Nach meinem Brisbane Trip war ich arbeitstechnisch voll eingespannt und arbeitete 11 Tage ohne Unterbrechnung durch. Durch meine Schichten in Milford haette ich eigentlich darauf vorbereitet gewesen sein muessen, schliesslich habe ich dort auch 10 Tage gearbeitet und hatte dann 4 Tage frei. ABER das ganze ist schon ne ganze Weile her und die Arbeit hier in Melbourne foerdert mich eben auch ein bisschen mehr. Und ehrlich gesagt, war es auch weniger die Arbeit an sich, die mir zu schaffen machte, sondern die Kunden. Entweder mit nichts zufrieden, skeptisch hoch zehn und erwarten staendig ne Betruegerei oder Abzockerei und die kleinen Dramen des Arbeitsalltags, die jeden Tag ein bisschen anders machen. Mein Chef meinte irgendwann scherzhaft zu mir, dass ich auf alle Faelle ein paar Tage frei nehmen soll, weil er um das Wohlbefinden der Kollegen und Kunden fuerchtet – ich muss zugeben, dass ich in den letzten Tagen extrem viel geflucht habe (Ups). Aber nie vor den Kunden, ich hab immer gewartet, bis sie das Buero verlassen hatten ;-) ! Naja, das Fluchen war wohl eher das Ergebnis meines Trips nach Brisbane mit Paul und Sally, denn Paul ist Weltmeister im Fluchen und ich hab so einige neue Schimpfwoerter gelernt (hihi).
Als meine 3 freien Tage endlich vor der Tuer standen, wusste ich erstmal gar nichts so richtig mit mir anzufangen und kuemmerte mich erstmal um die vernachlaessigten alltaeglichen Aufgaben des Haushalts: Einkaufen, Waesche waschen und das Haus putzen, schliesslich kam Natalie aus ihrem Bali Urlaub zurueck und sollte das Haus einigermassen praesentabel vorfinden. Am Montag setzte ich mich dann in einen Zug und fuhr nach Bendigo, ungefaehr 1,5 Stunden noerdlich von Melbourne. Und als ich da so im Zug sass, kam mir so ein Gedanke.... 2 Tage vorher hatte ich mich noch waehrend eines Telefonats mit meinen Eltern ueber die vielen Deuschen Touristen aufgeregt, die wirklich ALLES von zu Hause planen, vorbuchen und organisieren und meinte dass ich mir das einfach nicht mehr vorstellen kann, weil ich schon so lange von zu Hause weg bin (waren Ende Oktober uebrigens 3 Jahre!!!!). Nun ja, das einzige, was ich fuer meinen Bendigo Trip im Voraus gebucht hatte, war die Uebernachtung im YHA, was ich telefonisch die Nacht zuvor erledigt hatte. Allerdings hatte ich vergessen, mir die Adresse aufzuschreiben, was mir im Zug wieder einfiel. Da sass ich nun und dachte mir, “Du bist ein Held, hast zwar ne Uebernachtung gebucht, weisst aber nicht wo!” Aber inzwischen bin ich ja Profi im Improvisieren und ich nahm mir vor, in Bendigo entweder ein Internet Cafe zu finden oder eine Besucherinformation oder zur Not auch ein Telefonbuch, um die Adresse ausfindig zu machen.
Nach einer ereignislosen, zweistuendigen Zugfahrt erreichte ich Bendigo und da die Rezeption des hostels erst gegen 17 Uhr bemannt sein wuerde, wanderte ich umher und erkundete die Gegend. Ich fand die Besucherinfo und besorgte mir eine Karte und die nette Dame zeichnete mir die Adresse fuers hostel auf. Danach verzog ich mich im Rosiland Park in schattigere Gefilde, weil es bruetend heiss war und ich leichte Anzeichen eines Sonnenstichs an mir erkannte. Dort verbrachte ich den Nachmittag mit Lesen, Umherspazieren, Fotografieren und Entspannen. Gegen 19 Uhr tauchte ich dann im hostel auf, checkte ein und lies den Abend entspannt ausklingen.
Am naechsten Tag checkte ich gegen 10 Uhr aus, lief wieder planlos umher und passierte die Gedenkstaette zu Ehren der gefallenen Soldaten, wo gerade eine Kranzniederlegung stattfand, was mich daran erinnerte, dass am 11.11. ANZAC day gefeiert wird – also ein Tag, an denen der Opfer von Kriegshandlungen gedacht wird. Ich wohnte der Zeremonie bei und verzog mich anschliessend in einen schattigen Park, weil die Sonne wieder gnadenlos brannte. Gegen Mittag entschloss ich mich, Richtung Bahnhof zu laufen, um wieder nach Hause zu fahren. Dort fand das uebliche Schauspiel statt: mit dem Regionalzug nach Southern Cross Station, dann mit dem city Zug zu meiner naechsten trainstation und von dort noch ne halbe Stunde in der Hitze nach Hause gewackelt (haette ja auch den Bus nehmen koennen, aber so verbrennt man eben noch ein paar Kalorien mehr...). Die Dusche fuehlte sich nach diesem Marsch mit schweren Rucksack umso erfrischender an.
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