Sunday, January 22, 2012

Mein Kurztrip nach Melbourne

Sonntag 22.01.2012
Es ist endlich soweit, es geht nach Melbourne! Bevor ich endlich wieder (heissen!) australischen Boden betreten kann, dauert es allerdings noch ein bisschen. Wenn man in Milford Sound lebt, muss man eben geduldig sein.
Am Sonntag nahm ich fruehs den Bus der Konkurrrenz nach Queenstown und kam dort gegen 3 Uhr Nachmittags an. Das gab mir noch genuegend Zeit, einige Einkaeufe zu erledigen und meine lange Internetliste abzuarbeiten.

Montag 23.01.2012
Am Morgen gings nochmal zum Real Journeys Information Centre, nachdem ich gestern festgestellt hatte, dass ich in einem Anfall von Dummheit meinen Kindle im Bus liegenlassen habe. Zum Glueck wurde er gefunden und ich war uebergluecklich - sowas dummes war mir bisher noch nie passiert, normalerweise war es doch immer mein Bruder, der frueher seinen Schluessel verlor. Naja, ich werd halt doch alt.
Da mein Flug nach Christchurch erst gegen 3 Uhr Queenstown verlies, hatte ich noch genuegend Zeit zum Entspannen, Kaffee trinken und mehr Internetkram. Nach 10 Tagen in Milford sammelt sich regelmaessig eine lange Liste an Dingen an, die im Internet erledigt werden wollen und mit dem langsamen Internet in Milford gar nicht erst in Angriff genommen werden.
Der Flug selbst war nach weniger als einer Stunde schon wieder vorbei und die anfaenglich supertolle Aussicht verschwand bald hinter (oder besser gesagt unter) Wolken. In Christchurch angekommen holte mich der Motelbesitzer mit seinem Shuttle ab (ich hab leider seinen Namen vergessen, aber seine Enkelin Hailey, die er babysitten musste, war zum knuddeln suess!) und nach einem schnellen Abendessen und trivialem Fernsehprogramm ging es recht bald ins Bett, schliesslich klingelte am Dienstag bereits um 4 Uhr in der Frueh mein Wecker.

Dienstag 24.01.2012
Ja genau, 4 Uhr morgens gings aus dem Bett, der Shuttle verlies ne halbe Stunde spaeter das Motel und mein Flug nach Melbourne ging um 6.45Uhr. Am Check-in dauerte es ne Ewigkeit (knappe 45 Minuten) und danach hatte ich gerade noch Zeit, mir ein hastiges Fruehstueck reinzuwuergen, zum security check zu eilen und auch gleich sofort den Flieger zu besteigen. In Melbourne landeten wir so kurz nach 8 Uhr (ne also so ein Flug nach Australien ist schon laenger, da hat sich noch so ne Zeitumstellung drin versteckt) und bei Customs (da wo man seinen Reisepass vorzeigt) wartete ich auch noch mal knappe 45 Minuten. Als ich das Flughafengebaeude endlich verlies, war es so gegen 10 Uhr und schon knalle heiss! Irgendein Busfahrer meinte spaeter, es seien draussen ueber 40 Grad. Puh, wenn man bedenkt, dass es das Thermometer in Milford in den letzten Tagen nicht mal ueber die 15 Grad geschafft hat (im Hochsommer!), haben sich die Temperaturen fast verdreifacht! Aber ich bin ja vorbereitet und habe sogut wie keine warmen Klamotten dabei, dafuer aber viel Sonnencreme.

Nach dem Einchecken im Greenhouse Backpacker in der Flinders Lane, nur 2 Minuten entfernt vom Federation Square und der Flinders Street Station, schmierte ich mich dick mit Sonnencreme ein und machte mich auf den Weg, meine alte Heimat neu zu entdecken. Fuers Rumlaufen war es zu heiss, deswegen bestieg ich den kostenlosen Tourist Shuttle Bus, der einen 1.5 stuendigen Kreis durch die Stadt faehrt und dabei einige (aber nicht alle) Sehenswuerdigkeiten anfaehrt. Am Shrine of Remembrance, wo die Toten der Weltkriege geehrt werden, stieg ich aus und nach einer ausfuehrlichen Fotosession lief ich zurueck zum hostel, um mich erstmal ein wenig auszuruhen. Die Hitze und Muedigkeit machten mir zuschaffen. Ein wenig spaeter gings mir schon viel besser und mit neuer Energie und bewaffnet mit meinem Stativ gings zu meiner ersten naechtlichen Fotosession. Leider versuche ich momentan noch, diese Bilder von meiner Speicherkarte zu bekommen, was mir bisher aufgrund unbekannter Fehler auf der selbigen verwehrt geblieben ist. Aber ich gebe nicht auf! Gegen 23 Uhr war ich wieder zurueck im hostel und nach einer ausgiebigen Dusche gings endlich ins Bett.

Mittwoch 25.01.2012
Das Greenhouse hostel bietet jeden Morgen von 7-9 Uhr kostenloses Fruehstueck an und fuer mich war das Motivation genug, frueh aufzustehen. Natuerlich stand auch fuer heute wieder ein straffes Sightseeing Programm an, wobei ich Euch mit allzuviel Details verschonen moechte. Obwohl ich mir ein Tagesticket fuer den oeffentlichen Nahverkehr zulegte (7.60 AUD), war ich trotzdem sehr viel zu Fuss unterwegs und genoss die hochsommerlichen Temperaturen. Am Morgen zeigte sich das Melbourne Wetter von seiner typischen Seite, bewoelkt und ein wenig diesig, aber zum Nachmittag hin hatte die Sonne die Wolken vertrieben und sie brannte wieder gnadenlos auf uns herab. Das Parliament von Viktoria, die Saint Patricks Cathedral, Carlton Gardens mit dem Royal Exhibition Building, Melbourne Museum und Chinatown durften sich ueber einen Besuch meinerseits freuen und liesen sich von mir ablichten. Zwischendurch traf ich mich mit einer ehemaligen Milford Arbeitskollegin Andrea zum Mittag und quatschten ueber die guten alten Zeiten. Sie hatte leider nicht viel Zeit, da sie zurueck zur Arbeit musste und so setzte ich meine Wiederentdeckungsreise durch Melbourne fort. Am Nachmittag hatte ich genug von der Hitze und begab mich auf eine kleine Shoppingtour, da die Auswahl an Kleidung in Melbourne doch um einiges besser ist als in meinem Einzugsgebiet auf der Suedinsel Neuseelands. Gefunden habe ich einiges und natuerlich hab ich auch wieder einiges fuer meinen kleinen Spatz Henry eingekauft.

Mittwoch abends findet momentan auf dem Queen Victoria Market der Nachtmarkt statt und da ich dieses Schauspiel zu meiner Zeit in Melbourne nie besucht hatte, wollte ich dies aendern. Von Hoerensagen hatte ich schon eine ganz gute Vorstellung davon, was mich dort erwarten wuerde, aber das bereitete mich trotzdem nicht auf den dort herrschenden Wahnsinn vor. Ich habe keine Ahnung, wieviele Hunderte oder Tausende Menschen auf dem Markt unterwegs waren, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass sie alle Hunger hatten und an den zahlreichen Fressbuden anstanden und ein Durchkommen unmoeglich machten. Eigentlich hatte ich mich auf ein exotisches Abendessen aus fernen Laendern gefreut, deren Cuisine ich bisher noch nicht probiert hatte, aber letztenendes verlies ich den Markt mit einer Bratwurst vom deutschen Haendler in der Hand, weil dort die Abfertigung noch am schnellsten ging und man nicht ewig anstehen musste. Naja, fuer einige Anwesende war das vielleicht exotisch, fuer mich aber nicht wirklich (schon gar nicht, wenn man seine gute Thueringer Rostbratwurst so vermisst!). Zurueck im hostel schnappte ich mir mein Stativ und meine Ausruestung und machte mich wieder auf den Weg zu einer Fotosession. In Melbourne habe ich vor vielen Jahren meine Liebe zur Nachtfotografie entdeckt und deswegen war es umso schoener, wieder zu meiner alten Wirkungsstaette zurueckzukehren und herauszufinden, ob sich meine Technik und deren Resultate verbessert haben.

Donnerstag 26.01.2012 Australia Day
Der 26. Januar ist Australiens offizieller Nationalfeiertag und erinnert an die Ankunft der "First Fleet' in Sydney Cove in 1788. Als First Fleet wird die Flotte von 11 Schiffen bezeichnet, die im Mai 1787 England verliess, um Australien zu besiedeln. An Bord waren insgesamt 756 Strafgefangende und 550 Besatzungsmitglieder. (Danke Wikipedia)

Direkt um die Ecke von meinem hostel schlaengelte sich eine Parade von Musikanten, verschiedenen ethnischen Gruppen und Interessenverbaenden durch die Innenstadt und verstopfen mit den Beobachtern die Strassen. Das war mir alles irgendwie zu viel und so beschloss ich mich, eine Rundfahrt auf dem Yarra Fluss nach Williamstown zu machen, um den Massen zu entfliehen. Diese Idee hatten noch viele andere, denn das Schiff war gekrachte voll, aber auf dem Wasser war es immer noch angenehmer als in der Stadt. In Williamstown angekommen goennte ich mir ein leckeres Eis und machte es mir mit meinem Kindle auf dem Rasen bequen (fuer alle, die immer noch nicht wissen, was ein Kindle ist, das ist ein elektronisches Geraet, auf welchem man Buecher speichern und lesen kann, ohne diese mit sich rumschleppen zu muessen - echt praktisch und ich will das Ding nicht wieder hergeben!).

Zurueck im hostel erledigte ich erstmal ein wenig Internetkram, kuehlte mich und meine verbrannte Haut ab und verlies ein wenig Zeit verstreichen, bis ich mich wieder auf den Weg zum Australia Day Feuerwerk machte. Leider wusste ich nicht so hundertprozentig, wo dieses stattfinden wuerde oder wo ich mich aufhalten musste, um die besten Bilder zu schiessen, aber ich vermutete, dass entlang des Yarra ein guter Ort sein musste, schliesslich standen dort noch Hunderte anderer Leute. Naja, beim naechsten Mal weiss ich es besser, denn ich habe nur die Haelfte des Feuerwerks mitbekommen und zwar den Teil, der vom Eureka Tower abgefeuert wurde. Der andere Teil des Feuerwerks war leider durch die Hochhaeuser verdeckt und wurde von der Naehe des Botanischen Gardens aus gefeuert. Danach lief ich mir mal wieder die Fusse wund und lief die ganze Stadt ab; Flinders Street, Parliament, Saint Patricks Cathedral, Royal Exhibition Buildung, Melbourne Museum und das alte Gerichtsgebaeude. Zum Glueck war es inzwischen kuehler sodass mir das Laufen nichts ausmachte. Nichtsdestotrotz fiel ich erschoepft ins Bett und schlief wie ein Baby.

Freitag 27.01.2012
Heute lies ich es ein wenig ruhiger angehen und lies die Kamera im Schliessfach im hostel. Wie angenehm, mal mit einer leichten Handtasche unterwegs zu sein! Gegen Mittag traf ich mich mit Sophie, die ich damals im Frauenreisehaus in Christchurch kennengelernt hatte. Wir liefen ins Chinatown und liesen es uns dort schmecken, waehrend wir ueber die vergangenen Jahre sprachen. Sie erzaehlte mir auch, dass das Frauenreisehaus komplett abgerissen werden musste, weil es das schwere Erdbeben leider nicht unbeschadet ueberstanden hatte. Obwohl ich Sandra, die Eigentuemerin, aufgrund ihrer ruppigen Art nicht besonders leiden konnte, tut sie mir trotzdem leid, schliesslich war das Frauenreisehaus ihr ganzes Leben, fuer das sie 15 Jahre hart gearbeitet hatte. Schon traurig zu sehen, wie ganze Existenzen durch nur einige Sekunden der Launen der Natur zerstoert werden koennen. Auch Sophies Familie war durch das Erdbeben betroffen und ihre Mutter war fuer einige Tage unauffindbar. Ihrer Mutter geht es gut, aber das Haus muss leider auch abgerissen werden - und leider duerfen sie das Haus nicht mal zum Ausraeumen ihres Hab und Guts betreten.

Nachdem ich mich von Sophie verabschiedet hatte, gings auch schon weiter zur Southern Cross Trainstation, wo ich mit Katrin verabredet war. Sie war die letzten 2 Wochen durchs schweineheisse Outback gereist, war heute von Alice Springs eingeflogen und wollte nun ihre letzen Urlaubstage in Melbourne verbringen, bevor sie am Montag wieder nach Deutschland fliegen wuerde. Es war schoen, sie nach so langer Zeit wiederzusehen (obwohl Juni 2011 gar nicht so lange her ist....) und gemeinsam machten wir uns mit ihrem Gepaeck auf den Weg in die Stadt, um Meliana zu treffen, eine Freundin Katrins, bei der sie die naechsten Tage uebernachten wuerde. Zu dritt gings dann auf zu Melianas Wohnung in der Naehe des Shrine of Remembrance, wo sich Katrin erstmal frisch machte und ich Tennis schaute. Denn das habe ich noch gar nicht erwaehnt, die Australian Open fanden nur ein paar Hundert Meter entfernt im Melbourne Park statt. Zum Abendbrot machten wir uns auf den Weg in den Belgischen Biergarten und genossen Muscheln, Pommes und deutsches Bier (Schoefferhofer). Endlich musste ich mir mal ueber das Heimkommen keine Gedanken machen, denn die Strassenbahn entlang der Swanston Street (eine der Hauptstrassen Melbournes) brauchte nur ein paar Minuten bis zur Flinders Street Station. Als ich in Melbourne in einem der Randbezirke wohnte, musste ich staendig die Uhrzeit im Auge behalten und wann der letzte Zug oder Bus nach Sunshine fahren wuerde.

Samstag 28.01.2012

So fuer heute hatte ich mit autopia tours eine Tour ins Yarra Weintal gebucht, wo wir Weingueter besuchen und natuerlich auch Wein probieren sollten. Treffpunkt war die St. Pauls Cathedral um 9.20 (10 Minuten vor Abfahrt). Dort standen wir dann auch und hielten Ausschau nach einem autopia Bus. Da dort einige Busse rumstanden, fragte ich all die Fahrer, wo kein Name auf dem Bus selbst drauf stand. Die anderen Busse mit Namen drauf fragte ich gar nicht erst, weil unsere Tour nicht auf dem Bus draufstand (macht Sinn, oder?). Naja, irgendwann nach 20 Minuten sinnlosem Warten und Abfahrt der anderen Weintouren holte ich mal mein Handy raus und sah, dass jemand versucht hatte, mich anzurufen und rief zurueck. Das waren die Leute von der Weintour und meinten zu mir, dass wir nicht da gewesen sein und sie deshalb ohne uns losgefahren sind. Da war ich baff, schliesslich waren wir ja da! Es stellte sich heraus, dass autopia die Weintour von einem anderen Anbieter ausfuehren laesst (Australian Wine Tours) und die haetten mich 48 Stunden vor der Tour kontaktieren muessen. Haben sie aber nicht. Naja, der Fahrer hat sich auch nicht wirklich Muehe gegeben, uns zu finden, denn erstens hat uns keiner angesprochen und zweitens habe ich auch niemanden meinen Namen rufen hoeren. Der Bus war inzwischen bereits zu weit gefahren um nochmal umzukehren uns so fiel die Tour fuer uns ins Wasser. Um eine Rueckerstattung des Reisepreises bemuehe ich mich momentan noch.

Was also tun mit diesem angebrochenen Tag? Katrin wollte Souvenire kaufen und so begaben wir uns zum Queen Victoria Market, wo es haufenweise guenstige Souvenire gibt, die aber groesstenteils leider in China hergestellt werden. Die Chinesen haben aber auch wirklich ueberall ihre Hand im Spiel! Einen Sonnenhut kaufte ich mir auch, denn die Hitze wurde langsam unertraeglich. Katrin kaufte sich einen Outback Hut, da sie der Meinung ist, dass sie nach 3 Outbacktouren nun offiziell erlaubt sei, einen zu tragen. Katrin wollte auch noch im Target shoppen gehen (wo ich am Mittwoch schon gewesen bin) und hat dort auch ordentlich zugeschlagen. Danach gings zu Melianas Apartment und dann mit ihr einkaufen, denn Katrin wollte am Abend Spaetzle kochen. Zum Einkaufen gings in den Aldi (ja das haben die dort) und ich kaufte gleich mal 4 Packungen Haribo Gummitierchen, da man die hier sonst nicht bekommt. Soviele andere deutsche Produkte haben sie leider nicht. Nach dem Einkaufen hauten sich Katrin und ich noch ein Weilchen in die Sonne, direkt beim Shrine of Remembrance und beschaeftigten uns mit unseren Buechern und als die Sonne langsam hinter den Wolkenkratzern verschwand, machten wir uns auf den Weg, schliesslich machten sich unsere Maegen lautstark bemerkbar. Spaeter gabs lecker Kaesespaetzle mit Wein und die Koechin sollte hiermit nochmal gelobt werden. Gut gemacht Katrin!

Sonntag 29.01.2012

Mein letzter Tag in Melbourne stand mir leider bevor und somit verbrachte ich den Morgen mit dem Packen meiner Tasche. Die war leider nicht so leicht wie bei meiner Anreise (22.5kg wie sich spaeter herausstellen sollte, 17kg waren es beim Hinflug), aber das war zu erwarten. Ich verstaute alles in der Gepaeckaufbewahrung des hostels und traf mich mit Katrin. Ihr machte die schwuele Hitze sehr zu schaffen und so nahmen wir den stark klimatisierten kostenlosen Touristen Shuttle, um uns ziellos durch die Gegend fahren zu lassen. Da Katrin noch Bilder von Melbourne knipsen wollte, stiegen wir in der Naehe der Carlton Gardens aus und ich sah das Royal Exhibition Building nun schon zum dritte Mal. Wir hauten uns wieder in die Sonne (bzw in den Schatten) und machten uns spaeter auf den Weg nach Chinatown, weil wir uns dort mit Meliana zum Mittagessen treffen wollten. Dort war buchstaeblich die Hoelle los, nicht nur wegen unertraeglicher Hitze und Menschenmassen auf den Strassen, aber auch wegen der verschiedenen Drachenprozessionen, die begleitet mit Trommelschlaegen und Feuerwerkskoerpern durch die Strassen zogen, um traditionell zum Chinesischen Neujahrsfest die boesen Geister und Daemonen zu vertreiben.

Leider konnte ich das ganze nicht bis zum Schluss verfolgen, da ich zurueck zum hostel musste, um mein Gepaeck abzuholen. Katrin und Meliana begleiteten mich bis zur Strassenbahn, die mich zum Southern Cross bringen sollte und dort verabschiedeten wir uns dann. Vom Southern Cross nahm ich den Shuttle zum Flughafen und vertrieb mir die Zeit bis zum boarding mit lesen. Als der Flieger 18.45 Uhr abhob, vergoss ich schon ein kleines Traenchen, denn Melbourne ist und bleibt eine meiner Lieblingsstaedte. Sie hat viel zu bieten, in kultureller und kulinarischer Hinsicht und fuer einen Hobbyfotografen fuer mich gibt es immer wieder neue interessante Blickwinkel zu entdecken, die es Wert sind, auf Foto festgehalten zu werden. Ich hoffe, dass dies nicht mein letzter Besuch in Melbourne gewesen ist!

Gegen Mitternacht kam ich in Christchurch an und musste mir die Zeit bis 9.15 in der Frueh um die Ohren hauen, bis mein Flieger nach Queenstown abheben wuerde. Ich war nicht die einzige Wartende und so gesellte ich mich zu den anderen Leuten in der Ankunftshalle, die entweder schliefen, lasen oder Filme auf ihren Laptops anschauten. Auf dem Boden war es furchtbar unbequem, aber ich habs ueberlebt. Der Flug nach Queenstown war mal wieder kurz aber die Aussicht klasse und als ich in Queenstown gelandet und in mein hostel eingescheckt hatte und irgendwann auch mein Zimmer betreten durfte (ich war zu frueh und das Zimmer noch nicht hergerichtet), legte ich mich erstmal hin und schlief ein Weilchen. Erstaunlicherweise ist es momentan auch hier richtig schoen und heiss, sodass der Temperaturunterschied diesmal nicht ganz so krass ausfaellt.

Am Donnerstag gehts dann zurueck nach Milford und am Freitag hat mich der Arbeitsalltag wieder....

Eure Katja

Monday, January 9, 2012

mit 80 Sachen ueber den Lake Wakatipu

Ich habe mal wieder frei und befinde mich in Queenstown. Das Wetter ist schon seit Wochen phaenomenal (der trockenste Sommer seit vielen Jahren) und ich geniesse die Sonnenstrahlen, ohne mich von laestigen Sandflies plagen lassen zu muessen.

Hauptgrund fuer meine Aufenthalt in Queenstown ist mal wieder Immigration New Zealand. Bereits vor Weihnachten hab ich meinen medizinischen Check machen lassen und bin nun hier, um meine Unterlagen abzuholen, da sie von einer Institution namens Post wahrscheinlich noch nie was gehoert haben. Mein polizeiliches Fuehrungszeugnis aus Deutschland wollte auch noch uebersetzt werden und so machte ich mich auf die Suche nach einem qualifizierten Uebersetzungsservice. Dort wollte man mich auch gleich wieder fuer dumm verkaufen und meinte, die Uebersetzung koennte nicht per Post geschickt werden, weil sie ja beglaubigt werden muss. Die qualifiziert sich fuer die duemmste Ausrede, die ich seit Wochen gehoert habe! Schliesslich habe ich all meine anderen Uebersetzungen in Auckland machen lassen und die habe ich ja schliesslich auch nicht persoenlich vorbeigebracht und wieder abgeholt. Ich glaube die Dame war einfach zu faul, das Blatt Papier in einen Umschlag zu stecken. Naja, nach einigem Hin und Her meinte sie dann, sie kann das ganze in den naechsten 30 Minuten uebersetzen, wenn ich solange warten moechte. Ja wollte ich.

In der Zwischenzeit war es in Queenstown so heiss, dass man es draussen kaum auszuhalten vermag (25 Grad und kein Lueftchen Wind) und so beschloss ich, unserer Southern Discoveries Reservation mal einen Besuch abzustatten und die Damen auszuhorchen, ob sie mir nicht eine Tour mit dem Jet Boot buchen koennten, schliesslich gehoert Kawarau Jet zu Teilen zu uns. Nach einigen Telefonaten hatte ich meine freie Tour und machte mich auf den Weg zum Steg, wo einige Minuten spaeter auch gleich das Jet Boot ablegte. In Queenstown gibts so ca. hunderttausend Jet Boot Anbieter (leicht uebertrieben) und sie unterscheiden sich im Grunde genommen nur in ihren Zielen. Denn je nachdem, von wo aus sie starten, befahren sie unterschiedliche Fluesse und/oder Flussabschnitte. Der K-Jet legt direkt in Queenstown ab, faehrt ne Weile ueber den Lake Wakatipu und dann in den Kawarau River. Spaeter dann gehts in den Shotover River, der sich vom Kawarau River durch seine Tiefe unterscheidet. Waehrend der Kawarau River stellenweise bis zu mehrere Meter Tiefe aufweist, ist der Shotover River durchschnittlich nur 10cm tief. Ja, Ihr habt richtig gelesen, Zentimeter! Wie kommt denn das Boot da durch, fragt sich der aufmerksame Leser. ALSO (Achtung, es folgt die Preiss'sche wissenschaftliche Erklaerung), die Jet Boote haben keine Propeller, die waeren naemlich nur im Weg. Sie saugen das Wasser auf, leiten es wer weiss wo durch und dann wird es hinten wieder ausgestossen. Der dabei entstehende Druck schiebt das Boot nach vorne. Alles klar?! Wenn nicht, dann bitte googeln, denn alles andere uebersteigt mein wissenschaftliches Verstaendnis....

Auf alle Faelle war das Fliegen uebers Wasser und die gelegentlichen Wasserspritzer sehr angenehm in der Nachmittagshitze und wer schon mal so ne Jet Boot Tour in Neuseeland gemacht hat, weiss dass das kein gemuetlicher Ausflug auf dem Wasser ist. Das Boot wird naemlich alle paar Minuten um 365 Grad gedreht, damit auch jeder so richtig gut durchgeschuettelt wird (und nass wird). Irgendwie fand ich die Linksdreher besser als die Rechtsdreher, denn ich wollte nicht staendig auf dem Schoss meiner rechten Nachbarin landen. Nach links war ich zum Fahrer durch ne Wand abgedrehnt und die stellte sich als gute Barriere heraus. Naja, wie sagt einer unser Skipper immer, wenn wir raus aufs stuermische Meer fahren: "Ein Fremder ist einfach nur ein Freund, den man noch nicht kennengelernt hat!"

In diesem Sinne,
Eure Katja

Saturday, January 7, 2012

Top 5 in 2011

Seit ein paar Tagen schon befinden wir uns im neuen Jahr und es ist mal wieder an der Zeit, ein Resumee ueber das vergangene Jahr zu ziehen. Erstmal moechte ich mich fuer die fehlenden ueblichen Weihnachts-und Neujahrsgruesse entschuldigen, aber auf Arbeit waren wir teilweise viel beschaeftigt und ich hatte einfach keine Energie dafuer. Ich hoffe trotzdem, dass es alle gesund und munter ins Jahr 2012 geschafft haben.

Wie sieht also meine Top 5 fuer das vergangene Jahr aus? Fangen wir doch mal von hinten an....

5. Ich haette nicht gedacht, dass es Herr Bernhard Hoecker in meine persoenliche Top 5 schaffen wuerde, aber da ist er. Kommt ja nicht jeden Tag vor, dass man einen Star sitten darf. Nett war er auch und somit war dies ein besonderes Erlebnis fuer mich.

4. Die meisten werden sich an meine Reiseeskapaden in Europa erinnern und aus diesen zwei Wochen stammen die naechsten drei Highlights. Amsterdam lernte ich als eine Stadt mit Charm und Charakter kennen und meine sehr kurze Zeit dort genoss ich in vollen Zuegen. Schon allein das Wiedersehen meiner ehemaligen Arbeitskollegen Emilie und Dan aus Vancouver machte den Aufenthalt unvergesslich und zeigte mal wieder deutlich, warum das Reisen soviel Spass macht; Man lernt Leute kennen, gewinnt neue Freunde und wenn es das Schicksal gut mit einem meint, trifft man sie irgendwann und irgendwo wieder, redet ueber die guten alten Zeiten und lacht ueber Dinge, die man schon laengst vergessen geglaubt hat. Unbezahlbar (ich bediene mich hier mal eines Werbespruch einer Kreditkartenfirma)!

3. Wenn man in ein fremdes Land oder eine Stadt reist und nicht viel Zeit zum Sightseeing hat, sollte man versuchen, dessen Wahrzeichen zu besuchen. Das ist zumindest mein Motto. So geschehen bei meinem Paris Aufenthalt. Auch wenn der Besuch aufgrund von Zeitrestriktionen etwas chaotisch war, lies ich es mir nicht nehmen, dem Eifelturm einen Besuch abzustatten und mich in die Reihen der staunenden Touristen einzureihen. Schon komisch, dass ein Stahlgeruest soviel Aufsehen erregen kann, aber der Turm hat was, besonders nachts im angestrahlten Zustand. Einfach majestaetisch!

2. Und noch ein Reiserlebnis, diesmal aus Rom. Hier hat mich sogut wie alles fasziniert; die Geschichte, der Mix aus alt und neu und wie die Roemer so relaxt mit der geballten Ladung Historie umgehen. Das Kolloseum hautnah zu sehen, war schon immer ein Traum von mir und obwohl ich diesen Traum mit Tausend anderen Touristen teilen musste, war es ein unvergessliches Erlebnis. Wie kann man Rom kurz und knapp zusammenfassen? Heiss, stickig und die Strassenverkaeufer kleben an dir wie Kaugummi, aber es ist es Wert!

1. Den 1. Geburtstag meines Neffen Henry mitzuerleben war toll, nachdem ich schon sein erstes Weihnachten verpasst habe. Ich hoffe, in Zukunft bei sovielen Geburtstagen wie moeglich anwesend sein zu koennen, um den kleinen Superstar mit Geschenken ueberhaeufen zu koennen. Bin ja schliesslich die Tante und daher darf ich das!
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Fuers neue Jahr habe ich mir viel vorgenommen. Ich stecke gerade mitten in meiner Bewerbung fuer die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung fuer Neuseeland und dessen Resultat wird meinen weiteren Werdegang stark beeinflussen. Meiner Einschaetzung nach stehen meine Chancen fifty fifty und somit kann ich mich einfach nur ueberraschen lassen.

Euch wuensche ich fuer 2012 viel Schaffenskraft und eine positive Einstellung zum Leben. Wenn wir alles nur schwarz sehen, uebersehen wir doch glatt, wie farbenfroh und facettenreich das Leben ist! In diesem Sinne, lasst es Euch gut gehen und bleibt schoen gesund...

Eure Katja