Wer den ganzen Trubel um Halloween schon in Deutschland nicht verstehen kann und dem ganzen am Liebsten entfliehen moechte, sollte sich Ende Oktober auf keinen Fall in Nordamerika (und generell in Amerika) aufhalten, denn hier spielen sie alle total verrueckt!
Die Verkleidung spielt eine wichtige Rolle zu Halloween und so sieht man so einiges kurioses. Verkleidete Kinder sind dabei keine Besonderheit, koennen sie sich doch nicht wirklich gegen ihre Eltern wehren und meist moegen sie das Ganze ja auch. Kleinwuechsiges Gemuese (Kuerbisse, Gurken, Aepfel, Rueben,....), allerlei Tierisches (Kuecken, Katzen, Hunde, Baeren,....), Zauberhaftes (Feen, Prinzessinnen, Vampire, Hexen,....) und noch vieles mehr ist mir heute ueber den Weg gelaufen. Besonders beliebt unter den Einwohnern scheint es zu sein, seine Vierbeiner zu verkleiden und das gilt fuer Hunde aller Groesse und Formen, wie gestern abend gesehen in einem Tiergeschaeft, vor dem Hundebesitzer mit ihren Lieblingen Schlange standen, um ein Kostuem zu erstehen. Bei meinem heutigen Samstag Spaziergang rannten etliche in Superman, Spiderman oder andere Heldenkostueme gekleidete Hunde an mir vorbei.
Halloween Dekoration ist auch fuer uns Deutsche nichts Aussergewoehnliches, nimmt dieser Brauch doch auch in Deutschland jedes Jahr zu, ist aber auch wieder nicht mit dem Aufwand zu vergleichen, der hier in Kanada betrieben wird. Shop Dekoration beschraenkt sich dabei nicht nur auf die Ladeneinrichtung, sondern auch auf die Verkaeufter. Besonders 'angetan' war ich von einem Verkaeufer mit sehr interessanter Gesichtsbemalung, die einer klaffenden eiternden Wunde entsprach. Nun ja, wems gefaellt.
Am meisten ueberrascht war ich gestern, als ich mal kurz bei meiner Bank vorbeischaute, denn selbst dort hatten die Mitarbeiter zwar keine Kostueme und Gesichtsbemalung, aber die obligatorischen und sehr beliebten Teufelshoerner auf dem Kopf der Rezeptionistin durften auch hier nicht fehlen. Undenkbar fuer eine deutsche Bank!
Fuer alle die, die mit all diesen Feiertagen nicht wirklich was anfangen koennen, habe ich mal schnell bei Wikipedia nachgelesen, was oder wen wir da eigentlich ehren:
Reformationstag 31.10.: wird von evangelischen Christen in Deutschland im Gedenken an die Reformation der Kirche durch Martin Luther gefeiert.
Allerheiligen 01.11.: traditionell wird der Gemeinschaft der Heiligen gedacht, das heißt all derer, die – nach christlichem Glauben – das ewige Leben erlangt haben.
Das wars auch schon wieder fuer die heutige Lehrstunde. Ich wuensche Euch ein allen ein Happy Halloween und seid froh, dass bei Euch keine verkleideten Kinder an der Tuer klingeln und nach Suessigkeiten fragen, oder mit boesen Streichen drohen (trick or treat)!
Saturday, October 31, 2009
Thursday, October 29, 2009
von Beruf Reisende....
Hach, wie die Zeit vergeht und der letzte Beitrag liegt schon wieder ein paar Wochen zurueck. Deswegen moechte ich Euch kurz auf den aktuellen Stand der Geschehnisse bringen. Die letzten beiden Wochen war ich fast ausschliesslich mit meinem Sicherheitskurs fuer den Olympia Job beschaeftigt und habe teilweise recht langweilige Vorlesungen besucht und anschliessend das Beamten-Englisch in alltagsgerechtes Englisch uebersetzt, das Kursmaterial aufgearbeitet, uns aufgegebene Hausaufgaben erledigt und fuer den Test gelernt, den es letzten Samstag zu bewaeltigen gab. Denn auch wenn ich den Job zwar bereits habe, so ist das Bestehen des Tests und das Erlangen der Sicherheitslizenz eine der wichtigsten Voraussetzungen fuer ein Fortbestehen des Arbeitsvertrages. Denn, ohne Lizenz keine Supervisor Position.
Der Test an sich stellte keine allzugrosse Herausforderung da, weil wir alle wie die Weltmeister gelernt hatten, aber manche Formulierungen waren absichtlich zweideutig gewaehlt, um es uns nicht zu einfach zu machen. Ein Testergebnis habe ich noch nicht vorliegen, habe aber heute mit ihnen gesprochen und mir wurde versichert, dass uns die Ergebnisse sowieso nicht mitgeteilt werden. Erhaelt man eine Email mit den Terminen fuer das weitere Training kann man das als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen, dass man die Pruefung bestanden hat.
Auf einer Jobmesse war ich zwischendurch auch, aber aufgrund der Menge der Bewerber und der limitierten Anzahl an Jobs mache ich mir keine allzugrossen Hoffnungen auf einen Job. Naja, weitersuchen heisst die Devise!
Nach meiner Pruefung am Sonntag genoss ich sofort meine neuerlangte Freiheit, schnappte mir meine Kamera und lief mal wieder knipsend durch die Gegend. Das hatte ich vermisst! Und es herbstet in Vancouver; gefallenes Laub, bunt eingefaerbte Baeume und ein wolkenverhangener Himmel - was will man mehr? Fotos gibts bei Picasa.
Ach und nochwas, vor ein paar Tagen hatte ich mein 4-jaehriges Reise Jubilaeum. Am 25.10.2005 bin ich nach Neuseeland aufgebrochen und war mit Ausnahme zweier Heimaturlaube staendig auf Achse. Habe mich von Fesseln in Deutschland geloest, die Freiheit gefunden und lieben gelernt. Habe ausserdem mein Herz an Neuseeland verloren und weiss noch immer, dass dies das Land ist, in welchem ich alt werden moechte. Es ist an der Zeit, wieder 'nach Hause' zu kehren.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, liebe Gruesse nach Hause!
Eure Katja
Der Test an sich stellte keine allzugrosse Herausforderung da, weil wir alle wie die Weltmeister gelernt hatten, aber manche Formulierungen waren absichtlich zweideutig gewaehlt, um es uns nicht zu einfach zu machen. Ein Testergebnis habe ich noch nicht vorliegen, habe aber heute mit ihnen gesprochen und mir wurde versichert, dass uns die Ergebnisse sowieso nicht mitgeteilt werden. Erhaelt man eine Email mit den Terminen fuer das weitere Training kann man das als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen, dass man die Pruefung bestanden hat.
Auf einer Jobmesse war ich zwischendurch auch, aber aufgrund der Menge der Bewerber und der limitierten Anzahl an Jobs mache ich mir keine allzugrossen Hoffnungen auf einen Job. Naja, weitersuchen heisst die Devise!
Nach meiner Pruefung am Sonntag genoss ich sofort meine neuerlangte Freiheit, schnappte mir meine Kamera und lief mal wieder knipsend durch die Gegend. Das hatte ich vermisst! Und es herbstet in Vancouver; gefallenes Laub, bunt eingefaerbte Baeume und ein wolkenverhangener Himmel - was will man mehr? Fotos gibts bei Picasa.
Ach und nochwas, vor ein paar Tagen hatte ich mein 4-jaehriges Reise Jubilaeum. Am 25.10.2005 bin ich nach Neuseeland aufgebrochen und war mit Ausnahme zweier Heimaturlaube staendig auf Achse. Habe mich von Fesseln in Deutschland geloest, die Freiheit gefunden und lieben gelernt. Habe ausserdem mein Herz an Neuseeland verloren und weiss noch immer, dass dies das Land ist, in welchem ich alt werden moechte. Es ist an der Zeit, wieder 'nach Hause' zu kehren.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, liebe Gruesse nach Hause!
Eure Katja
Wednesday, October 7, 2009
kanadische Gelassenheit auf Vancouver Island
Auf meiner Reise durch Neuseeland im Jahre 2006 traf ich mehrmals auf Amy, mit der ich seit dieser Zeit in Kontakt geblieben war. Nun war es an der Zeit, sie in ihrer Heimatstadt Nanaimo, wo sie zur Uni geht, zu besuchen. Nanaimo liegt auf Vancouver Island, welches mit der Faehre in weniger als 2 Stunden zu erreichen ist. Dabei gibt es zwei verschiedene Moeglichkeiten: entweder Nanaimo oder Victoria, die Provinzhauptstadt von British Columbia. Die Faehre nach Nanaimo faehrt von Horseshoe Bay, ca. 1 Stunde noerdlich von Vancouver, die Faehre nach Victoria von Tsawwassen, was 1 Stunde suedlich von Vancouver liegt.
Da Amy am Sonntag arbeiten musste, war der Samstag fuer den Besuch in Nanaimo eingeplant und somit nahm ich die Faehre von Horseshoe Bay. An Board der Faehre gibt es uebrigens ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getraenken, sodass die meisten der Fahrgaeste ihre Zeit mit Essen zubrachten. Ich hingegen genoss den Ausblick auf die vielen Inseln, die hohen Berge auf dem Festland, das immer kleiner werdende Vancouver und natuerlich das viele Nass, welches uns umgab. Amy holte mich in Nanaimo ab und nach einem kleinen Abstecher zu ihrer Wohnung, wo wir mein Gepaeck abluden und ihren Freund Neil abholten, gings auch schon wieder weiter auf Entdeckungstour. Die Zwei zeigten mir alles, was es in Nanaimo zu sehen gibt und da Neil ebenfalls begeisterter Fotograf ist, wurden die locations auch gerade wegen ihrer Fotografierbarkeit ausgewaehlt. Es ging durch Parks und entlang der malerischen Waterfront, wo die vielen kleinen Fischerboote vor Anker liegen und zahlreiche Inukshuk mit Hilfe herumliegender Steine gebaut wurden. Am Abend ging es dann noch mit Stativ an den Lantzville Beach, wo wir einen wunderschoenen Sonnenuntergang beobachteten und natuerlich auch fotografisch festhielten.
Am Sonntag brachte mich Amy zur Greyhound Bushaltestelle, wo sich puenktlich 10.30 Uhr mein Bus in Richtung Tofino in Bewegung setzte. Tofino liegt an der Westkueste von Vancouver Island waehrend Nanaimo im Osten liegt; der Bus durchquert somit die gesamte Insel. Landschaftlich erinnerte mich diese Busfahrt stark an Neuseeland und oftmals war ich gedanklich auf die Strasse nach Milford Sound zurueck versetzt; zahlreiche Seen am Strassenrand, begrenzt von hohen Bergen und ueppigen Waeldern, eine enge und kurvige Strasse, die dringend an der ein oder anderen Stelle Reparaturen ueber sich ergehen lassen muesste und das alles in einem schaukelndem Bus, der bei einigen Anstiegen mit bruellendem Motor arg zu kaempfen hat. Ach ja, die Nostalgie! Nach etwa halber Strecke gabs in Port Alberni eine halbstuendige Toilettenpause (es ist hier uebrigens verpoehnt, nach den toilets zu fragen, die Kanadier nennen das wash- oder restrooms = Waschraeume und eine richtige Uebersetzung fuer restrooms gibt’s eigentlich gar nicht, weil man sich dort ja nicht ausruht…) und dann gings nach Tofino. Dort am Nachmittag angelangt, deponierte ich mein Gepaeck im HI hostel Whalers on the point (Rezeption war gerade unbesetzt) und erkundete die kleine Stadt mit meiner Kamera. Tofino ist ein gemuetliches kleines Surfer Paradies und Ausgangspunkt fuer viele Ausfluege (Tierbeobachtungen wie zum Beispiel Wale, Baeren und Seevoegel) und ausserdem scheint es Alterswohnsitz vieler Kuenstler zu sein, sieht man doch ueberall Gallerien, in denen es vorallem First Nations Kunst zu begutachten gibt (First Nations ist eine von vielen Bezeichnungen fuer die Ureinwohner Nordamerikas). Den Tag lies ich ruhig ausklingen und stand am naechsten Morgen wieder frueh auf der Matte, schliesslich sollte es am Montag nach Victoria gehen.
Greyhound war mal wieder fuer meine Befoerderung zustaendig und falls sich jemand beim Buchen eines Transportunternehmens nicht so richtig fuer Greyhound oder Tofino Island Express entscheiden kann, lasst Euch eins gesagt sein; das ist gehuepft wie gesprungen, man wird sowieso auf die Busse aufgeteilt, wie es organisatorisch gerade passt. Erste Etappe war wieder Port Alberni und ich glaube im Bus sassen zu 80% Deutsche! Wir wurden spaeter auf einen kleineren Express Bus nach Victoria verwiesen, was uns einige Zeit einsparte, da der andere Bus wieder nach Nanaimo faehrt und dort ne ganze Stunde Pause macht. Der Express Bus fuhr ausser eines Toiletten Stops durch und setzte mich gegen 15.30 Uhr sogar direkt vorm HI Victoria ab, wo ich eincheckte und sofort wieder loszog, um die Stadt zu erkunden. Zur goldenen Stunde fotografierte ich an der Waterfront wie ne Bekloppte und nachdem ich noch ne Kleinigkeit gegessen hatte, gings ins hostel. Normalerweise bin ich vom HI Standard (hostelling international, gleichzusetzen mit unseren Jugendherbergen oder YHA in Neuseeland und Australien) ueberzeugt und damit zufrieden, aber dieses Hotel ist scheusslich und dort werde ich auf keinen Fall noch einmal eine Nacht verbringen, sollte es mich nochmal nach Victoria verschlagen! Zu allererst gibt es keine Schluessel fuer die Zimmer, was mich verwunderte, sich allerdings erklaerte, nachdem ich die Zimmer gesehen hatte. Es handelt sich um mehrere Durchgangs – Mehrbettzimmer und schlaeft man im ersten Zimmer hat man ganz eindeutig die Verliererkarte gezogen, denn jeder latscht an deinem Bett vorbei! Ich schlief im Bett mit der Nummer 9 und ich glaube so ingesamt waren in den zwei miteinander verbundenen Zimmern 16 Betten! Jeder hat sein eigenes Schliessfach und das sollte man bei sovielen Leuten auch nutzen, aber es gibt kaum Steckdosen und nur ein Licht fuer den gesamten Raum; einzelne Bettlichter wuerden das Leben der 16 Leute um einiges einfacher machen! Wie soll man bitte wissen, ob man bei 15 anderen der letzte ist, oder ob da noch jemand kommt und man das Licht anlassen soll? Im Bett neben mir schlief eine aeltere Frau und saegte die gesamte Nacht lang Holz und das Maedel ueber mir (sind ja Doppelstockbetten) waelzte sich stundenlang durch die Gegend und schaukelte das Bett hin und her – ich hatte die Schnauze voll und wartete nur darauf, dass es endlich Morgen werden wuerde!
Ich haette zwar noch einige zusaetzliche Stunden in Victoria verbringen koennen, aber ich wusste nicht so recht, wohin mit meinem Gepaeck und beim hostel wollte ich nach all diesen negativen Erlebnissen gar nicht erst nachfragen und so entschied ich mich fuer eine recht fruehe Faehr Fahrt zurueck nach Vancouver. Auch in Victoria faehrt man ungefaehr eine Stunde nach Swartz Bay, wo die Faehre ablegt und so sass ich kurz nach 9 Uhr bereits im Bus fuer die 11 Uhr Faehre. Diesmal suchte ich einen der zahlreichen Business Plaetze, wo man einen kleinen Schreibtisch Platz inklusive Stromanschluss, Licht und auch Internet bekommt (keine Ahnung, ob das Internet funktioniert, man braucht dafuer noch ein altertuemliches Kabel und wer traegt das heutzutage noch mit sich rum?) und dort schrieb ich den Eintrag, den Ihr gerade lest.
Zurueck in Vancouver ich zog ganz offiziell in mein neues Apartment ein und war den Rest des Abends mit dem Auspacken meines Koffers beschaeftigt.
Da Amy am Sonntag arbeiten musste, war der Samstag fuer den Besuch in Nanaimo eingeplant und somit nahm ich die Faehre von Horseshoe Bay. An Board der Faehre gibt es uebrigens ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getraenken, sodass die meisten der Fahrgaeste ihre Zeit mit Essen zubrachten. Ich hingegen genoss den Ausblick auf die vielen Inseln, die hohen Berge auf dem Festland, das immer kleiner werdende Vancouver und natuerlich das viele Nass, welches uns umgab. Amy holte mich in Nanaimo ab und nach einem kleinen Abstecher zu ihrer Wohnung, wo wir mein Gepaeck abluden und ihren Freund Neil abholten, gings auch schon wieder weiter auf Entdeckungstour. Die Zwei zeigten mir alles, was es in Nanaimo zu sehen gibt und da Neil ebenfalls begeisterter Fotograf ist, wurden die locations auch gerade wegen ihrer Fotografierbarkeit ausgewaehlt. Es ging durch Parks und entlang der malerischen Waterfront, wo die vielen kleinen Fischerboote vor Anker liegen und zahlreiche Inukshuk mit Hilfe herumliegender Steine gebaut wurden. Am Abend ging es dann noch mit Stativ an den Lantzville Beach, wo wir einen wunderschoenen Sonnenuntergang beobachteten und natuerlich auch fotografisch festhielten.
Am Sonntag brachte mich Amy zur Greyhound Bushaltestelle, wo sich puenktlich 10.30 Uhr mein Bus in Richtung Tofino in Bewegung setzte. Tofino liegt an der Westkueste von Vancouver Island waehrend Nanaimo im Osten liegt; der Bus durchquert somit die gesamte Insel. Landschaftlich erinnerte mich diese Busfahrt stark an Neuseeland und oftmals war ich gedanklich auf die Strasse nach Milford Sound zurueck versetzt; zahlreiche Seen am Strassenrand, begrenzt von hohen Bergen und ueppigen Waeldern, eine enge und kurvige Strasse, die dringend an der ein oder anderen Stelle Reparaturen ueber sich ergehen lassen muesste und das alles in einem schaukelndem Bus, der bei einigen Anstiegen mit bruellendem Motor arg zu kaempfen hat. Ach ja, die Nostalgie! Nach etwa halber Strecke gabs in Port Alberni eine halbstuendige Toilettenpause (es ist hier uebrigens verpoehnt, nach den toilets zu fragen, die Kanadier nennen das wash- oder restrooms = Waschraeume und eine richtige Uebersetzung fuer restrooms gibt’s eigentlich gar nicht, weil man sich dort ja nicht ausruht…) und dann gings nach Tofino. Dort am Nachmittag angelangt, deponierte ich mein Gepaeck im HI hostel Whalers on the point (Rezeption war gerade unbesetzt) und erkundete die kleine Stadt mit meiner Kamera. Tofino ist ein gemuetliches kleines Surfer Paradies und Ausgangspunkt fuer viele Ausfluege (Tierbeobachtungen wie zum Beispiel Wale, Baeren und Seevoegel) und ausserdem scheint es Alterswohnsitz vieler Kuenstler zu sein, sieht man doch ueberall Gallerien, in denen es vorallem First Nations Kunst zu begutachten gibt (First Nations ist eine von vielen Bezeichnungen fuer die Ureinwohner Nordamerikas). Den Tag lies ich ruhig ausklingen und stand am naechsten Morgen wieder frueh auf der Matte, schliesslich sollte es am Montag nach Victoria gehen.
Greyhound war mal wieder fuer meine Befoerderung zustaendig und falls sich jemand beim Buchen eines Transportunternehmens nicht so richtig fuer Greyhound oder Tofino Island Express entscheiden kann, lasst Euch eins gesagt sein; das ist gehuepft wie gesprungen, man wird sowieso auf die Busse aufgeteilt, wie es organisatorisch gerade passt. Erste Etappe war wieder Port Alberni und ich glaube im Bus sassen zu 80% Deutsche! Wir wurden spaeter auf einen kleineren Express Bus nach Victoria verwiesen, was uns einige Zeit einsparte, da der andere Bus wieder nach Nanaimo faehrt und dort ne ganze Stunde Pause macht. Der Express Bus fuhr ausser eines Toiletten Stops durch und setzte mich gegen 15.30 Uhr sogar direkt vorm HI Victoria ab, wo ich eincheckte und sofort wieder loszog, um die Stadt zu erkunden. Zur goldenen Stunde fotografierte ich an der Waterfront wie ne Bekloppte und nachdem ich noch ne Kleinigkeit gegessen hatte, gings ins hostel. Normalerweise bin ich vom HI Standard (hostelling international, gleichzusetzen mit unseren Jugendherbergen oder YHA in Neuseeland und Australien) ueberzeugt und damit zufrieden, aber dieses Hotel ist scheusslich und dort werde ich auf keinen Fall noch einmal eine Nacht verbringen, sollte es mich nochmal nach Victoria verschlagen! Zu allererst gibt es keine Schluessel fuer die Zimmer, was mich verwunderte, sich allerdings erklaerte, nachdem ich die Zimmer gesehen hatte. Es handelt sich um mehrere Durchgangs – Mehrbettzimmer und schlaeft man im ersten Zimmer hat man ganz eindeutig die Verliererkarte gezogen, denn jeder latscht an deinem Bett vorbei! Ich schlief im Bett mit der Nummer 9 und ich glaube so ingesamt waren in den zwei miteinander verbundenen Zimmern 16 Betten! Jeder hat sein eigenes Schliessfach und das sollte man bei sovielen Leuten auch nutzen, aber es gibt kaum Steckdosen und nur ein Licht fuer den gesamten Raum; einzelne Bettlichter wuerden das Leben der 16 Leute um einiges einfacher machen! Wie soll man bitte wissen, ob man bei 15 anderen der letzte ist, oder ob da noch jemand kommt und man das Licht anlassen soll? Im Bett neben mir schlief eine aeltere Frau und saegte die gesamte Nacht lang Holz und das Maedel ueber mir (sind ja Doppelstockbetten) waelzte sich stundenlang durch die Gegend und schaukelte das Bett hin und her – ich hatte die Schnauze voll und wartete nur darauf, dass es endlich Morgen werden wuerde!
Ich haette zwar noch einige zusaetzliche Stunden in Victoria verbringen koennen, aber ich wusste nicht so recht, wohin mit meinem Gepaeck und beim hostel wollte ich nach all diesen negativen Erlebnissen gar nicht erst nachfragen und so entschied ich mich fuer eine recht fruehe Faehr Fahrt zurueck nach Vancouver. Auch in Victoria faehrt man ungefaehr eine Stunde nach Swartz Bay, wo die Faehre ablegt und so sass ich kurz nach 9 Uhr bereits im Bus fuer die 11 Uhr Faehre. Diesmal suchte ich einen der zahlreichen Business Plaetze, wo man einen kleinen Schreibtisch Platz inklusive Stromanschluss, Licht und auch Internet bekommt (keine Ahnung, ob das Internet funktioniert, man braucht dafuer noch ein altertuemliches Kabel und wer traegt das heutzutage noch mit sich rum?) und dort schrieb ich den Eintrag, den Ihr gerade lest.
Zurueck in Vancouver ich zog ganz offiziell in mein neues Apartment ein und war den Rest des Abends mit dem Auspacken meines Koffers beschaeftigt.
Friday, October 2, 2009
muehsam ernaerht sich das Eichhoernchen
Nach laengerer Pause moechte ich mich mal wieder zu Wort melden. Die Anzahl der Beitraege hat sichtlich nachgelassen und der ein oder andere mag sich vielleicht fragen, woran das liegt. Nun, keine Bange, mir gehts gut, nur habe ich das Entdecken Vancouvers etwas eingeschraenkt, um der Jobsuche meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Das stellt sich als schwieriger heraus, als ich gedacht hatte und glaubt mir, ich bin bereits mit einer sehr skeptischen Einstellung bezueglich Jobaussichten nach Vancouver gekommen. Aber hier scheint momentan gar nichts zu gehen und die Massen an internationalen Reisenden, meist Backpacker wie ich, tragen nicht gerade zur Besserung der Situation bei, da sie alle nach Jobs suchen. Extrem viele Deutsche sind auch hier. Irgendwie scheint es momentan alles keinen Sinn zu machen. Generell sagen alle, dass die Hauptsaison vorbei sei und deshalb eher Stellen abgebaut wuerden. Allerdings steht der Winter vor der Tuer und jedes Jahr kommen wahnsinnig viele Leute zum Skifahren nach Kanada. Gut, Ski faehrt man nicht in Vancouver, das macht man in den Skigebieten weiter im Norden, aber der Durchschnitsstourist kommt doch sicher auch ein paar Tage nach Vancouver, um sich die Stadt anzuschauen, Hotels duerften also bald gut ausgelastet sein. Und waerend Olympia naechstes Jahr duerfte es schwierig sein, irgendwo ein Hotelbett zu bekommen. Meine Logik ist also, dass eigentlich Leute eingestellt werden muessten.
Nervig finde ich, dass man auf seine Bewerbungen oftmals keine Antwort erhaelt und wenn man Antwort bekommt, wird man sofort vorgewarnt, dass man nur dann nochmal angeschrieben wird, wenn man fuer ein Interview auserwaehlt wurde. Meine Strategie habe ich versucht zu aendern und bin mit meinem Lebenslauf in die Hotels reinmarschiert, aber auch dort wird man abgewimmelt und gar nicht zur entsprechenden Person vorgelassen und man muss seinen Lebenslauf bei der Rezeption abgeben.
Nach zig Bewerbungen und null Antworten brauchte ich endlich mal ein Erfolgserlebnis und nachdem ich mich mit einem Deutschen unterhalten hatte, der einen Job bei Contemporary Security Canada bekommen hatte, machte ich mich auch auf den Weg dorthin. Diese Firma ist fuer die gesamte Sicherheit bei den Olympischen Spielen verantwortlich und sucht knapp 7000 Leute fuer Eintrittskontrolle, Durchleuchten der Taschen usw. Da ich wusste, dass man erstens das Interview am gleichen Tag hat und die Interviews in Gruppen gefuehrt werden und ich mir recht gute Chancen einraeumte, setzte ich alles auf eine Karte und bewarb mich auf eine Supervisor (Aufseher) Position und bekam die Stelle! Die Stelle ist zwar leider nur fuer den Zeitraum der Spiele, also von Mitte Januar bis Mitte Maerz, aber nichtsdestotrotz wird es eine tolle Erfahrung sein und im Lebenslauf sieht so was auch immer gut aus. Ausserdem erfordert der Job eine ganze Menge Training und Einarbeitung und diese Zeit wird auch bezahlt.
Ich freue mich ungemein auf diese Herausforderung und kann nun endlich mal wieder zeigen, was in mir steckt! Wer wird da nun eigentlich beaufsichtigt? Die Screener und X-Ray-Operator, also die Leute, die die Zuschauer nach unerlaubten Gegenstaenden abtasten und die Taschen durchleuchten (aehnlich wie auf dem Flughafen). Diese Personen unterstehen den Supervisoren und diese dem Manager des Veranstaltungsortes und der oertlichen Polizei. Das Training beginnt jetzt im Oktober und einen Test muss ich auch absolvieren, aber da mach ich mir keine Sorgen, das schaff ich schon!
Ich suche natuerlich weiter nach Arbeit fuer die Zeit bis Dezember/Mitte Januar und da es in Hotels wie schon beschrieben schlecht aussieht, wuerde ich auch irgendwo im Laden Jeans verkaufen. Ist mir eigentlich egal, so lange die Miete gedeckt ist.
Und da sind wir schon beim naechsten Thema. Eigentlich wollte ich mit der Wohnungssuche erst beginnen, wenn ich einen Job gefunden habe, da es auch haette sein koennen, dass mich der Job woanders als nach Vancouver verschlaegt. Da mir das hostel Leben aber inzwischen schon maechtig auf den Zeiger geht und es auf Dauer auch zu teuer wird, entschloss ich mich sehr spontan eines Morgens, mal nach Wohunungen zu schauen. Uebers Internet fiel mein Augenmerk auf eine Wohnung gleich in der Naehe und ich rief an und verabredete eine Besichtigung. Am Abend hatte ich dann die Zusage, dass ich einziehen koennte. So schnell kanns manchmal gehen! Die Wohnung ist super gelegen (nichtmal 5 Minuten runter zum Strand und nochmal 5 Minuten in den Stanley Park) und meine Mitbewohnerin (und ihre 3 besten Freunde, die sie als ihre Familie bezeichnet) ist aus Mexico, so dass ich gleich noch mein Spanisch auffrischen kann. Meinen deposit (so ne Art Kaution) habe ich am Donnerstag bezahlt und am Freitag stellte ich meinen Koffer in der Wohnung unter, da ich am Wochenende nach Vancouver Island fahren werde und nicht alles mitschleppen wollte. Wenn ich am Dienstag wiederkomme, werde ich offiziell einziehen, mich beim Vermieter vorstellen, einen Schluessel bekommen und meine Ruhe haben. Die Wohnung ist recht klein, aber total gemuetlich und superschoen eingerichtet und die Lage sowohl der Preis sind der Hammer; pro Woche zahle ich 100 Dollar (alles inklusive); im hostel momentan 220 Dollar.
Das sind zwei Erfolgserlebnisse, die mich moralisch erstmal wieder aufmuntern und mir gezeigt haben, dass immer irgendwas geht, man muss es einfach nur probieren. Und so sehe ich das auch mit den Jobs, ich nehme einfach jede sich ergebende Gelegenheit war.
Wie gesagt, bis Dienstag bin ich erstmal auf Vancouver Island auf Entdeckungstour, da gibt es also hoffentlich wieder mehr Berichte und vorallem viele neue Fotos!
Nervig finde ich, dass man auf seine Bewerbungen oftmals keine Antwort erhaelt und wenn man Antwort bekommt, wird man sofort vorgewarnt, dass man nur dann nochmal angeschrieben wird, wenn man fuer ein Interview auserwaehlt wurde. Meine Strategie habe ich versucht zu aendern und bin mit meinem Lebenslauf in die Hotels reinmarschiert, aber auch dort wird man abgewimmelt und gar nicht zur entsprechenden Person vorgelassen und man muss seinen Lebenslauf bei der Rezeption abgeben.
Nach zig Bewerbungen und null Antworten brauchte ich endlich mal ein Erfolgserlebnis und nachdem ich mich mit einem Deutschen unterhalten hatte, der einen Job bei Contemporary Security Canada bekommen hatte, machte ich mich auch auf den Weg dorthin. Diese Firma ist fuer die gesamte Sicherheit bei den Olympischen Spielen verantwortlich und sucht knapp 7000 Leute fuer Eintrittskontrolle, Durchleuchten der Taschen usw. Da ich wusste, dass man erstens das Interview am gleichen Tag hat und die Interviews in Gruppen gefuehrt werden und ich mir recht gute Chancen einraeumte, setzte ich alles auf eine Karte und bewarb mich auf eine Supervisor (Aufseher) Position und bekam die Stelle! Die Stelle ist zwar leider nur fuer den Zeitraum der Spiele, also von Mitte Januar bis Mitte Maerz, aber nichtsdestotrotz wird es eine tolle Erfahrung sein und im Lebenslauf sieht so was auch immer gut aus. Ausserdem erfordert der Job eine ganze Menge Training und Einarbeitung und diese Zeit wird auch bezahlt.
Ich freue mich ungemein auf diese Herausforderung und kann nun endlich mal wieder zeigen, was in mir steckt! Wer wird da nun eigentlich beaufsichtigt? Die Screener und X-Ray-Operator, also die Leute, die die Zuschauer nach unerlaubten Gegenstaenden abtasten und die Taschen durchleuchten (aehnlich wie auf dem Flughafen). Diese Personen unterstehen den Supervisoren und diese dem Manager des Veranstaltungsortes und der oertlichen Polizei. Das Training beginnt jetzt im Oktober und einen Test muss ich auch absolvieren, aber da mach ich mir keine Sorgen, das schaff ich schon!
Ich suche natuerlich weiter nach Arbeit fuer die Zeit bis Dezember/Mitte Januar und da es in Hotels wie schon beschrieben schlecht aussieht, wuerde ich auch irgendwo im Laden Jeans verkaufen. Ist mir eigentlich egal, so lange die Miete gedeckt ist.
Und da sind wir schon beim naechsten Thema. Eigentlich wollte ich mit der Wohnungssuche erst beginnen, wenn ich einen Job gefunden habe, da es auch haette sein koennen, dass mich der Job woanders als nach Vancouver verschlaegt. Da mir das hostel Leben aber inzwischen schon maechtig auf den Zeiger geht und es auf Dauer auch zu teuer wird, entschloss ich mich sehr spontan eines Morgens, mal nach Wohunungen zu schauen. Uebers Internet fiel mein Augenmerk auf eine Wohnung gleich in der Naehe und ich rief an und verabredete eine Besichtigung. Am Abend hatte ich dann die Zusage, dass ich einziehen koennte. So schnell kanns manchmal gehen! Die Wohnung ist super gelegen (nichtmal 5 Minuten runter zum Strand und nochmal 5 Minuten in den Stanley Park) und meine Mitbewohnerin (und ihre 3 besten Freunde, die sie als ihre Familie bezeichnet) ist aus Mexico, so dass ich gleich noch mein Spanisch auffrischen kann. Meinen deposit (so ne Art Kaution) habe ich am Donnerstag bezahlt und am Freitag stellte ich meinen Koffer in der Wohnung unter, da ich am Wochenende nach Vancouver Island fahren werde und nicht alles mitschleppen wollte. Wenn ich am Dienstag wiederkomme, werde ich offiziell einziehen, mich beim Vermieter vorstellen, einen Schluessel bekommen und meine Ruhe haben. Die Wohnung ist recht klein, aber total gemuetlich und superschoen eingerichtet und die Lage sowohl der Preis sind der Hammer; pro Woche zahle ich 100 Dollar (alles inklusive); im hostel momentan 220 Dollar.
Das sind zwei Erfolgserlebnisse, die mich moralisch erstmal wieder aufmuntern und mir gezeigt haben, dass immer irgendwas geht, man muss es einfach nur probieren. Und so sehe ich das auch mit den Jobs, ich nehme einfach jede sich ergebende Gelegenheit war.
Wie gesagt, bis Dienstag bin ich erstmal auf Vancouver Island auf Entdeckungstour, da gibt es also hoffentlich wieder mehr Berichte und vorallem viele neue Fotos!
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