage nur im Auto. Zum Sonnenuntergang schlossen wir uns noch mal den Horden von Touristen an, die sich am 'Sunset Viewingpoint' versammelt hatten, um die letzten Sonnenstrahlen auf Uluru fototechnisch festzuhalten. Das begeisterte uns mehr als am Morgen, weil erstens die Sicht besser war und zweitens die Farben kraeftiger erschienen. Die Zeit des Sonnenuntergangs ist dann auch die Zeit, zu der die Helikopter und Flieger zum Sightseeing aufbrechen, damit man das Spektakel von der Luft aus betrachten kann und so fuehlte man sich wie bei einem Luftangriff, Motorenlaerm ueberall!

Gefahrene Kilometer: gerade mal 50!
Dialog des Tages: A: Shit es brennt! B: Das hoert auch wieder auf....


05.05.2009 Tag 5

Bevor wir gestern zu Bett gingen, standen wir vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder noch frueher aufstehen als am Vortag um den Sonnenaufgang bei den Olgas zu beobachten (und eine Anfahrt von ca. 1 Stunde in Kauf nehmen) oder endlich mal ausschlafen und ein ausgiebiges Fruehstueck geniessen. Nunja, so schwer fiel uns die Entscheidung nicht, die Bequemlichkeit siegte und wir blieben im Bett. Zu einer dann christlichen Zeit standen wir auf, duschten, wuschen Waesche und genossen ein ausgiebiges Fruehstueck. Hach das Leben kann so herrlich sein! Besonders, nachdem zwei Busse vollbeladen mit Teenagern endlich abgereist waren. Es handelte sich nur um Maedels, die nichts besseres mit sich anzufangen wussten, als jeden Abend auf dem Klo vor den Spiegeln zu verbringen, hineinzustarren, sich bei guter Luft Stories aus ihrem jungen Leben zu erzaehlen und ihre Haare zu glaetten (in der Wueste!?!?!?!). Otto Normalcamper hatte da nichts zu melden und musste sich seinen Weg durch die Horden bahnen.

Gegen 11 Uhr gings dann endlich los zu den Olgas und weil meine Hose noch nicht ganz trocken war, trocknete ich sie waehrend der Fahrt auf der Ablage, wo die Sonne wunderbar raufknallte. Not macht erfinderisch! Beim kurzen Zwischstop rauf zum lookout wurden wir von Hundertschaften von Fliegen angegriffen und bekamen schonmal einen Vorgeschmack darauf, was uns spaeter erwarten sollte. Fuer heute hatten wir uns viel Laufen vorgenommen und los ging es im 'Valley of the Winds'- dem windigen Tal. Der Name ist ganz passend gewaehlt, schliesslich herrschte mancherorts schon eine heftige Brise, aber wir sahen das eher als positiven Nebeneffekt, kuehlte uns der Wind in der Hitze doch spuerbar ab.

Die Olgas wird eine Felsformation von insgesamt 36 Kuppeln genannt, die vor einigen Millionen Jahren hoechstwahrscheinlich als ein einziger riesiger Stein 10mal groesser als Uluru in der Gegend herumlag und sich im Laufe der Zeit durch das Einwirken von Wind und Wetter in das verwandelt hat, was es heute eben ist. Der 'Valley of the Winds' Walk umfasst nur einen sehr kleinen Teil der Olgas, das meiste von Kata Tjuta (so werden die Olgas von den Ureinwohnern genannt) ist fuer Touristen nicht zugaenglich. Wie auch Uluru besitzen die Olgas einen grossen spirituellen Wert fuer die noch heute hier ansaessigen Aboriginies und nachdem in den Anfaengen des Tourismus jeder ueberall herumtrampelte, haben sich die Ureinwohner nach langem Hin und Her endlich durchsetzen koennen und haben eine Sperrung der Staedten erreicht, die ihnen am heiligsten sind.

4 Stunden kletterten wir in der Hitze herum und waren stolz auf uns, hatten wir uns doch urspruenglich nur die Haelfte des Walks vorgenommen, wollten dann aber nicht den selben Weg wieder zurueck laufen. Vor den vielen Fliegen fluechteten wir zum Mittag in den Camper und obwohl sich die mueden Knochen bereits protestierend zu Wort meldeten, fuhren wir noch zum Olga Gorge Walk (Tatintjawiya) und liefen knappe 20 Minuten in eine recht imposante Schlucht hinein, deren Felswaende sehr hoch waren und dann wieder heraus. Bei weitem nicht so spektakulaer wie Valley of the Winds, aber wir sind da gewesen!

Der Tag neigte sich dem Ende und wir fuhren zurueck zum sunset lookout, wo wir mal wieder auf das Untergehen der Sonne warteten. 10 Minuten vor Showdown luden auch die Reisebusse ihre Insassen ab und die Haelfte von denen gesellte sich direkt neben uns, weil ein Fotostativ irgendwie immer professionell aussieht und die Leute denken, wenn sie sich neben ein Stativ stellen, werden ihre Bilder automatisch besser. Das viele Geschnatter unterbrach die Ruhe abrupt, die wir bis dahin so genossen hatten. Irgendwann packten wir zusammen und verliesen den Ort des Geschehens, kauften zurueck im Yulara Resort noch schnell ne Kleinigkeit ein und fuhren zu unserer Campsite. Nach all der Lauferei wuerden wir friedlich schlafen! Zum Abendbrot gabs lecker Sauerkraut und Wuerste, wenn auch keine Thueringer, aber naja, was will man in der Wueste auch erwarten ;-)!

Fahrerleistung heute: ca. 100km
Situation des Tages: Wo ist denn der zweite Campingstuhl? (hm, der wurde beim Einparken uebersehen und fast dem Erdboden gleich gemacht....)

06.05.2009 Tag 6

Nach 2 Tagen im Uluru - Kata Tjuta Nationalpark hies es fuer uns Sachen packen und weiterziehen. Der erste Teil der Strecke war uns bekannt, waren wir doch den selben Weg vor ein paar Tag gekommen. Spaeter ging es in Richtung Kings Canyon ueber den Luritja Highway und dann auf die Ernest Giles Road Richtung Osten, um dort wieder auf den Stuart Highway zu gelangen. Wir hatten uns bereits bei der Planung des Trips aus Zeitgruenden gegen den Kings Canyon entschieden und bogen heute mit einem traenenden Auge in die entgegengesetzte Richtung ab. Diese hatte es allerdings in sich! Bei der Ernest Giles Road handelt es sich um eine 100km lange 4WD Strecke, die nicht besonders gut ausgebaut ist. Der Zustand der Strasse sah auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus, aber es schepperte, polterte und krachte waehrend der naechsten 2 Stunden, so dass man kaum sein eigenes Wort verstehen konnte. Etwas entsetzt und unglaeubig schauten wir uns an, als uns normale Mietwagen entgegen kamen. Die Insassen wussten offensichtlich nicht, was auf sie zukommen wuerde oder sie waren hoffnungslos leichtsinnig. Kurz bevor wir wieder festen Boden unter den Raedern hatten, hielten wir noch bei den Henbury Meteoritenkratern an, 12 Einschlagloecher, die vor ca. 20.000 Jahren entstaenden sind und 2m bis 180m im Durchmesser gross sind.

Zurueck auf dem Stuart Highway kamen wir zuegig voran und erreichten bald Alice Springs, das Zentrum des Outbacks. Erste Amtshandlung war ein Abstecher in der Britz Niederlassung. Nicht, weil wir Probleme mit dem Auto hatten, sondern um Sachen loszuwerden, die wir nicht brauchten. Ausserdem hielten wir noch einen small talk mit Paul, unserem Mechaniker aus Melbourne, der sich wie ein Strafgefangener in Alice fuehlte (er muss hier fuer 10 Tage aushelfen und Leute anlernen).

Schwindende Vorraete an frischen Lebensmitteln wurden aufgestockt, Pflichtemails im Internet geschrieben und dann checkten wir auf einem Campingplatz ein. Nach einem leckeren Abendessen haette der Abend ruhig ausklingen koennen und wir haetten beide nichts dagegen gehabt, ABER es kam anders. Ein notorischer Moechtegern Jonny Cash fing ganz in der Naehe unserer Campsite an Lieder zu singen und 2 Tourbusse voll von gackernden Teenagermaedels hielt in der Naehe unseres Nachtlagers und beschlagnahmte die Toiletten und Duschen. Kommt Euch bekannt vor? Jep, waren die gleichen Dumpfbacken vom Ayers Rock Resort. Ich hoffte imstaendig, dass sie nicht die gleiche Route fahren wie wir!

Fazit: 420km in 5 Stunden

07.05.2009 Tag 7

Wie schoen zu sehen, dass sich nichts geaendert hat. Die Moechtegern Queens versammelten sich auch heute morgen wieder im Toiletten- und Duschtrakt ihres Vertrauens und gackerten was das Zeug haelt. Waehrend sich Katrin noch in die Hoehle des Loewen traute, nahm ich gern einen kleinen Umweg in Kauf und nutzte andere Duschen - dort war es friedvoll und still. So startet man gern in den Tag!

Bevor wir Alice Springs verliesen, musste ich mir noch eine zusaetzliche Speicherkarte kaufen, da ich mir nicht sicher war, ob die noch vorhandenen 6 GB reichen wuerden. Klingt viel, ich weiss, aber bisher hatte ich bereits 7 GB verknipst! Danach konnte es losgehen.
Landschaftlich taten sich waehrend der naechsten Stunden keine grossen Ueberraschungen auf, meistens flach mit einzelnen Baeumen und Bueschen und ab und zu mal ein paar Huegel mittendrin. Das Farbspiel lies das Fotografenherz hoeher schlagen: Roter Sand, gelbes (teils vertrocknetes) Gras, gruene Baeume und ein blauer Himmel mit vollen Schaefchenwolken. Einfach herrlich! Unser Mittag konnten wir heute endlich mal wieder draussen sitzend zu uns nehmen, da der Wind recht stark blies und uns die Fliegen vom Leib hielt.

In einem kleinen Ort namens Wycliffe Well mussten wir einfach anhalten, behaupten sie doch von UFOs heimgesucht zu werden und haben Aliens sogar ein kleines Denkmal vor der Tankstelle gesetzt (sie nennen sich ausserdem ganz selbstbewusst die 'UFO Hauptstadt Australiens'). Im 'Museum' findet man allerlei Alien Schnickschnack und fleissig zusammengetragene Zeitungsartikel rund ums Thema Aliens, UFOs, Entfuehrungen und Verschwoerungstheorien. Ein witziger Ort und fuer Akte X Fans ein Muss!

Unsere Kameras hatten bisher noch nicht allzuviel zu tun gehabt, aber das sollte sich an den Devils Marbles aendern. ' Die Kugeln des Teufels' sind scheinbar achtlos umhergeworfene und liegengelassene groessere und kleinere Felsbrocken, die interessante Felsformationen ergeben. Ein sehr schoener Ort, den man, wie fast alle bisherigen Attraktionen, am besten entweder bei Sonnenaufgang oder -untergang beobachtet, da hier das Licht das Rot der Felsen besonders gut zur Geltung bringt.

Wir fuhren noch knappe 200km bis nach Renners Springs, wo wir in einem der in Australien bekannten Roadhouses uebernachteten. Dabei handelt es sich um nicht mehr als eine Tankstelle, kleine Bar und ein paar hotel units und Campingplatz. Das reicht fuer uns vollkommen aus, solange wir Klo, Dusche und Strom zum Aufladen unserer Akkus haben. Einziger Nachteil: Der Campingplatz liegt direkt am Stuart Highway und wenn die Roadtrains in der Nacht vorbeidonnern, koennte es sich genauso gut um einen Duesenjet handeln.

Fahrerleistung heute: knapp 600km in 6 Stunden

08.05.2009 Tag 8

Ich fuehlte mich in Renners Springs wie auf Familienurlaub auf dem Bauernhof. Kuehe streiften frei umher, Gaense gackerten die ganze Nacht (zugegeben, das strapazierte meine Nerven und zwischenzeitlich troestete ich mich mit dem Gedanken an Gaensebraten) und die Kraehen hatten auch ihren Senf abzugeben. Neben uns schlief eine junge Familie im Zelt, 2 Erwachsene und 1 1/2 Kinder (das andere schon fast am Schluepfen). Was ist am Zelten im hochschwangeren Zustand nur so reizvoll?

Gegen 8 Uhr gings los, ein neuer Tag der wieder hauptsaechlich von Fahren dominiert werden wuerde. Einzige Fotohighlights heute: Pfauen beim Tankstop und Termitenhuegel, die man nun ueberall zahlreich am Strassenrand bewundern kann. Auf Empfehlung stoppten wir am historischen Pub von Daly Waters, um uns den teilweise antiken Ausstellungsstuecken zu widmen. Ich wuerde es ehe als Muellhalde bezeichnen, denn alles Alte und Neuere, fuer das man keine Verwendung mehr finden konnte, fand einen liebevoll hergerichteten Platz in Daly Waters. Manch einer findet die' abgelegenste Ampel Australiens' ganz amuesant und wieder andere halten sich lieber im Pub selbst auf, um die ausgestellte Damenunterwaesche zu bewundern, die ihre ehemaligen Besitzerinnen zu Ausstellungszwecken abgegeben hatten.

In Mataranka stoppten wir ebenfalls: Katrin fuer eine Runde im Thermalbad, ich einfach nur, um es mir mit meinem Buch und einer eiskalten Cola im Schatten bequem zu machen. Wir halten uns nun offiziell in den Tropen auf und das spuert man auch; die Temperaturen haben nochmal zugelegt. Mittag liesen wir uns noch munden und machten uns dann auf nach Katherine. Ca. 60km vor Katherine loderten am linken Strassenrand die Flammen und befuerchteten schon das Schlimmste. Sehr bald wurde mir klar, dass es sich hierbei um kontrolliert gelegte Feuer handelte (was man hier als fire management bezeichnet, spaeter mehr dazu), denn es brannte nur der Vegetationsstreifen von ca. 20m vom Highway bis zur naechsten Landstrasse.

Katherine war nur ein kurzer Zwischenstop fuer Internet und Shoppen und danach gings weiter zum letzten Ziel des heutigen Tages: Nitmiluk National Park. Dort angekommen, bekam Katrin endlich ihre Wallabies zu sehen, auf die sie die ganze letzte Woche gewartet hatte und die auf dem Campingplatz zwischen den Autos umherhoppelten und Katrin spaeter das Abendbrot mopsten.

Fazit des Tages: 550km in 7 Stunden
Zitat des Tages: Werden die Wallabies etwa fuers Posieren bezahlt?


09.05.2009 Tag 9

Hatte ich eigentlich bereits erwaehnt, dass wir uns in den Tropen aufhalten? Nein?? Nun dann nochmal, wir befinden uns in der tropischen Klimazone, welche gepraegt ist von sehr.... tropischem Wetter. Soll heissen, es ist heiss! Gestern nacht schlief es sich schlecht, weil wir schwitzten und es auch nach Sonnenuntergang keine Abkuehlung gab; selbst der kurze naechtliche Regenschauer half nichts.

Geweckt wurden wir von einem Wirrwarr aus unterschiedlichem Vogelgezwitscher und ich musste schmunzelnd an das ornitologische Fruehstuecksfernsehen denken: Moderatoren, diverse Beitraege und regelmaessige Werbeeinblendungen. Das reinste Konzert!
Das Visitor Centre war gestern bei unserer Ankunft ausserplanmaessig bereits geschlossen und so wussten wir nichts ueber cruises, Abfahrtszeiten und dergleichen und machten uns kurz vor 9 Uhr zum Informationsschalter. Dort mussten wir ganz fix eine Entscheidung treffen, denn gleich 2 Cruises legten 9 Uhr ab. Wir entschieden uns fuer die laengere der beiden (4 Stunden), die uns 3 der 13 Gorges (Schluchten) zeigen sollte, holten schnell die Kameras aus dem Auto und hetzten runter zum Bootsteg, wo es auch bald losging.

Hauptattraktion des Nitmiluk National Parks ist die Katherine Gorge, die ganz streng genommen eine einzige Schlucht ist, durch die sich der Katherine River seinen Weg bahnt. In der Trockenzeit fuehrt der Fluss weniger Wasser und Stein- und Felsablagerungen im Wasser haben die Katherine Gorge in 13 separate Schluchten aufgeteilt, durch die zwar auch in der Trockenzeit noch Wasser fliesst, die aber von Booten nicht durchgaengig befahren werden koennen. Wie funktioniert das ganze nun, fragt der interessierte Leser? Danke der Nachfrage! Also.... die Boote fahren zum Ende der ersten Schlucht, werden dort angebunden, Schlangen von Touristen laufen ein paar Meter bis zum naechsten Steg, wo bereits ein anderes Boot wartet und sie die 2. Schlucht hinauffaehrt. Dort dann wieder das gleiche Schauspiel: Boot dockt an, Touristen raus, hopp ueber ein paar Steine und rein ins naechste Boot, rauf die 3. Gorge. Die 3. Gorge ist recht kurz im Vergleich zur 2. aber wir legten an, verliesen das Boot und wanderten ueber Stock, Stein und Wasser (und in Badelatschen!) zu einem Wasserfall und darunter befindlichen Pool (gennant Lilyponds (das Lilienbecken) und wer wollte, konnte dort baden gehen. Wer mich kennt, weiss dass ich fuer solchen Schabernack keine Zeit habe, schliesslich laesst es sich mit Kamera schlecht schwimmen. So blieb ich trocken und knipste.

Eine halbe Stunde blieb uns im Paradies, danach gings wieder ueber Stock, Stein und Wasser zurueck zum Boot zum Anfang der 3. Gorge. Und dann... na wer hat aufgepasst? Raus ausm Boot, ueber Stock und Stein, rein ins Boot, 2. Gorge entlang gecruist, raus ausm Boot, ueber Stock und Stein und rein ins Boot, 1. Gorge zurueck gecruist und zurueck zum Bootsteg. Inzwischen war es 1 Uhr Mittag und die Hitze war unertraeglich (Greg, der Tourguide, meinte uebrigens, dies sei der erste WARME Tag der Saison, gestern waere es KALT gewesen) und wir beschlossen, keine Wanderungen zu unternehmen, um einen Hitzeschlag zu vermeiden und genossen den Nachmittag im Schatten.

gefahrene Kilometer heute: gar nix!
verlorenes Koerpergewicht aufgrund Wasserverlusts mindestens 5 kg (optimistischer grober Schaetzwert)!


Kleine Zwischenfrage; seid Ihr alle noch da oder schon laengst eingeschlafen? Ich weiss, meine Berichte fallen meist recht lang aus, aber das ist auch eine Art Tagebuch fuer mich und in ein paar Jahren bin ich froh, jeden Tag nicht nur mit 5 Saetzen abgehandelt zu haben. Also Geduld bitte....und weiterlesen!


10.05.2009 Tag 10

Schweiss. Ueberall. Sturzbachartig fliesst er von mir. Ich habe noch nie in meinem Leben so geschwitzt, noch nicht einmal bei 47 Grad Celsius in Melbournes Supersommer. Ich sags Euch, das sind die Tropen! Temperaturmaessig ist es hier gar nicht so schlimm, gerade mal Anfang 30 Grad Celsius. ABER die Luftfeuchtigkeit ist das wahre Uebel und macht es so schwierig, sich anzupassen.

Nitmiluk National Park sagten wir heute morgen goodbye und fuhren zu den Edith Falls, einer von vielen Wasserfaellen, die wir in den naechsten Tagen noch besuchen wuerden. Groesse spielt eben doch eine Rolle und so war Katrin von den Falls nicht gerade begeistert und weigerte sich, darin zu schwimmen. Das will schon was heissen, springt sie sonst schliesslich ueberall rein! Wir setzten also unsere Fahrt fort und gelangten in den Kakadu National Park, einem der groessten Australiens. Wer Zeit hat, zuviele Flausen im Kopf und sich am Wetter und vielen Laufen nicht stoert, der kann direkt vom Nitmiluk NP zum Kakadu NP laufen, was eine Strecke von ca. 66km ist. Fuer uns kam das nicht in Frage und so fuhren wir ca. 200km von einem Nationalpark zum naechsten.

Zwei Hauptjahreszeiten herrschen in den Tropen vor. Zum einen die Regenzeit, von Januar bis Maerz/April und die Trockenzeit von April/Mai bis September. Waehrend der Regenzeit treten die Fluesse ueber ihre Ufer, manche Taeler stehen komplett unter Wasser und viele Campingplaetze und andere Einrichtungen sind wie vom Erdboden verschluckt, weil komplett ueberschwemmt. Entlang des Highways stehen ueberall Hochwassermarker, die den Wasserstand der Regenzeit anzeigen und das reicht von 1m bis 4m! Im Moment befinden wir uns noch in der Uebergangszeit von Regen - zu Trockenzeit beziehungsweise in der fruehen Trockenzeit, deswegen sind einige Strassen und Campingplaetze in Kakadu wegen ihrer Unpassierparkeit noch gesperrt. Im Uebrigen hat der National Park nicht wegen vielleicht dort lebender Kakadus seinen Namen bekommen (der englische Name fuer Kakadu wird sowieso anders geschrieben) sondern entstand aus einem Schreibfehler heraus fuer 'Gagudju', die Sprache der Aboriginies, die in diesem Teil des Landes leben.

Ueber eine laengere Schotterstrasse erreichten wir Gunlom Falls, die bereits wenig Wasser fuehren und in naher Zukunft austrocknen werden. Die Faelle waren Katrin diesmal imposant genug und so ging sie, trotz der ueberall im Park aufgestellten Warnschilder ueber die Existenz von Krokodilen in Kakadus Wasserwegen im Pool baden. Mir ist sowas immer viel zu langweilig, deswegen erkletterte ich bei Affenhitze und enormer Steigung den Wasserfall, um die Aussicht von oben zu geniessen. Wie immer fragte ich mich waehrend des Kletterns, warum ich solchen Unfug eigentlich betreibe, aber die Aussicht war es Wert. Ueberraschenderweise erreichte ich mein Ziel recht schnell und nach einer kurzen Verschnauf- und Fotopause lief ich weiter, um die Pools auszukundschaften, die den Wasserfall speisen. Ich kletterte ein wenig in der Gegend rum, knipste Fotos und machte mich bald auf den Rueckweg, der fast schwieriger war als bergauf, denn bergab ueber Steine zu klettern ist kein Vergnuegen, vorallem nicht fuer die Knie. Unten angekommen wartete Katrin noch im Besitze all ihrer 4 Extremitaeten mit dem Mittagessen, welches ich mir nach einer kleinen Dusche unter dem Rasensprengler munden lies.

Die schier unendlich scheinende Schuettelpiste (Schotterstrasse) fuehrte uns zurueck auf den Kakadu Highway und wir fuhren in der goldenen Stunde unserem letzten Ziel entgegen, dem Muriella Campingplatz. Das Licht war wegen der niedrig stehenden Sonne perfekt und das machte das Weiterfahren ohne Fotografieren zu einer Herausforderung! Am Campingplatz angekommen, nervten uns sofort die Muecken, so dass wir uns mit Abendbrot beeilten und uns im Bushi verschanzten.

Fahrerleistung heute: 600km in 6 Stunden
Zitat des Tages: Kann ich meine Klamotten in den Kuehlschrank legen?
noch ein Zitat: Komm her Muecke, Du musst sowieso bald sterben!

11.05.2009 Tag 11

Bevor wir uns schlafen legen konnten, musste der Bushi hermetisch gegen alles Ungeziefer von draussen abgeriegelt werden. Unmengen von Insektenspray kamen zum Einsatz und physische Gewalt musste auch angewendet werden. Danach hatten wir unsere Ruhe. Ein nachtraeglicher Nobelpreis an den Erfinder von Fliegengittern und Insektenspray!

Diesen Morgen nahm ich meine 2. Dusche innerhalb von 10 Stunden und fuehlte mich nur kurzfristig erfrischt. Gespeist wurde wegen der vielen Muecken wieder im Auto und nachdem wir unsere sieben Sachen im Van verstaut hatten, sollte es losgehen. Die erste Station des Tages war nur unfern unseres Nachtlagers gelegen und als wir unseren Walk am Nourlangie Rock starteten, waren wir (ausser einem jungen Kerl - man lese bitte das Zitat des Tages!) die einzigen. Kakadu NP weist 2 Hauptgebiete mit Aboriginal Rock Art (Hoehlenmalerei) auf, Ubir im Norden (keine Zeit zum Hinfahren) und Nourlangie Rock. Zu bewundern gibt es mehrere sogenannte Gallerien (Hoehlen), die durch einen Rundweg miteinander verbunden sind. Obwohl wir die meiste Zeit nur im Schatten liefen, tropfte der Schweiss bereits nach einigen Metern. Zuguterletzt wollte eine Anhoehe erklommen werden, die einen imposanten lookout preisgab. Die Hitzewallungen waehrend des Aufstiegs waren es Wert!

So schnell es ging, verschanzten wir uns wieder im Auto und auf dem Weg zum naechsten Stop, einem Billabong, lief die Klimaanlage auf Hochtouren. Manch einer mag Billabong nur als Name auf Shirts und Taschen kennen, aber in Wirklichkeit handelt es sich um eine Wasserstelle in einem ausgetrocknetem Flussbett, um welche sich Voegel und andere Tiere zum Frohlocken versammeln (toll, wieder was dazugelernt!). Herumlaufen wollten wir nicht und zum Voegel beobachten war es auch schon zu spaet, denn kaum ein gefiederter Freund lies sich blicken und so zogen wir weiter.

Jabiru, die heimliche Haupstadt Kakadus erreichten wir gegen Mittag, kauften frische Lebensmittel und goennten uns take-away-dinner, schliesslich kann man nicht immer kochen oder sandwiches essen. Da ich in den letzten Monaten definitiv zu viel Geld in Melbourne verdient habe (Vorsicht Ironie!), buchte ich einen scenic flight ueber Kakadu, um einen besseren Ueberblick ueber den Park zu bekommen. Der Flug war fuer 4.30 am Nachmittag gebucht, wir hatten also noch ein paar Stunden auf den Kopf zu hauen. Jabiru ist nicht wirklich der Knueller und da es ehe viel zu heiss war, gingen wir ins Schwimmbad, wo man sich keine Sorgen um Krokodile machen muss. Dort verbrachten wir einen relaxten Nachmittag mit Lesen und Nickerchen, bevor es gegen 4 Uhr zum Flughafen ging. Mein Flieger war nicht maximal ausgelastet, von moeglichen 6 Passagieren flogen gerade mal 4 und ich durfte vorne neben dem Piloten sitzen, nachdem ich ihm versprochen hatte, keinen der vielen Knoepfe zu druecken! Allsbald erhoben wir uns in die Luefte und vor uns tat sich vielleicht ein Viertel von Kakadu NP auf, welches immer noch riesig ist! Wir ueberflogen das Plateau von Arnhem Land, das uebersaet ist von Sandsteinfelsen und nach einiger Zeit kam der East Alligator River in Sicht, bevor in Anflug nahmen auf die riesigen Magela Floodplains, ein riesiges Sumpfgebiet welches noch genuegend Wasser von der letzten Regenzeit gespeichert haelt. Von dort oben warfen wir ausserdem einen kurzen Blick auf 2 abgelegene Aboriginal Siedlungen, die sich absichtlich ins Niemandsland zurueckgezogen haben, um ihrem traditionellen Lebensweg nachzugehen. Wie immer war das Vergnuegen viel zu kurz und nach 30 Minuten setzten wir wieder auf dem Airport auf. Katrin holte mich ab und wir fuhren zum Kakadu Aurora Campingplatz, um unser Nachtlager aufzuschlagen, zu kochen und uns von Muecken in den Wahnsinn treiben zu lassen. Frueh verzogen wir uns in den Bushi, um wieder alles dem Erdboden gleichzumachen, das nicht eingeladen war!

Fahrerleistung heute: vielleicht 200km
Zitat: Nur ein Bayer kann mit Stolz einen Hirsch tragen!

12.05.2009 Tag 12

Ein Paerchen sehr gespraechiger Kraehen weckte uns heute morgen mit ihrem unmelodischen Gekraechtze und nahm auf unserem Campingtisch Platz, um dort zu spielen und den Morgengockel zu mimen. Sowas nennt man persoenlichen Service!
Ein wenig spaeter als ueblich verliesen wir heute morgen vom Campinglatz und fuhren zu den Mamukala Wetlands, von wo aus man wunderbar Voegel beobachten kann. Allerdings nur, wenn man frueh am Morgen dort ist, schliesslich ist's den Voegeln irgendwann auch zu heiss. Wir sahen nicht viel und verliesen Kakadu auf dem Arnhem Highway in Richtung Darwin. Um uns einen Umweg zu ersparen, kuerzten wir ueber eine 40km lange Schotterstrasse ab, die sich anfaenglich als recht problemlos darstellte, bis wir 2 Fluesse ueberqueren mussten. Der erste, Margarete River, war nur eine Pfuetze, also problemlos aber beim 2. dem Adelaide River, musste Katrin aussteigen und hindurchwatend die Tiefe erkunden. Wie sie da so knietief im Wasser stand, hoffte ich nur, dass es nicht noch tiefer werden wuerde (dann haetten wir naemlich den Fluss nicht ueberqueren koennen und haetten umdrehen muessen). Wurde es zum Glueck nicht und so schafften wir es ohne Zwischenfaelle hindurch. Genannt wird dieser Weg uebrigens marrakai track. Zurueck auf dem Stuart Highway ging es wieder schneller voran und wir pausierten kurz in Adelaide River - diesmal nur der Ort, nicht der Fluss selbst - zum Mittag und machten uns anschliessend auf den Weg nach Batchelor, dem Zentrum des Litchfield National Parks.

Auch hier suchten wir erstmal die Information auf und brachten in Erfahrung, welche Tracks und Campingplaetze geschlossen seien und Katrin wollte natuerlich wissen, wo es sicher sei zu baden. Einer Karte beziehungsweise dem Highway folgend (es gibt nur eine Hauptstrasse, entlang derer alle Attraktionen aufgereiht sind) kamen wir zuerst zu den Magnetic Termite Mounds, riesigen Termitenhuegeln, die riesig und weit verstreut in grosser Anzahl im Park herumstehen. Katrin erinnerten sie an Grabsteine, mich eher an Stonehenge, obwohl die Termitenhuegel mit den riesigen Felsbroken von Stonehenge nichts gemeinsam haben.

Es war uns mal wieder viel zu heiss und wir stoppten an dem Buley Rockhole, einigen Steinpools die perfekt zum Baden geeignet gewesen waeren, waeren sie nicht ueberfuellt gewesen von Touristen. Wir zogen also wieder von dannen und stoppten an den Florence Falls, wo ich Bilder nur vom Lookout schoss, waehrend Katrin die 135 Stufen runter zum Pool kletterte. Ich ging sowieso nicht baden und schenkte mir das Treppensteigen und verkroch mich mit meinem Buch in den Schatten. Als Katrin mit hochrotem Gesicht vom Pool zurueckkam, beglueckwuenschte ich mich selbst zu meiner weisen Entscheidung. Der Nachmittag neigte sich schon bald dem Ende und so fuhren wir auf den nur einige hundert Meter entfernten Campingplatz, richteten uns fuer den Abend ein und liesen den Tag ausklingen.

Fazit: ca. 340km in einer guten Zeit ;-)

13.05.2009 Tag 13

Mein verantwortliches Ich lag den Grossteil der Nacht wach und schlaflos im Camper, weil nur einige Kilometer Luftlinie ein kontrolliert gelegtes Feuer brannte und der Wind stark zunahm. Keine Ahnung, was ich mir vom Wachbleiben erhoffte, ich haette das Feuer sowieso nicht am Ausbreiten hindern koennen, aber ich haette ganz heldenhaft und selbstlos erst alle Mitcamper geweckt, unser Equipment ins Auto geschmissen und waere davon gebraust. Ja, soweit kam es ja gluecklicherweise nicht und ich schlief irgendwann beruhigt ein, da die Feuer planmaessig abstarben und wurde am Morgen von einem wunderschoenen Sonnenaufgang geweckt. Bis ich mich allerdings von der oberen Koje herunterbequemt und meine Kamera herausgekramt hatte, war es fuer das Sensationsfoto bereits zu spaet...

Den Tag starteten wir mit einem erneuten Abstecher zu dem Buley Rockhole um dort die Fotos zu schiessen, die wir gestern aufgrund der vielen Badenden nicht aufnehmen konnten. Unser Timing war klasse, denn als wir zum Gehen aufbrachen, stoppte gerade eine Wandertruppe um an den Pools zu rasten. Ueber eine hoppelige 4WD Strecke ging es zur Lost City , wo ich den ganzen Tag haette zubringen koennen. Um nicht all meinen Platz auf der Speicherkarte zu verknipsen, fotografierte ich nur mit Weitwinkellinse, eine wirklich schwierige Entscheidung, die wahrscheinlich kaum einer nachvollziehen kann. Die hat Probleme, werdet Ihr Euch denken! Bei der Lost City handelt es sich uebrigens nicht um eine alte versunkene Stadt, wie der Name vielleicht vermuten laesst sondern um Ueberreste eines Sandsteinplateaus, das mit der Zeit von Wind und Wetter abgetragen wurde und bizarre Felsformationen uebrig lies. Ein ganz besonderer Ort, auch wegen seiner Abgeschiedenheit und der wenigen Touristen, die sich aufgrund der 4WD Anfahrt nach Lost City verirren.

Zurueck auf dem Highway gings gleich auf den naechsten Parklplatz, von wo aus wir die Tolmer Falls erreichten. Der Boden des Wasserfalls ist aufgrund einer seltenen Fledermausart fuer jedermann gesperrt und so laufen die meisten nur zum Lookout, schiessen ein paar Fotos und verschwinden wieder. Wir liefen ein paar Kilometer mehr zum Tolmer Falls Creek, oberhalb des Wasserfalls, wo das Wasser erst durch einige Pools laeuft und dann ueber zwei Stufen in die tiefe Schlucht stuerzt. Zum Abkuehlen taumelten unsere Beine im erfrischend kalten Wasser - so laesst sich das Leben ertragen!

Der Hunger zog es uns zurueck zum Carpark und nach Lunch ging es weiter zu den Tjaetaba Falls, zu erreichen ueber den Greenant Creek, einem 3km langen Rundweg. In voller Mittagshitze ging es fast nur bergauf und ich war positiv ueberrascht ueber meine Kondition. Das regelmaessige Schwimmen in Melbourne hat mir gut getan! In den Pools kuehlen wir und wieder ab und sonnten uns anschliessend auf den Felsen (ja der weisse Bauch will auch mal Sonne sehen!) bevor es zu heiss wurde und ich den Schatten bevorzugte. Wir stiegen wieder hinaub zum Carpark und suchten die letzte Sehenswuerdigkeit des Tages auf. Dreimal duerft Ihr raten, worum es sich dabei handelt ... na erraten... gar nicht so schwer... es ist... ein... Wasserfall!; genauer gesagt Wangi Falls. Aufgrund gefaehrlicher Unterstroemung und der allseits bekannten Croc-Gefahr war der Wasserfall zum Schwimmen gesperrt, aber Fotos schossen wir natuerlich trotzdem und das Eis am Kiosk liesen wir uns auch schmecken.

Da wir bereits alle erreichbaren Sehenswuerdigkeiten abgeklappert hatten, fuhren wir ca. 50km zurueck zum Litchfield Tourist- und Caravan Park, goennten uns erstmal ne Dusche und spaeter ein dinner im hauseigenen kleinen Restaurant, bevor wir ganz vorbildlich frueh ins Bett gingen.

Fahrerleistung heute: ca. 100 km mit jeder nur moeglichen Bade- und Fotopause!


Durchhalten, Ihr habts ja bald geschafft! Bin stolz auf Euch!


14.05.2009 Tag 14

Oh Gott, oh Gott, der Trip neigt sich dem Ende, die letzten Tage sind wie im Flug vergangen! Die Sonne werde ich vermissen, die drueckende Hitze allerdings nicht!

Wir verliesen den Caravan Park sehr frueh, um wieder auf den Arnhem Highway zu gelangen (Planungsfehler auf unserer Seite, hm eigentlich der einzige, das kann schon mal vorkommen). Bei Fogg Dam verliesen wir den Highway, um in die Wetlands zu fahren und Voegel in einer Art Wildlife Park zu beobachten. Ein Damm fuehrt durch die Wetlands und ueberall links und rechts im Wasser tummeln sich Tausende von Voegeln. Eine klasse Gelegenheit, Fotos zu schiessen, aber mein 200mm Zoom war da oftmals immer noch nicht ausreichend. Normalerweise darf man den Damm begehen, aber wir wurden von einem Ranger darauf aufmerksam gemacht, dass dies momentan nicht sicher sei, weil sich ein Salzwasserkrokodil (eines der gefaehrlichsten!) in den Gewaessern aufhaelt. Jeder, der schon mal ne Doku ueber Krokodile gesehen hat, weiss wie schnell die aus dem Wasser springen und an Land rennen koennen! Die Entscheidung, den Damm zu befahren, war daher sehr schnell getroffen und das sparte uns letztenendes viel Zeit und Katrin wahrscheinlich einige Nerven, da ich sonst ewig fuer den Walk + Fotografieren gebraucht haette. Allerdings haben wir kein Krokodil zu Gesicht bekommen, was sich aber aendern sollte...

Nur ein paar Meter weiter zweige sich die Strasse und fuehrte uns zur Jumping Crocodile Cruise, die wir auf der bisher abenteuerlichsten Anfahrt zu einer Touristenattraktion erreichten. Ueber eine sich immer weiter verengende Strasse landeten wir irgendwan auf einem Wald - und Wiesenweg und wurden durch Schilder zum Weiterfahren motiviert: "Mietwagen willkommen" oder "Bloss keine Eile, wir koennen Deine Staubwolke sehen". In der Ferne sahen wir irgendwann ewas barrackenaehnliches und unsere vorherige felsenfeste Ueberzeugung, dass man da auch mit EFTPOS (Karte) zahlen koenne, verschwand mit jedem Meter. Dort angekommen, wurden wir sofort herzlich von Morgan, dem "Tourleiter" begruesst und warteten inmitten der anderen Tourteilnehmer im "Rezeptionsbereich". Waehrend ich mir allerlei Zeitungsartikel zum Thema Moerderkrokodile durchlas, erlebte Katrin ein Abenteuer der besonderen Art auf den gelaendeansaessigen Toiletten, handelte es sich dabei doch nur um eine Campertoilette und einem kleinen Haeuschen drumherum.

11 Uhr sollte die Cruise endlich losgehen und wir bestiegen "die Schalluppe" (Zitat Katrin), beobachtet von einem Krokodil, das sich entweder bereits auf sein Mittag freute oder das gelangweilt einfach mal vorbeigeschwommen kam, um zu sehen was so abgeht. Morgan brachte das Krokodil gleich mal zum aus dem Wasser huepfen, indem er es mit Fleisch lockte. Das tat er einige Male, bis alle ihre Fotos geschossen hatten und belohnte das Tier mit dem kleinen Stueck Fleisch. Nachdem ich erst Minuten zuvor in einem der Zeitungsartikel gelesen hatte, dass Krokodile ganze Fohlen in einem Stueck gefressen haben, fragte ich mich, ob es ihm nicht nach einem der Bootsinsassen geluestet....als Dessert sozusagen. Wir fuhren den Adelaide River erst hoch und dann runter, wiederholten die Fuetterung bei jedem vorbeischwimmenden Krokodil (das groesste war Scott, 6 Meter lang!) und beobachteten nebenher auch Voegel. Nach 1 1/2 Stunden war die tolle Cruise vorbei und ueber den Wald - und Wiesenweg gings zurueck auf den Highway und nach Darwin.

Dort waren wir ein wenig planlos, wussten aber eins: Wir wollen Fastfood! Eine ganze Weile suchten wir nach einem Parklplatz und anschliessend nach dem grossen M und danach gings noch ins Informationszentrum, was uns allerdings nicht gross weiterhalf. Nach weiterem planlosen Umherfahren und einem Abstecher an den Strand suchten wir einen BIG4 Campingplatz auf und liesen den Tag ohne weiteren Aktivitaeten ausklingen. Es war einfach viel zu heiss um nur einen Finger zu kruemmen.

Fazit: 250km in 5 Stunden
Zitat des Tages: kann hier leider nicht wiedergegeben werden, da es unter jugendgefaehrdend eingestuft werden koennte

15.05.2009 Tag 15

Heute morgen haben wir unseren Bushi einer Grundreinigung unterzogen, weil wir uns leider von ihm trennen mussten und ihn in einem guten Zustand wieder abgeben wollten. Ja der Gute, treu hat er uns zuverlaessig vom Sueden in den Norden transportiert.

Bevor wir das Auto abgaben, wollten wir noch ein letztes Mal die Vorzuege eines fahrbaren Untersatzes geniessen und fuhren durch die Gegend; sind zu den Botanical Gardens gefahren und zum Darwin Wharf District, um uns dort ein wenig umzusehen. Danach checkten wir in einem Backpacker hostel ein und brachten den Bushi zur Britz Niederlassung, die ein wenig ausserhalb der Stadt liegt. Da standen wir also in sengender Hitze an der Bushaltestelle und sahen den zahlreichen Busen mit "not in service" hinterher und unsere Geduld wurde hart auf die Probe gestellt, bis uns endlich mal ein Bus mitnehmen wollte (fuer gerade mal 2 Dollar, ein Schnaeppchen!).

In Darwin gibts nicht allzuviel zu tun und das Aktivsein sollte man bei der Hitze sowieso nicht uebertreiben und so hatten wir lunch und gingen danach ins Kino, um uns den neuen Tom Hanks Film "Angels & Demons" anzuschauen (in Deutsch: die Illuminati). Will nicht wissen, wieviel Geld Darwin jaehrlich fuer das Betreiben der vielen Klimaanlagen ausgibt, die hier grundsaetzlich alle viel zu kalt eingestellt sind und einem eine Gaensehaut bescheren. Fuer den menschlichen Koerper kann es auch unangenehm werden: geht man in eine Tankstelle, ins Kino, einen Shop etc friert man sich die Zehen ab und verlaesst man die Gebaeude rennt man gegen eine Hitzewand. Wuerde mich nicht wundern, wenn ich in den naechsten Tagen eine Erkaeltung habe. Zurueck im hostel stellte ich fest, dass ich langsam zu alt werde fuer diese hostels und sieht man sich umgeben von all den 18 jaehrigen, fuehlt man sich recht schnell bestaetigt. Das oberflaechliche Gerede laesst mich auch eher kalt und so sitze ich lieber in einer Ecke und lese ein Buch anstatt von meinen obercoolen Erlebnissen zu berichten.

Fazit: nur ungefaehr 50km gefahren
Zitat: Es ist nicht kalt.

16.05. + 17.05.2009 Tage 16 und 17

Unsere liste mit 'things to do and see' in Darwin war sehr schnell abgearbeitet und da es bald wieder zurueck ins winterliche Melbourne gehen sollte, wollten wir lieber die Sonne geniessen. Was wir dann auch taten. An beiden Tagen lagen wir fuer laengere Zeit an der Esplanade im Schatten, lasen, hoerten Musik oder doesten so vor uns hin. Das war harte Arbeit, schliesslich arbeiteten wir an unserem tan! Ja, ich kann mit Stolz sagen, dass ich in den letzten 2 Wochen braun geworden bin. Zwar wieder nur an den ueblichen Stellen (Gesicht, Arme und Dekoltee und ach ja meine Fuesse!) aber hey, was solls. Normalerweise werde ich nur rot...

Am Sonntag dem 17.05.2009 liesen wir uns vom Airport Shuttle Bus am hostel abholen und warteten dann auf dem sehr uebersichtlichen Darwin domestic gate auf unseren Flug nach Melbourne. Mit knapp 4 Stunden fand ich den Flug einfach nur nervig, ich war muede und konnte nicht schlafen und Fernsehen konnte man auch nicht, da es sich bei Virgin Blue um einen Billigflieger handelt und man fuer alles extra zahlt (so eben auch das TV). Ich versuchte es mir mit meinem ipod halbwegs bequem zu machen und hoffte, dass der Flug bald vorbei sein wuerde. In Melbourne bei knappen 10 Grad angekommen (20 Grad Unterschied zu Darwin), sprangen wir in ein Taxi und zu Hause angekommen, lud ich noch die Fotos auf meine Festplatte und ging dann schlafen.


Dies und Jenes

Na ist sie denn immer noch nicht fertig? Nein, nicht ganz, mit ein paar Fakten moechte ich Euch noch quaelen und dann seid Ihr erloest.
1. Hier ein paar Zahlen: insgesamt gefahren sind wir 4695 km; getankt haben wir 725 Liter und wir sind mit $999.65 nur ganz knapp unter $1000.00 Spritkosten geblieben
2. Ich hatte ja das Ayers Rock Resort mit Milford Sound verglichen. Einen grossen Unterschied gibt es allerdings: Handyempfang. Obwohl ich immer noch glaube, dass man gerade in solch einer speziellen abgeschiedenen Umgebung kein Handy braucht und ich habe es auch waehrend meiner 1.5 Jahre in Milford nicht vermisst, aber darueber kann man streiten.
3. Im Outback gibt es roten Sand und der haengt gern in den Klamotten, ueberall im Auto und an den Fuessen. Waehrend man alles andere sauber bekommt, blieben meine Fuesse dreckig, selbst bei einer taeglichen Dusche. Warum ist das so?
4. Die mehrfach erwaehnten road trains sind riesig lange Sattelschlepper, die teilweise bis zu 50 Meter und laenger sind. Sie transportieren Gueter jeglicher Art von einem Ende des Landes zum anderen und sind die wahren Kings of the Road! Man sollte ihnen nicht in die Quere kommen, denn sie nehmen keine Ruecksicht.
5. Noch ein paar Worte zum vorher erwaehnten fire management, dem kontrollierten Legen von kleinen Waldbraenden. Die traditionellen Landbesitzer Australiens nutzen Feuer schon seit mehr als 20.000 Jahren um
- das Vorankommen im Busch durch das Abbrennen von hohem Gras zu erleichtern (Aboriginials sind immer barfuss unterwegs)
- Tiere bei der Jagd aus dem Unterholz bzw aus dem Gras zu locken
- spaeter fuer die Ernte vorgesehene Fruechte und Pflanzen von spaeter auftretenden Feuern zu schuetzen
- um ihre urspruenglichen Campingplaetze zu raeumen und wieder nutzbar zu machen (aufgrund der verschiedenen Jahreszeiten ziehen die Staemme auf der Suche nach Nahrung durch die Gegend; die Regenzeit beschleunigt das Wachstum aller Pflanzen und wenn die Staemme zu ihren alten Staedten zurueckkommen, muessen diese erstmal von uebermaessigem Pflanzenwuchs befreit werden)
Die Feuer werden bewusst in der fruehen Trockenzeit gelegt, da die Graeser und Baeume selbst noch genuegend Feuchtigkeit in ihren Staemmen gespeichert haben, um nicht in Flammen aufzugehen. Nur das Grad wird niedergebrannt und die Feuer erlischen in den noch recht kuehlen Naechten von selbst. Erst die Feuer in der spaeteren Trockenzeit sind heisser, groesser und somit gefaehrlicher fuer Flora, Fauna und die in der Umgebung lebenden Menschen. Auch um diesen Feuern den Brennstoff zu nehmen (brennbares Material) werden kontrolliert Feuer gelegt, um die Auswirkungen von grossen spaeteren Feuern zu minimieren.