Oh je, lange ist's nicht mehr hin, dann muss ich meine sieben Sachen packen und das Land verlassen. Obwohl ich Australien nicht so sehr ins Herz geschlossen habe wie Neuseeland, wird mir der Abschied trotzdem schwer fallen. Abschied nehmen wird diesmal vielleicht sogar noch etwas schwieriger sein, denn ich habe 12 Monate mit den selben lieben Kollegen zusammengearbeitet und sie alle ins Herz geschlossen. Anders als damals in Milford, wo es mehr oder weniger ein Kommen und Gehen war und man sich staendig von Leuten verabschiedete und neue Arbeitskollegen in seine Mitte aufnahm. Schmerzhaft wird es auch deshalb sein, weil ich bisher immer wusste, dass mein geliebtes Neuseeland nur einen Katzensprung entfernt ist. Australien lebewohl zu sagen, heisst auch, sich ein zweites Mal von Neuseeland zu verabschieden.
Bevor ich Australien den Ruecken kehre, steht noch eine grosse Mission auf dem Plan. Gesehen habe ich bisher nur einen Bruchteil vom Land und das soll sich aendern! Niemand sollte Australien verlassen, ohne wenigstens eins seiner Wahrzeichen gesehen zu haben: das Outback und Ayers Rock. Hat man viel Geld kann man zu Ayers Rock fliegen und sich ein paar Tage in einem Luxushotel verwoehnen lassen, aber diese Art des Reisens finde ich persoenlich recht langweilig. Werde in einem Gelaendewagen von Adelaide aus in Richtung Norden starten und das Auto 15 Tage spaeter in Darwin abgeben (wer mal auf der Karte nachschauen will: Adelaide ist in South-Australia und Darwin ganz oben im Norden im Northern Territory). Mit allen geplanten Trips und Ausfluegen steht eine Plagerei (fuers Auto!) von 5000km bevor. Katrin wird mit mir kommen, damit ich waehrend der 2 Wochen nicht mit mir selbst zu reden anfange und weil geteilte Abenteuer nun mal so viel schoener sind.
Am 1. Mai werden wir mit einem Flug von Melbourne nach Adelaide starten, unseren Bushcamper abholen und 15 Tage spaeter in Darwin abgeben. Wir haben zwar eine Route ausgearbeitet, aber wie wir alle wissen, sind Plaene dafuer da, geaendert zu werden, deshalb werde ich die Route nicht vorwegnehmen. Lasst Euch einfach ueberraschen, wenn ich spaeter von unserem Trip berichte. Da wir durchs Outback und das Northern Territory fahren, werdet Ihr fuer eine Weile nichts von mir hoeren. Internetanschluss gibt es zwar bestimmt, aber ich nehme mir lieber Zeit, meine Berichte zuschreiben.
Mein Rueckflug nach Melbourne ist fuer den 17.5. gebucht und ab dann bin ich auch wieder regelmaessig online. Wahrscheinlich muesst Ihr dann noch mindestens eine Woche auf meine Berichte und Fotos warten, weil man sich eben mal nicht so einfach in 5 Minuten durch mehrere Hundert (Tausend?) Fotos arbeitet.
Wednesday, April 22, 2009
Saturday, April 4, 2009
Apollo Bay und supergeiles Snow Patrol Konzert (31.03.-02.04.)
Ja ja ich weiss, erst meld ich mich wochenlang gar nicht und nun gehts mal wieder Schlag auf Schlag. Man wird ja leider nicht juenger und wenn ich meine letzten Ereignisse nicht sofort aufschreibe, vergesse ich vielleicht spaeter noch die Haelfte und das waere nicht im Sinne des Erfinders. Muesst Ihr eben mit dem Bombardement an Artikeln klar kommen....
ALSO.... da Katrin und ich einige Tage zusammen frei hatten, dachten wir uns es sei eine gute Idee, mal wieder was gemeinsam zu unternehmen. Wir verbrachten den Montag Abend damit, das Internet nach Ideen zu durchforsten, die meistens an fehlenden Transportmoeglichkeiten scheiterten. Letztenendes fiel unsere Wahl auf das an der Great Ocean Road gelegene Apollo Bay, in dem ich bei meinem letztjaehrigen Bustrip leider nicht sehr viel Zeit verbringen und somit so gut wie nichts von dem Ort sehen konnte. Nachdem auch der Transport abgesichert war, konnte ich mich endlich schlafen legen, denn ich war hundemuede!
Dienstag morgen gings frueh raus und ich machte mich auf den Weg zu Southern Cross in die Stadt, wo ich mich mit einer wutentbrannten Katrin traf und wir den Zug nach Geelong bestiegen (Gruende fuer das Wuetendsein werden hier aus Datenschutzgruenden nicht wiedergegeben ;-) ), um dort in einen Bus umzusteigen, der uns in einigen Stunden Fahrzeit entlang der Great Ocean Road nach Apollo Bay brachte. Dort kamen wir gegen 1 Uhr Nachmittags bei schoenstem Sonnenschein an, lagerten unser Gepaeck im YHA und machten uns auf den Weg zum Strand, allerdings mit Umweg ueber die Fish & Chips Imbissbude, schliesslich macht Reisen hungrig. Nach Verdauungsspaziergang am Strand genoss ich ein kleines Verdauungsnickerchen, denn das Lauschen auf das nimmer-enden-wollende Meeresrauschen macht schlaefrig. Spaeter machten wir uns wieder zum YHA, checkten ein, duschten den Sand vom Koerper, kochten Abendessen und liesen den Abend mit lesen und Tagesplanung fuer den naechsten Tag ausklingen.
Reist man ohne Auto, ist man immer etwas eingeschraenkt, was das Sightseeing betrifft und so gibt es auch in Apollo Bay nicht sehr viele Dinge, die man ohne Auto machen kann. Wir entschlossen uns wagemutig, ein Fahrrad zu leihen und eine 12km lange Fahrt auf uns zu nehmen, um den Marriner Wasserfall zu besichtigen. Gesagt getan und so wurden wir ausgestattet mit Fahrrad (welches fuer mich natuerlich wieder um einige Nummern kleiner gemacht werden musste....), Helm und Sicherheitsschloss, damit wir uns auch mal vom Fahrrad wegbewegen konnten.
Ich schrieb von Wagemutigkeit, weil wir schliesslich beide schon recht lange nicht mehr auf einem Fahrrad gesessen haben, aber dafuer haben wir uns eigentlich ganz gut angestellt. Mal langsamer mal schneller gelangten wir in einer gemuetlichen Zeit zum Parkplatz des Wasserfalls, von wo aus man ungefaehr 3.5km zum Wasserfall laufen muss. Wir schlossen die Fahrraeder an einen Baum und waren ganz froh darueber, wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben. Unsere Hinterteile meldeten sich auch zu Wort - sie wurden definitiv nirgends vergessen, wie uns der Schmerz mitzuteilen versuchte. Auf dem Weg zum Wasserfall fotografierten wir wie die Weltmeister, kaum ein Farn oder Baum wurde verschont und ich wunderte mich, wieviele Baumbilder ich spaeter wohl anschauen muesste. Am Ziel angekommen, konnte es Katrin mal wieder nicht lassen und musste im viel zu kleinen Wasserbecken baden, was ungefaehr 2 Minuten Zeit in Anspruch nahm. Ganz ehrlich, ich haette dafuer nicht den Aufwand des Umziehens und spaeter Abtrocknens in Kauf genommen, aber jedem das seine! Katrin froehnt eben gern ihrem Wasserfall Hobby. Das tat ich auch, allerdings blieb ich trocken, denn ich fotografierte.
Bevor wir wieder aufbrachen, verdrueckten wir mitgebrachte Snacks und machten uns dann in der Haelfte der vorher benoetigten Zeit zurueck zu den Fahrraedern und wieder auf den Weg nach Apollo Bay. Auf dem Rueckweg wurde mir stellenweise etwas langweilig, deswegen klingelte ich die am Strassenrand grasenden Kuehe an, die das allerdings nicht sehr lustig fanden. Sie schauten recht verwirrt aus der Waesche und dabei dachte ich sie, sie seien fuer ein wenig Abwechslung im dristen Tagesgeschehen dankbar.... Zurueck in Apollo Bay trennten wir uns schnellstmoeglich von den Raedern, denn inzwischen waren die Hinterteile taub. Danach gings wieder zum Strand, wo wir uns zum Entspannen niederliesen, bevor wir uns eine Pizza und ne Flasche Wein besorgten und zurueck zum hostel gingen.
Donnerstag war es dann schon wieder an der Zeit, den Nachhauseweg anzutreten. Ueber den ersten Teil des Tages gibt es kaum Nennenswertes zu berichten, schliesslich sassen wir wieder stundenlang im Bus nach Geelong, wo wir dann in einen Zug nach Melbourne umstiegen. Zu Hause angekommen, wusch ich erstmal Waesche, ass etwas und machte mich fuer den Abend fertig, schliesslich stand noch ein Konzert der schottischen Band Snow Patrol auf dem Programm. Wir trafen uns wieder in Southern Cross und nahmen die Strassenbahn nach St. Kilda, wo Snow Patrol im Palais Theatre auftreten sollten. Die lady im Vorprogramm war furchtbar und ich hab mir ihren Namen nicht merken koennen. Sie gab sich Muehe aber ich fand ihr Geschrei eher unschoen (da faellt mir noch nicht mal ein Wort fuer ein...).
Ein wenig komisch war es schon, schliesslich handelte es sich bei der location um ein Theater und so gab es nur Sitzplaetze, was man sich bei einer Rockband nicht wirklich vorstellen kann. Die Angst, dass das Konzert eher in eine langweilige Klatschveranstaltung ausarten koennte, wurde schnell beseite geraeumt, denn als Snow Patrol zu spielen begannen, sass niemand mehr auf seinem Stuhl. Die Stimmung war geil, das Konzert klasse, die Songauswahl mit einer gelungenen Mischung aus neuen und aelteren Songs gut gelungen und Gary, der Saenger verstand es bestens, das Publikum mit seinen kleinen Jokes zu unterhalten. Nach knapp 1.5 Stunden war das Konzert leider schon vorbei und happy verliesen wir das Theater, um uns wieder auf den Nachhauseweg zu machen. Das dauert mit oeffentlichen Verkehrsmitteln bekanntlich etwas laenger, vorallem wenn man am Ende der Stadt wohnt, aber das war nebensaechlich.
ALSO.... da Katrin und ich einige Tage zusammen frei hatten, dachten wir uns es sei eine gute Idee, mal wieder was gemeinsam zu unternehmen. Wir verbrachten den Montag Abend damit, das Internet nach Ideen zu durchforsten, die meistens an fehlenden Transportmoeglichkeiten scheiterten. Letztenendes fiel unsere Wahl auf das an der Great Ocean Road gelegene Apollo Bay, in dem ich bei meinem letztjaehrigen Bustrip leider nicht sehr viel Zeit verbringen und somit so gut wie nichts von dem Ort sehen konnte. Nachdem auch der Transport abgesichert war, konnte ich mich endlich schlafen legen, denn ich war hundemuede!
Dienstag morgen gings frueh raus und ich machte mich auf den Weg zu Southern Cross in die Stadt, wo ich mich mit einer wutentbrannten Katrin traf und wir den Zug nach Geelong bestiegen (Gruende fuer das Wuetendsein werden hier aus Datenschutzgruenden nicht wiedergegeben ;-) ), um dort in einen Bus umzusteigen, der uns in einigen Stunden Fahrzeit entlang der Great Ocean Road nach Apollo Bay brachte. Dort kamen wir gegen 1 Uhr Nachmittags bei schoenstem Sonnenschein an, lagerten unser Gepaeck im YHA und machten uns auf den Weg zum Strand, allerdings mit Umweg ueber die Fish & Chips Imbissbude, schliesslich macht Reisen hungrig. Nach Verdauungsspaziergang am Strand genoss ich ein kleines Verdauungsnickerchen, denn das Lauschen auf das nimmer-enden-wollende Meeresrauschen macht schlaefrig. Spaeter machten wir uns wieder zum YHA, checkten ein, duschten den Sand vom Koerper, kochten Abendessen und liesen den Abend mit lesen und Tagesplanung fuer den naechsten Tag ausklingen.
Reist man ohne Auto, ist man immer etwas eingeschraenkt, was das Sightseeing betrifft und so gibt es auch in Apollo Bay nicht sehr viele Dinge, die man ohne Auto machen kann. Wir entschlossen uns wagemutig, ein Fahrrad zu leihen und eine 12km lange Fahrt auf uns zu nehmen, um den Marriner Wasserfall zu besichtigen. Gesagt getan und so wurden wir ausgestattet mit Fahrrad (welches fuer mich natuerlich wieder um einige Nummern kleiner gemacht werden musste....), Helm und Sicherheitsschloss, damit wir uns auch mal vom Fahrrad wegbewegen konnten.
Ich schrieb von Wagemutigkeit, weil wir schliesslich beide schon recht lange nicht mehr auf einem Fahrrad gesessen haben, aber dafuer haben wir uns eigentlich ganz gut angestellt. Mal langsamer mal schneller gelangten wir in einer gemuetlichen Zeit zum Parkplatz des Wasserfalls, von wo aus man ungefaehr 3.5km zum Wasserfall laufen muss. Wir schlossen die Fahrraeder an einen Baum und waren ganz froh darueber, wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben. Unsere Hinterteile meldeten sich auch zu Wort - sie wurden definitiv nirgends vergessen, wie uns der Schmerz mitzuteilen versuchte. Auf dem Weg zum Wasserfall fotografierten wir wie die Weltmeister, kaum ein Farn oder Baum wurde verschont und ich wunderte mich, wieviele Baumbilder ich spaeter wohl anschauen muesste. Am Ziel angekommen, konnte es Katrin mal wieder nicht lassen und musste im viel zu kleinen Wasserbecken baden, was ungefaehr 2 Minuten Zeit in Anspruch nahm. Ganz ehrlich, ich haette dafuer nicht den Aufwand des Umziehens und spaeter Abtrocknens in Kauf genommen, aber jedem das seine! Katrin froehnt eben gern ihrem Wasserfall Hobby. Das tat ich auch, allerdings blieb ich trocken, denn ich fotografierte.
Bevor wir wieder aufbrachen, verdrueckten wir mitgebrachte Snacks und machten uns dann in der Haelfte der vorher benoetigten Zeit zurueck zu den Fahrraedern und wieder auf den Weg nach Apollo Bay. Auf dem Rueckweg wurde mir stellenweise etwas langweilig, deswegen klingelte ich die am Strassenrand grasenden Kuehe an, die das allerdings nicht sehr lustig fanden. Sie schauten recht verwirrt aus der Waesche und dabei dachte ich sie, sie seien fuer ein wenig Abwechslung im dristen Tagesgeschehen dankbar.... Zurueck in Apollo Bay trennten wir uns schnellstmoeglich von den Raedern, denn inzwischen waren die Hinterteile taub. Danach gings wieder zum Strand, wo wir uns zum Entspannen niederliesen, bevor wir uns eine Pizza und ne Flasche Wein besorgten und zurueck zum hostel gingen.
Donnerstag war es dann schon wieder an der Zeit, den Nachhauseweg anzutreten. Ueber den ersten Teil des Tages gibt es kaum Nennenswertes zu berichten, schliesslich sassen wir wieder stundenlang im Bus nach Geelong, wo wir dann in einen Zug nach Melbourne umstiegen. Zu Hause angekommen, wusch ich erstmal Waesche, ass etwas und machte mich fuer den Abend fertig, schliesslich stand noch ein Konzert der schottischen Band Snow Patrol auf dem Programm. Wir trafen uns wieder in Southern Cross und nahmen die Strassenbahn nach St. Kilda, wo Snow Patrol im Palais Theatre auftreten sollten. Die lady im Vorprogramm war furchtbar und ich hab mir ihren Namen nicht merken koennen. Sie gab sich Muehe aber ich fand ihr Geschrei eher unschoen (da faellt mir noch nicht mal ein Wort fuer ein...).
Ein wenig komisch war es schon, schliesslich handelte es sich bei der location um ein Theater und so gab es nur Sitzplaetze, was man sich bei einer Rockband nicht wirklich vorstellen kann. Die Angst, dass das Konzert eher in eine langweilige Klatschveranstaltung ausarten koennte, wurde schnell beseite geraeumt, denn als Snow Patrol zu spielen begannen, sass niemand mehr auf seinem Stuhl. Die Stimmung war geil, das Konzert klasse, die Songauswahl mit einer gelungenen Mischung aus neuen und aelteren Songs gut gelungen und Gary, der Saenger verstand es bestens, das Publikum mit seinen kleinen Jokes zu unterhalten. Nach knapp 1.5 Stunden war das Konzert leider schon vorbei und happy verliesen wir das Theater, um uns wieder auf den Nachhauseweg zu machen. Das dauert mit oeffentlichen Verkehrsmitteln bekanntlich etwas laenger, vorallem wenn man am Ende der Stadt wohnt, aber das war nebensaechlich.
Friday, April 3, 2009
Formel 1 Melbourne Grand Prix 29.03.2009
Wie kann ich diesen ereignisreichen Tag am besten zusammen fassen? Selbst eine knappe Woche nach dem Grand Prix weiss ich noch immer nicht genau, was genau passiert ist, wer auf den Raengen 4 abwaerts gelandet ist und da ich mich im Internet nicht schlau gemacht habe, habe ich den Rennablauf noch immer nicht nachverfolgen koennen. Ein kompletter Reinfall mag der ein oder andere jetzt denken. Nein, im Gegenteil! Aber mal ganz von vorn...
Die Tore zum Renngelaende wurden 10.30 Uhr fuer die breite Oeffentlichkeit geoeffnet und da wir uns auf einen harten Kampf in Sachen guter Plaetze eingestellt hatten, waren wir puenktlich vor Ort, um die Lage auszukundschaften. Normalerweise verberge ich ja gern die Tatsache, dass ich Deutsche bin, aber heute konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mir eine kleine deutsche Flagge auf die Wange zu malen - ein bisschen Patriotismus muss schon mal sein und das kann ich mir alle paar Jahre schon mal leisten (normalerweise ja nur zur Fussball WM).
Geplant war eigentlich, unser Lager in der Brabham Kurve aufzuschlagen, aber ein paar hundert Meter weiter fanden wir einen besseren Platz, hoch gelegen auf einem Huegel mit Blick in eine Kurve und ausserdem auf eine Leinwand, die allerdings ein wenig zu niedrig angebracht und damit durch die hohen Sicherheitszaeune verdeckt war. Wir kamen gut vorbereitet und obwohl wir auf dem Weg zum Albert Park ein paar Mal ueber die unhandlichen Campingstuehle geflucht hatten, waren wir nun mehr als dankbar, uns mit ihnen abgemueht zu haben, war es doch viel bequemer, die naechsten Stunden in ihnen zu verbringen, anstatt auf dem harten Boden.
Die naechsten Stunden verbrachten wir in der prallen Hitze mit Warten. Geboten wurde ein umfangreiches Programm an diversen Rennen von verschiedenen Kategorien, Geschwindigkeiten und Rennklassen (Formel 5000, Minicars, Formel Ford, V8 Supercars etc). Die Reihen fuellten sich bestaendig mit mehr und mehr Zuschauern und der Alkoholgenuss stieg ebenfalls an. Da wir unsere guten Sitzplaetze nicht verlassen wollten, machten sich Katrin und ich abwechselnd auf Entdeckungstour und als ich von meiner wiederkam, war gerade der Kriegszustand hinter uns ausgebrochen. Ein paar Herrschaften hinter uns hatten ihre Campingstuehle noch frueher aufgestellt als wir und waren verstaendlicherweise mehr als sauer, als sich Spaetankoemmlinge unverschaemterweise einfach vor sie stellten. Nur mit Muehe und Not konnte das Fliegen von Faeusten vermieden werden. Ich muss gestehen, ein wenig aggressiv wurde ich spaeter auch, als sich groessere Leute genau vor mich stellten und mir die einzige Sicht auf das Rennen nahmen und so moegen es einige als unverschaemt angesehen haben, wenn ich ihnen auf die Schulter tippte und sie bat, woanders hinzugehen, weil ich nichts sehen konnte. Aber mir war das wurscht, nimmt ja auch keiner Ruecksicht auf mich!
Also was die Sicht betraf, betrug diese fuer mich die meiste Zeit des Rennens gleich Null. Alle Zuschauer standen waehrend des Rennens und somit sah ich gar nichts. Wenn ich dann doch mal Fotos durch zig Koepfe und Schultern hindurch schiessen konnte, befanden sich die F1 Autos immer direkt hinter den bloeden Lautsprechern, die in regelmaessigen Abstaenden an den Sicherheitszaeunen angebracht waren. Das Fotografieren gab ich also auf. Leider kriegt man auch waehrend des Rennens absolut nicht mit, was eigentlich los ist. Wenn auf der Leinwand mal Resultate einblendet werden, dann sind diese viel zu klein, um entziffert werden zu koennen und den Kommentar hoert man aufgrund des anhaltenden Laerms sowieso nicht. Selbst als das Rennen zu Ende war, brauchten wir ungefaehr 5 Minuten, um in Erfahrung zu bringen, wer auf dem 3. Platz gelandet war (das aenderte sich ja spaeter ehe wieder, aber egal).
Wie schon damals an der Gold Coast war auch das Australische Militaer mit einer imposanten Flugshow vertreten und praesentierte verschiedene Kampfhubschrauber, eine Formationsstaffel und einen Duesenjet. Auch Qantas lies sich nicht lumpen und charterte einen Flieger, um Prominente und Moechtegern-Stars einen schoenen Ausblick auf Melbourne zu gewaehren. Ich fand das ein wenig makaber, schliesslich fand am gleichen Tag die Earth Hour statt, wo Menschen ueberall auf dem Globus ihr Licht ausschalteten um damit ein Zeichen zu setzen und u.a. auch fuer das sparsame Haushalten mit unseren Ressourcen aufmerksam zu machen. Qantas hingegen entscheidet sich lieber, tausende von Litern Oel zu verbrennen, nur um ein paar Leute zu unterhalten, die sonst schon nicht wissen, wohin mit ihrem vielen Geld. Und dann liegen sie uns staendig in den Ohren wegen Verantwortung uebernehmen fuer die eigene Vielfliegerei und fuer den Kohlenstoffausstoss zu zahlen, der dadurch verursacht wird. Diese Logik muss man nicht verstehen...
Katrin hatte bereits Tage vor dem Rennen in Erfahrung gebracht, dass ein deutscher Bratwurststand auf dem Gelaende vor Ort sein wird und somit hatten wir uns selbstverstaendlicherweise auf die Bratwuerste gefreut, die sogar recht lecker schmeckten. Zur Feier des Tages und dem besonderen Anlass gerecht zu werden, verdrueckten wir gleich zwei davon!
Nach dem Rennen stuerzten wir uns ins Gewuehl und versuchten ein paar Schnappschnuesse von der Boxengasse zu ergattern, aber das war aussichtslos bei den Menschenmassen! Wenigstens ergatterte ich ein paar Fotos von den Rennboliden, die nach dem Rennen auf das Einhalten aller Vorschriften untersucht wurden. Danach eilten wir weiter zum Konzertgelaende, wo THE WHO ihr einziges Melbourne Konzert geben sollten. Der Eintritt war fuer F1 Kartenbesitzer frei, also kein Grund sich dieses Ereignis entgehen zu lassen. Leider konnten wir nicht bis zum Schluss bleiben, schliesslich war es Sonntag und oeffentlicher Transport ist zu dieser Tageszeit etwas kritisch. Wir fuhren mit der Strassenbahn zurueck ins Stadtzentrum und nahmen von dort die lange und holprige Busfahrt nach Hause in Angriff (der Busfahrer muss seinen Fuehrerschein im Lotto gewonnen haben, als ich zu Hause ankam, war mir von seiner Fahrweise schlecht!). Zu Hause angekommen, gings auch gleich ins Bett, schliesslich musste ich am naechsten Morgen wieder arbeiten.
Die Tore zum Renngelaende wurden 10.30 Uhr fuer die breite Oeffentlichkeit geoeffnet und da wir uns auf einen harten Kampf in Sachen guter Plaetze eingestellt hatten, waren wir puenktlich vor Ort, um die Lage auszukundschaften. Normalerweise verberge ich ja gern die Tatsache, dass ich Deutsche bin, aber heute konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mir eine kleine deutsche Flagge auf die Wange zu malen - ein bisschen Patriotismus muss schon mal sein und das kann ich mir alle paar Jahre schon mal leisten (normalerweise ja nur zur Fussball WM).
Geplant war eigentlich, unser Lager in der Brabham Kurve aufzuschlagen, aber ein paar hundert Meter weiter fanden wir einen besseren Platz, hoch gelegen auf einem Huegel mit Blick in eine Kurve und ausserdem auf eine Leinwand, die allerdings ein wenig zu niedrig angebracht und damit durch die hohen Sicherheitszaeune verdeckt war. Wir kamen gut vorbereitet und obwohl wir auf dem Weg zum Albert Park ein paar Mal ueber die unhandlichen Campingstuehle geflucht hatten, waren wir nun mehr als dankbar, uns mit ihnen abgemueht zu haben, war es doch viel bequemer, die naechsten Stunden in ihnen zu verbringen, anstatt auf dem harten Boden.
Die naechsten Stunden verbrachten wir in der prallen Hitze mit Warten. Geboten wurde ein umfangreiches Programm an diversen Rennen von verschiedenen Kategorien, Geschwindigkeiten und Rennklassen (Formel 5000, Minicars, Formel Ford, V8 Supercars etc). Die Reihen fuellten sich bestaendig mit mehr und mehr Zuschauern und der Alkoholgenuss stieg ebenfalls an. Da wir unsere guten Sitzplaetze nicht verlassen wollten, machten sich Katrin und ich abwechselnd auf Entdeckungstour und als ich von meiner wiederkam, war gerade der Kriegszustand hinter uns ausgebrochen. Ein paar Herrschaften hinter uns hatten ihre Campingstuehle noch frueher aufgestellt als wir und waren verstaendlicherweise mehr als sauer, als sich Spaetankoemmlinge unverschaemterweise einfach vor sie stellten. Nur mit Muehe und Not konnte das Fliegen von Faeusten vermieden werden. Ich muss gestehen, ein wenig aggressiv wurde ich spaeter auch, als sich groessere Leute genau vor mich stellten und mir die einzige Sicht auf das Rennen nahmen und so moegen es einige als unverschaemt angesehen haben, wenn ich ihnen auf die Schulter tippte und sie bat, woanders hinzugehen, weil ich nichts sehen konnte. Aber mir war das wurscht, nimmt ja auch keiner Ruecksicht auf mich!
Also was die Sicht betraf, betrug diese fuer mich die meiste Zeit des Rennens gleich Null. Alle Zuschauer standen waehrend des Rennens und somit sah ich gar nichts. Wenn ich dann doch mal Fotos durch zig Koepfe und Schultern hindurch schiessen konnte, befanden sich die F1 Autos immer direkt hinter den bloeden Lautsprechern, die in regelmaessigen Abstaenden an den Sicherheitszaeunen angebracht waren. Das Fotografieren gab ich also auf. Leider kriegt man auch waehrend des Rennens absolut nicht mit, was eigentlich los ist. Wenn auf der Leinwand mal Resultate einblendet werden, dann sind diese viel zu klein, um entziffert werden zu koennen und den Kommentar hoert man aufgrund des anhaltenden Laerms sowieso nicht. Selbst als das Rennen zu Ende war, brauchten wir ungefaehr 5 Minuten, um in Erfahrung zu bringen, wer auf dem 3. Platz gelandet war (das aenderte sich ja spaeter ehe wieder, aber egal).
Wie schon damals an der Gold Coast war auch das Australische Militaer mit einer imposanten Flugshow vertreten und praesentierte verschiedene Kampfhubschrauber, eine Formationsstaffel und einen Duesenjet. Auch Qantas lies sich nicht lumpen und charterte einen Flieger, um Prominente und Moechtegern-Stars einen schoenen Ausblick auf Melbourne zu gewaehren. Ich fand das ein wenig makaber, schliesslich fand am gleichen Tag die Earth Hour statt, wo Menschen ueberall auf dem Globus ihr Licht ausschalteten um damit ein Zeichen zu setzen und u.a. auch fuer das sparsame Haushalten mit unseren Ressourcen aufmerksam zu machen. Qantas hingegen entscheidet sich lieber, tausende von Litern Oel zu verbrennen, nur um ein paar Leute zu unterhalten, die sonst schon nicht wissen, wohin mit ihrem vielen Geld. Und dann liegen sie uns staendig in den Ohren wegen Verantwortung uebernehmen fuer die eigene Vielfliegerei und fuer den Kohlenstoffausstoss zu zahlen, der dadurch verursacht wird. Diese Logik muss man nicht verstehen...
Katrin hatte bereits Tage vor dem Rennen in Erfahrung gebracht, dass ein deutscher Bratwurststand auf dem Gelaende vor Ort sein wird und somit hatten wir uns selbstverstaendlicherweise auf die Bratwuerste gefreut, die sogar recht lecker schmeckten. Zur Feier des Tages und dem besonderen Anlass gerecht zu werden, verdrueckten wir gleich zwei davon!
Nach dem Rennen stuerzten wir uns ins Gewuehl und versuchten ein paar Schnappschnuesse von der Boxengasse zu ergattern, aber das war aussichtslos bei den Menschenmassen! Wenigstens ergatterte ich ein paar Fotos von den Rennboliden, die nach dem Rennen auf das Einhalten aller Vorschriften untersucht wurden. Danach eilten wir weiter zum Konzertgelaende, wo THE WHO ihr einziges Melbourne Konzert geben sollten. Der Eintritt war fuer F1 Kartenbesitzer frei, also kein Grund sich dieses Ereignis entgehen zu lassen. Leider konnten wir nicht bis zum Schluss bleiben, schliesslich war es Sonntag und oeffentlicher Transport ist zu dieser Tageszeit etwas kritisch. Wir fuhren mit der Strassenbahn zurueck ins Stadtzentrum und nahmen von dort die lange und holprige Busfahrt nach Hause in Angriff (der Busfahrer muss seinen Fuehrerschein im Lotto gewonnen haben, als ich zu Hause ankam, war mir von seiner Fahrweise schlecht!). Zu Hause angekommen, gings auch gleich ins Bett, schliesslich musste ich am naechsten Morgen wieder arbeiten.
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