Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin in einem Auto, das kann ja mehr als heiter werden!
Tag 1: Sonntag 28.03.2010
Wie heisst es so schoen; ich liebe es wenn ein Plan funktioniert. Nunja, dafuer muss man sich erstmal an einen Plan halten. Um unsere Reise so halbwegs zu organisieren, stellte ich vor einigen Wochen einen Plan auf, wann wir wo zu sein haben, damit wir das ganze in der vorgegebenen Zeit auch bewerkstelligen koennen. Flexibel war diese Route natuerlich von Anfang an gestaltet und stellte nur eine grobe Richtlinie dar. Wie flexibel wir sein wuerden, stellte sich ein paar Tage vor dem geplanten Start heraus, als wir den Aufbruch einfach um einen Tag vorverschoben und bereits am Sonntag aufbrachen, schliesslich hatte James das Mietauto bereits abgeholt. Mit von der Partie waren Catherine (Australien), James und Kate aus England und ich; Brita (Kanada) sollte spaeter zu uns stossen. Wir kennen uns alle von VANOC und nach diesen harten Monaten hatten wir uns diesen Ausflug mehr als verdient!
Unser Aufbruch und die Flucht aus Vancouver verzoegerte sich durch bautechnische Gruende, denn der dringend benoetigte Dachgepaecktraeger musste erst aufs Dach montiert werden, damit James' und Catherine's Skis und Snowboard auf dem Dach Platz finden konnten. Denn im Kofferraum war dieser auf keinen Fall vorhanden! Nacheinander sammelte James uns alle in Vancouver auf und nach einem kurzen Fruehstueck gings los in Richtung Osten, ins sogenannte Okanagan Valley. Bekannt ist dieses Gebiet fuer den Wein- und Obstanbau und Weinprobe stand auch auf unserer To-do-Liste. Penticton war das Ziel des ersten Tages und wir erreichten es zum spaeten Nachmittag. Ein Weingut (die 'see you later ranch') erreichten wir noch kurz vorm Schliessen, liesen uns ein paar Weine auf der Zunge zergehen, kauften zwei Flaschen und liesen und gleich noch ein gutes griechisches Restaurant empfehlen, in dem wir zu Abend assen. Genaechtigt wurde im Backpacker in der Stadt und wir hatten ein Zimmer fuer uns allein.
Eine Australierin, eine Deutsche und zwei Englaender in einem Auto - und gleich am ersten Tag geht uns fast das Benzin aus, weil der Herr nicht auf uns hoeren und den Tank auffuellen wollte. Ja da ist noch genug drin! Das kann ja mehr als heiter werden!
Tag 2: Montag 29.03.2010
Die Sonne lacht und wir brechen frueh auf um uns der Kunst des Weinbaus zu widmen. Naramata befindet sich nur ein paar Minuten von Penticton entfernt und stellt den Ausgangspunkt unserer Weintour dar. Leider muessen wir feststellen, dass wir ein paar Tage zu frueh in der Gegend sind, denn die Weinsaison wird ganz offiziell erst in ein paar Tagen, naemlich am 1. April eroeffnet. Trotzdem haben wir an einigen Weinguetern Glueck und treffen auf nette Menschen, die uns trotzdem ihre Weine verkoestigen und bei denen wir jeweils auch immer zum Dank Wein kaufen. Am besten passt zum Wein natuerlich guter Kaese und so sind wir alle aus dem Haeuschen, als wir an einer Kaeserei vorbeifahren. Es versteht sich von selbst, dass wir dort anhalten, um Blauschimmelkaese zu kaufen.
Um noch ein paar Kilometer zurueckzulegen, fahren wir in einigen Stunden nach Big White, einem gemuetlichen Ski Ressort, von dem ich vorher noch nicht viel gesehen oder gelesen hatte, in welches ich mich aber sofort verliebte. Kleiner und uebersichtlicher als Whistler mit verkehrsberuhigter Innenstadt und dem beliebten 'ski in, ski out' feature, was bedeutet, dass man den Berg runterkommt und mit den Skiern durch die Stadt laufen kann. Das Stadtbild ist gepraegt von viel Schnee und unzaehligen Staendern fuer die Skies und Snowboards vor jedem Geschaeft, Hotel und Restaurant.
Eine Australierin, eine Deutsche und zwei Englaender veranstalten eine Schneeballschlacht!
Tag 3: Dienstag 30.03.2010
Kate und ich ueberlegten lange, ob wir uns nochmal auf die Skier wagen sollten. In Whistler hatten wir diesen wagemutigen Schritt bereut, als wir auf dem angeblichen Anfaengerhuegel standen, uns ueber den fast senkrechten Abgang wunderten und fragten, was daran denn fuer Anfaenger sei? James, der an diesem Tag irgendwo die Profipisten runterjagte, kam uns damals zur Hilfe, gab uns ein paar hilfreiche Tips und stellte sicher, dass wir den Berg heil wieder runter kamen. Unsere Abneigung kann er bis heute nicht verstehen und er war auch ein wenig enttaeuscht, als wir uns in Big White gegen das Skifahren entschieden Catherine und James alleine die Pisten unsicher machen liesen. Wir entschieden uns fuer weniger gefaehrliche Aktivitaeten und machten uns auf unsere erste grosse Wanderung durch den Schnee. Nach gerade mal ein paar Minuten hoerten wir lautes Bellen und Jaulen und erreichten auch schnell die Quelle des Laerms; wir hatten die Behausung der Schlittenhunde erreicht und die faule Bagage lag in der Sonne und lies es sich gut gehen.
Ueber den Walk selbst gibt es nicht viel zu sagen, ausser dass wir 15 km durch den Schnee stapften, groesstenteils auf gut ausgebauten Pfaden, aber manchmal eben auch durch tieferen Schnee, was unseren Po-Muskeln ganz gut tat. Die Stille war recht unheimlich, kein Vogel war zu hoeren und zum Glueck hoerten wir auch keine anderen Tiere. Ab und zu sahen wir tierische Fusspuren im Schnee und lachten ueber unsere Unwissenheit, da wir keine Ahnung hatten, wer diese verursacht hatte. Man denkt in solchen Situationen auch mal kurz darueber nach, was man im Falle einer Begegnung der dritten Art; bzw in diesem Falle mit einem Baeren tun wuerde und leider kommt dabei nie was gutes dabei raus. Ich meine, was kann man schon gross tun? Wegrennen? Auf einen Baum klettern? Beten? Sich tot stellen?
Das Wetter war fantastisch und am Abend hatten wir sogar ein wenig Farbe bekommen. Spaeter trafen wir uns wieder mit James und Catherine und machten uns im Auto auf den Weg nach Revelstoke, wo wir die Nacht im Hostel verbrachten. Den Abend liesen wir nach soviel Bewegung ganz ruhig bei einem Film, gutem Wein (wir hatten ja genug davon an den Vortagen gekauft) und leckerem Kaese ausklingen.
Eine Australierin, eine Deutsche und zwei Englaender ganz international: ein Nudelgericht zum Abend, Wein und Kaese zum Nachtisch; da soll noch mal einer sagen, wir haetten keinen Stil!
Tag 4: Mittwoch 31.03.2010
Dieser Morgen begann wie soviele andere auch; waehrend wir Maedels etwas laenger brauchen, stand James schon am Auto und versuchte, unseren Haushalt zu organisieren und verstaute die Skier und das Snowboard wieder auf dem Dachgepaecktraeger (ueber Nacht kommen sie aus Sicherheitsgruenden ins Auto). Immer wieder machen wir Scherze darueber, dass fuer Brita eigentlich kein Platz mehr ist und dass wir sie morgen wohl am Flughafen in Calgary zuruecklassen muessen.
Recht bald verliesen wir Revelstoke und genossen den Ausblick auf die Columbia Mountains. Schneebedeckte massive Berge wohin man schaute und leider war das Anhalten fast auf der gesamten Strecke wegen Lawinengefahr verboten. Da schmerzte mein Fotografenherz! Somit nutzten wir jede moegliche Gelegenheit zum Anhalten, denn nicht nur ich sass auf heissen Kohlen, mit der Kamera in der Hand und offenem Mund, weil wir alle nicht mehr aus dem Staunen herauskamen. Gluecklicherweise erreichten wir bald den Rogers Pass, gelegen im Glacier National Park, in dem es schaetzungsweise 430 Gletscher gibt und wo jaehrlich ca. 23 Meter Schneefall verzeichnet werden. Das Infocentre war unter den Schneemassen kaum zu erkennen und es dauerte eine ganze Weile, bis wir begriffen, dass die sogar geoeffnet hatten; Eintritt war allerdings nur durch die Hintertuere moeglich.
Golden liegt ein paar Kilometer nordoestlich des Rogers Passes und wir besuchten erstmal das Visitor Centre dort, weil wir uns mehr Infos bezueglich Wanderwege in der Gegend erhofften. Uns ging es weniger um das Finden von Wanderwegen, schliesslich gibt es davon mehr als genug, aber ob sie zu dieser Jahreszeit auch offen und begehbar waren, stand zur Debatte. Die Ausbeute war klaeglich und wir aenderten unsere Plaene; wie waers mit einem Abstecher zum Northern Lights Wolf Centre? Gesagt getan und so fanden wir uns 20 Minuten spaeter vor einem Zaun wieder und fotografierten Woelfe. Die Grauwoelfe dort leben nicht in Gefangenschaft, sie koennen kommen und gehen wann sie wollen, denn die Tueren zum Gehege sind nach hinten immer offen. Der Verantwortliche dort erzaehlte uns einige interessante Dinge ueber Woelfe und ich traute meinen Ohren kaum, als er auch noch anfing, wie ein Wolf zu jaulen. Wir warteten eine ganze Weile, bis endlich einer der Woelfe antwortete - da lief mir ein Schauer ueber den Ruecken. Gehoert habe ich Wolfsgeheule ja schon oefter im Fernsehen, aber noch nie live, von einem Wolf, der sich gerade mal 5 Meter entfernt von mir befindet. Scherzhaft meinte der Typ dann noch, dass er gar nicht weiss, was er da eigentlich 'sagt' und manchmal antwortet eben eines der Tiere und manchmal nicht.
Zurueck in Golden knipste ich schnell noch ein paar Bilder von den lokalen Skihaengen, genannt Kicking Horse. Da diese nicht sehr weit von Calgary entfernt liegen, triff man hier gerade am Wochenende viele Staedtler, die mal schnell zum Ski fahren her kommen und die den Massen in Banff National Park entkommen wollen, der sich auch nur ne knappe Stunde von Calgary befindet. Wir hatten nicht viel Zeit und es ging weiter durch den Yoho National Park, wo mir schon wieder die meiste Zeit der Mund offen stand. So viele Berge hatte ich noch nie in so kurzer Zeit gesehen und es nahm einfach kein Ende. Field ist die einzige groessere Stadt in Yoho und wir stoppten fuer Fotos. Was fuer eine Schande, dass wir nicht laenger bleiben konnten und es setzte sich der Wunsch in mir fest, nochmal wiederzukommen. Hoffentlich schaff ich das im Sommer und dann werde ich hier wandern gehen! Durch den Yoho National Park verlaeuft uebrigens auch die Grenze zwischen British Columbia und Alberta und an den 'Goodbye BC' und 'Welcome to Alberta' Schildern hielten wir noch kurz an, um Bilder zu knipsen.
Die Berge begleiteten uns bis kurz vor Calgary, wo es langsam immer flacher wurde. Auf dem Weg in die ehemalige Olympiastadt von '88 kamen wir am Olympiapark vorbei und warfen einen kurzen Blick auf die Skisprungschanzen und die Skihaenge, auf denen '88 die Wettbewerbe ausgetragen wurden. Alles ein wenig kleiner als die Anlagen heutzutage, aber damals hat es vollkommen ausgereicht. Die Bobbahn befindet sich in der gleichen Anlage und somit konnten alle Wettbewerbe an einem Ort ausgetragen werden. Wenn ich da an Whistler und die 3 verschiedenen Austragungsorte denke.... teilweise 20 km voneinander entfernt.
Wir checkten im Hostel ein und trafen uns mit Kate's Freundin Rebecca zum Abendessen. Die Steaks in Calgary sind angeblich erstklassig und lecker und so liesen wir uns ein Steakrestaurant empfehlen. Spaeter fallen wir erschoepft ins Bett; das war ein anstrengender Tag und auch meine Kamera war fleissig!
Eine Australierin, eine Deutsche und zwei Englaender bangen; hoffentlich kriegen wir Brita's Gepaeck ins Auto!
Tag 5: Donnerstag 01.04.2010
Der Tag der Wahrheit, wieviel Gepaeck wird der Kofferraum unseres Jeep Cherokee wohl aufnehmen koennen? Das Bangen war mehr als berechtigt, denn Brita reist normalerweise mit mindestens zwei Koffern und ist nicht wirklich der Typ fuers Backpacken. Besitzt sie ueberhaupt einen Rucksack? Und hat sie uns nur aufziehen wollen, als sie wegen eines moeglichen Einsatzes von Stoeckelschuhen und kurzem Rock nachfragte?
Da wir fuers Parken am Flughafen in Calgary nichts zahlen wollten, drehten wir fuer ca. ne halbe Stunde unsere Kreise, bis Brita endlich aus dem Gebaeude trat und GOTT SEI DANK nur einen grossen Rucksack bei sich hatte. Das machte die Sache nicht unbedingt einfacher, aber machbar. Da waren wir also in Calgary und was stand fuer heute auf dem Programm? Ein Abstecher ins 150km entfernte Drumheller, das den Grossteil seines Einkommens aus Dinosauriern bezieht. Man fuehlt sich wie in Jurassic Park, das Stadtbild ist gepraegt von Dinosauriern in allen Groessen und Farben (!). Naja, ein bisschen kitschig, aber nichts im Vergleich zum angeblich groessten Dinosaurier der Welt, den man sogar gegen ein geringes Entgelt besteigen kann. 26 Meter hoch, 46 Meter lang, 106 Stufen bis hoch zum Maul, das als Aussichtsplattform dient und der ganze Spass hat ueber ne Million Dollar Baukosten verschlungen. Wems gefaellt. Gefallen hat uns das ein paar Kilometer entfernte Royal Tyrrell Museum of Palaeontology, oder wie jeder sagt, das Dino Museum. Fuer gerade mal 10 Dollar Eintritt gespickt mit eindrucksvollen Ausstellungsstuecken, vollstaendigen Skeletten, informativen Schautafeln usw.
Einige Stunden spaeter verliesen wir das Museum und es ging gleich weiter zum naechsten Fotostop, den Hoo-Doos. Was ist das denn werdet Ihr fragen. Interessante Sandsteinformationen, die ueber viele Tausende Jahre Wettereinfluesse geformt wurden. Sehr beliebt bei Jung und Alt und so verwundert es nicht, dass ueberall Leute herumkrakseln und die Felsformationen besteigen (auch wenn gleich am Anfang ein Schild darum bittet, gerade dies nicht zu tun, weil das die Formationen auf lange Sicht hin zerstoeren koennte, aber wen interessiert das schon?)
Zurueck in Calgary trafen wir uns wieder mit Kate's Freundin Rebecca in einem Pub und nach Abendessen und ein paar Drinks gingen Catherine und ich zurueck ins Hostel und ins Bett, wo sich auch die anderen einige Stunden spaeter und um einiges Geld aermer einfanden.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin in einem Auto und jeder spricht ein anderes Englisch; wer haette gedacht, dass man sich so missverstehen kann?
Tag 6: Freitag 02.04.2010
Kanadier sind geduldige Menschen. Es ist nicht ungewoehnlich, dass man vor Restaurants gut gelaunte Menschenmassen anfindet, diszipliniert in einer Reihe stehend, plaudernd und lachend, waehrend sie auf Einlass warten. In Deutschland wuerde niemand darauf warten, dass ein Tisch im Restaurant frei wird, schon gar nicht, wenn noch 20 andere Leute vor einem stehen und auf genau das selbe hoffen. Hier in Kanada ist das gang und gaebe. Bisher fand ich mich noch nicht in dieser Situation aber am Freitag trafen wir uns mit meiner Milford Freundin Vanessa, die uns erstmal zum Fruehstueck ausfuehrte - und zwar zum besten Fruehstueck Calgarys! Gut wars und das wissen auch viele andere, denn wir warten ungefaehr 45 Minuten! Die Warterei wars aber Wert.
Danach gings in den Heritage Park, wo man sich normalerweise ein historisches Dorf anschauen kann, mit allem was dazu gehoert; Pferdekutschen, Menschen in traditionellen Kostuemen usw. Allerdings waren wir mal wieder zu frueh, denn das Dorf oeffnet erst im Mai oder Juni. Das Gasoline Alley Museum war offen und so schauten wir uns ein paar Oldtimer, alte Zapfsaeulen und noch allerlei anderen Kram an. Anfangs war ich ja gar nicht davon begeistert, in ein Automuseum zu gehen, aber am Ende war ich mehr als zufrieden und meine Fotos sind auch klasse geworden! Manchmal muss man den Dingen einfach ne Chance geben.
Spaeter gings dann noch mit James in den Calgary Aussichtsturm. Die anderen waren zu faul und verpassten den Glasboden, durch den man 160 Meter bis nach unten schauen kann. Waehrend ich mich am Rand der Glasplatten aufhielt und nur mal drueberlunste, waelzten sich einige Kids auf dem Boden rum und prahlten damit, wie mutig sie seien. Dem konnte ich leider nichts entgegensetzen, mein Herz rutschte mir in die Hose waehrend ich nur einen einzigen Schritt aufs Glas wagte. Eigentlich war auch gar nicht fuer derartige Mutproben auf den Turm gekommen, sondern um die Aussicht zu geniessen und Fotos zu machen. Und das tat ich dann auch.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens; was gibts zum Fruehstueck? Pancakes oder Toast? Mit oder ohne Ei, Schinken und Speck, Maple Sirup? Milchshake oder O-Saft?
Tag 7: Samstag 03.04.2010
Einen Tag frueher als geplant hiess es Abschied nehmen von Calgary, da es hier einfach nicht so viel anzuschauen gibt und wir die Zeit nicht verplempern wollten. Wir kamen nochmal am Olympic Park vorbei um uns das Olympische Museum anschauen, aber ratet mal, was passierte? Gar nichts! Genauer gesagt, das Museum oeffnete an diesem Tag nicht. Da hatten wir mal wieder Pech gehabt! Wir liefen noch ein bisschen auf dem Gelaende rum, fotografierten die Skihaenge und Olympia Memorabilien und dabei machte ich eine interessante Entdeckung. Wie jeder weiss, war Deutschland 1988 noch zweigeteilt und trat als Ostdeutschland und Westdeutschland an. Durch das Fenster konnte man ins Museum hineinschauen, wo die Flaggen der Teilnehmerstaaten hingen und da sah ich doch die ostdeutsche Flagge direkt am Fenster. Wenn das nicht schon viele viele Jahre her ist, als ich die das letzte Mal gesehen habe!
Wir verabschiedeten uns von Calgary und hatten mehr als genug Zeit nach Banff zu gelangen, denn es sind nur ca. 130 km bis dorthin. Wir stoppten einige Male auf dem Weg, um Fotos zu machen und zu wandern. So zum Beispiel am Nordic Centre in Canmore, wo Kanada's Biathleten und Langlaeufer fuer die Olympischen Spiele trainiert haben. In der Naehe gibt es einen kurzen Walk zu den Grassi Lakes und er soll zwar eisig, aber begehbar sein. Wir wagen uns auf die Piste und was soll ich sagen; JA es war eisig. Hochwaerts ist das alles nur halb so schlimm, aber der Abstieg war recht interessant. Catherine und ich klammerten uns aneinander, um nicht den Hang auf unserem Hinterteil herunterzurutschen und suchten nach jedem unvereisten Stueck Boden, das wir finden konnten und uns einen sicheren Tritt versprach. Im Nachhinein waren wir mehr als froh, diesen Walk gemacht zu haben, waren die Grassi Lakes doch eine der wenigen Seen, die wir im fluessigen Aggregatszustand erlebt haben. Aber das weiss man ja nie vorher....
In Banff angekommen, trennten sich unsere Wege erstmal fuer den Nachmittag, einige gingen einkaufen, andere einen trinken und ich wusch meine Waesche.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin bei einer schwierigen Aufgabe; wer schafft es am schnellsten den Berg herunter, ohne sich die Knochen zu brechen?
Tag 8: Sonntag 04.04.2010
James juckte es mal wieder in den Fingern bzw in den Beinen und so war fuer ihn snowboarden angesagt. Wir Maedels hatten ebenfalls einen recht aktiven Tag geplant und bestiegen zuerst einmal Tunnel Mountain. Was hier so einfach klingt, war fuer mich harte Arbeit, obwohl der Hoehenunterschied gerade mal 300 Meter betrug. Denoch schnaufte ich den Berg nach oben, schwitzte wie ein Wasserfall und haette ein Spiegelei auf meinen Koerper braten koennen, als ich endlich oben ankam. Die Aussicht auf Banff, das Bow Tal und Mount Rundle hingegen entschaedigten fuer den harten Aufstieg. Am Anfang und am Ende des Walks entdeckten wir Wild, das seelenruhig im Hinterhof eines Hauses nach Essbarem suchte und sich auch nicht durch das Klicken unserer Kameras beunruhigen lies. Die haben sich wohl an Zuschauer gewoehnt.
Kate hatte die aberwitzige Idee, kayaken zu gehen (klar warum nicht, die Wassertemperatur hats gerade so ueber den Gefrierpunkt geschafft...) und so suchten wir das Informationsbuero auf, um - wer haette das gedacht- Informationen zum kayaken einzuholen. Die ladys redeten ihr das Ganze gluecklicherweise wieder aus und meinten, dass momentan noch kein Anbieter auf dem Fluss rumpaddelt. Wir entschieden uns dann fuer den Johnston Canyon Ice Walk und besorgten uns in einer Vermietung Steigeisen, die man sich unter die Schuhe klemmt, um den Halt auf Eis und rutschigem Untergrund nicht zu verlieren. Auf dem Walk trafen wir viele Leute, die diese Dinger nicht hatten und uns darum beneideten, denn der Fussweg war komplett vereist. Ich weiss bis heute nicht, wie es manche Leute ueberhaupt ohne diese Dinger geschafft haben, sich auf den Beinen zu halten! Wir folgten dem Fluss stromaufwaerts und bewunderten die hohen Felswaende, tiefen Schluchten und die meterlangen Eiszapfen. Teilweise mussten wir uns selbst mit den Steigeisen an Handlaeufen entlang nach oben ziehen oder beim Abstieg Halt suchen, denn auf blankem Eis sind die Dinger auch nicht viel Wert. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich gefrorene Wasserfaelle und war begeistert! Wasser fliest natuerlich immer noch hinunter, sonst wuerde der Fluss kein Wasser mehr tragen, aber vom Wasser selbst sieht man nicht viel, da es hinter einer riesigen Eiswand hinunterlaeuft. Man hoert nur das ohrenbetaeubende Rauschen des Wassers und das ist der einizige Hinweis darauf, dass es in Bewegung ist.
An einigen Haengen fanden wir keinen Halt und rutschten auf unserem Allerwertesten den Berg herunter, um uns die Schmerzen zu ersparen, die man sich bei einem Fall hinzuziehen wuerde.
Zurueck in Banff trafen wir auf einen gluecklichen James, der seine snowboard Faehigkeiten nach einigen Angaben um einiges verbessern konnte (das muessen wir ihm einfach mal ungesehen glauben) und genossen ein leckeres Abendessen in der Spaghetti Factory, bevor wir zurueck ins Hostel liefen, um unsere Sachen zu packen und todmuede ins Bett zu fallen.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin und ein hoellischer Muskelkater. Bei all diesen Schneeaktivitaeten vergisst man leicht, dass viele Muskelgruppen normalerweise nicht so stark beansprucht werden.
Tag 9: Montag 05.04.2010
Unsere Zeit in Banff war leider schon wieder abgelaufen und heute ging es weiter nach Lake Louise, eine Fahrt von sage und schreibe 60km. 1883 fanden 3 Bahnarbeiter bei Ausgrabungen heisse Quellen und witterten ein gutes Geschaeft. Sie errichteten eine kleine Huette ueber der Quelle und berechneten Leuten fuers Baden eine Gebuehr. Die Regierung sah Handlungsbedarf und erklaerte Banff zum ersten Nationalpark Kanadas, um die heissen Quellen zu erhalten. Gebadet wird heute nur noch im Cave & Basin, was eher einem Swimmingpool gleicht, als einer natuerlichen Quelle und man zahlt auch hier ordentlich Eintritt. Man koennte also meinen, die Regierung hatte damals nicht nur das Wohl der Quellen im Sinne... Wir besuchten die Quelle und machten in der nach Schwefel stinkenden Umgebung einen kleinen Spaziergang bevor es weiterging zum naechsten Stop. Ein zugefrorener See. Das wuerde nicht der einzige sein, wie wir noch feststellen mussten. Am See war es bis aufs Knirschen des Eises totenstill und es war ehrlich gesagt ein wenig umheimlich. Zu erst konnten wir nichtmal sagen, wo das Geraeusch eigentlich herkommt. Waehrend ich Fotos schoss, sprangen die anderen auf dem Eis herum; auch dies wuerde nicht das letzte Mal heute sein.
Denn als wir in Lake Louise ankamen und im hostel eingescheckt hatten, fuhren wir natuerlich gleich zum beruehmten Namensgeber und wurden enttaeuscht. Keiner von uns hatte die Wahrscheinlichkeit in Erwaegung gezogen, dass der See im Winter zugefroren sein koennte. Wie dumm von uns! Da standen wir nun und lachten ueber unsere eigene Dummheit. Und nutzten die seltene Gelegenheit, auf dem See zu laufen. Nicht viele Leute koennen von sich behaupten, dies getan zu haben. Der See ist 2 km lang, einen halben km breit und maximal 70 Meter tief. Catherine und ich liefen mit dem Ziel, ans andere Ende des Sees zu gelangen, aber es schien als wuerden wir laufen laufen laufen und niemals ankommen. Irgendwann drehten wir wieder um. Brita, Kate und James hatten sich gar nicht erst die Muehe gemacht und waren damit beschaeftigt, lustige Bilder zu schiessen. Catherine meinte zwischendrin sie koennte die Bewegung des Eises spueren, aber ich merkte nichts. Wollte ich auch gar nicht. Wenn man sich in der Mitte eines zugefrorenen Sees befindet, moechte man ueber sowas nicht nachdenken.
Nach dem Abendessen machte ich mich nochmal auf den Weg zum See, denn ich wollte endlich mal mein Stativ einsetzen und Nachtaufnahmen schiessen. Das waere bei einem mit Wasser gefuellten See zwar viel schoener gewesen, weil sich Mond und Sterne im Wasser gespiegelt haetten, aber was solls, ich musste das beste draus machen. Es war erstaunlicherweise 'warm', die Temperaturen befanden sich noch ueber dem Gefrierpunkt. Um das gesamte Lake Louise Fairmont Hotel auf mein Bild zu bekommen, lief ich recht weit auf den See hinaus und dachte mir auch nicht viel dabei. Es war zwar dunkel, aber das Licht des Hotels lies mich meinen Standpunkt erahnen. Nicht im Geringsten verschwand ich einen Gedanken an Baeren oder andere Tiere, die sich mir naehern koennten. Als ich dann so da stand mit meiner Fernbedienung und auf meine Langzeitbelichtung wartete, schoss mir das Thema Baeren ploetzlich durch den Kopf und ich wurde leicht nervoes. Was tun, wenn sich ploetzlich einer anschleicht und mich ueber den See scheucht?!?!? Dummerweise hatte ich ne Belichtung von 5 Minuten eingestellt und wollte das Bild nicht gefaehrden und so stand ich etwas nervoes in der Dunkelheit und stellte sicher, dass sich links, rechts und hinter mir nichts befand. Als das Bild im Kasten war, packte ich mein Stativ und machte mich auf einen schnellen Rueckweg. Am Hotel selbst war es sicherer zu fotografieren, denn Baeren wuerden sich nicht so weit naehern und so schoss ich einige Bilder vom Hotel selbst und versuchte mich dann noch erfolglos in der Sternenfotografie. Geplant war, einen Sternenschweif zu fotografieren, der sich durch Langzeitbelichtung und die Rotation der Erde bilden wuerde, aber nach 10 Minuten wurde mir das Warten in der Kaelte zu lang und ich musste dringend mal fuer kleine Maedels. Das muss ich irgendwann nochmal versuchen, am besten mit ner heissen Tasse Tee und einer leeren Blase. Als ich zum Hostel zurueckkehrte, erklaerte mich der Rest der Truppe fuer verrueckt und ich ging muede aber zufrieden ins Bett!
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin versuchen durch simultanes Springen einen Eissee in Schwingung zu versetzen. Dummheit oder Wahnwitz?
Tag 10: Dienstag 06.04.2010
Auch in Lake Louise befanden wir uns in der gleichen Situation wie zuvor; die meisten Walks waren wegen Eis und Schnee geschlossen und selbst die Zufahrtsstrasse zu den meisten Wanderwegen ist im Winter gesperrt. Was tun? Wir schnappten uns snowshoes vom Hostel und liefen hoch zum Lake Louise. Klingt einfach, ist es aber nicht. Die meisten von uns hatten noch nie zuvor snowshoes benutzt und es dauert ne ganze Weile, bis man sich an das breitbeinige Laufen gewoehnt hat. Fuer alle, die nicht wissen, was snowshoes sind, dabei handelt es sich um eine Verlaengerung der Schuhe, damit man im tiefen Schnee nicht versinkt. Sie sind groesser als Schuhe, aber kleiner als Ski.
Der Aufstieg war teilweise recht steil und so schnaufte und fluchte ich mal wieder vor mich hin, schliesslich hatte ich den Vorschlag gemacht, mit dem Auto zum See zu fahren und von dort aus zu mit den snowshoes zu wandern. Die anderen meinten aber, der Aufstieg vom Dorf aus sei kein Problem. Naja, haette gern mal meine Lunge mit ihnen getauscht, damit sie wissen, wie sich das anfuehlt. Am See angekommen, goennten wir uns nur ne kurze Pause und kletterten zu meiner Begeisterung gleich weiter zum Lookout, von dem man einen guten Blick aufs Hotel und den See geboten bekommt. Dort trafen wir eine englische Familie, mit der sich Kate und James ganz angetan unterhielten. Tja, man trifft immer entweder Deutsche oder Englaender, egal wo man sich aufhaelt! Zurueck am Fairmont Hotel goennten wir uns etwas Heisses zum Aufwaermen und kamen uns in der superschicken und edlen Hotelumgebung etwas verloren vor. Die Speisekarte war auch alles andere als erschwinglich und so beliesen wir es bei den heissen Getraenken und machten uns zurueck ins Dorf, wo wir ein leckeres Mal kochten und Karten spielten.
Etwas spaeter fand die woechentliche Karaoke Party statt und Kate, Brita und James gingen hin. Da die Atmosphere mit der in Milford Sound zu vergleichen ist und ich weiss, wer solche Parties besucht (gelangweilte Einheimische) und weiss, wie solche Parties enden (nicht gut!) vermied ich den Laerm und verkroch mich mit meinem Buch auf unserem Zimmer.
Eine Australierin, eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin im huefthohen Schnee und das selbst mit snowshoes; moechte nicht wissen, wie tief wir ohne sie versunken waeren!
Tag 11: Mittwoch 07.04.2010
Wer den Alkohol nicht vertraegt, sollte ihn nicht anruehren; das ist meine Meinung, die leider nicht jeder mit mir teilt. Eigentlich wollten wir an diesem Tag frueh nach Jasper aufbrechen, denn auf dem Weg lagen einige Sehenswuerdigkeiten und wir wollten so viel wie moeglich sehen. Gesagt getan, wir standen frueh auf und waren 9 Uhr zum Aufbruch bereit. Allerdings nur wir 4 Maedels, denn James hatte die Nacht irgendwo anders verbracht und war nicht zurueckgekehrt. Wir wussten nicht wo er war und sein Handy befand sich auf unserem Zimmer. Ganz toll! Catherine hatte uns am Abend zuvor mitgeteilt, dass sich heute unsere Wege trennen wuerden, weil sie sich gern mit Freunden in Fernie treffen wollte, um dort mit ihnen Ski zu fahren. Sie hatte einen Bus gebucht und wuerde eine lange Zeit im Bus sitzen muessen, um ins ungefaehr 350km entfernte Fernie zu gelangen. Ich verstand sie sehr gut, handelte es sich doch um eine gute Freundin aus Australien, die sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ausserdem hatte es zwischen ihr und James oefter mal Spannungen gegeben, weil sie sich viel zu aehnlich sind und deshalb nicht miteinander klar kommen.
Kurz vor 11 Uhr tauchte James endlich auf, total verkatert und todmuede und als erstes nahm ich ihm erstmal die Autoschluessel ab, denn diese wuerde er heute nur von Weitem sehen! Wir verabschiedeten uns von Catherine, verfrachteten James ins Auto und fuhren in Richtung Jasper. Wir befuhren den beruehmten Icefield Parkway, der Highway zwischen Lake Louise und Jasper, gespickt mit Aussichtspunkten, Seen, Wanderungmoeglichkeiten und Bergen so weit das Auge reicht. Allein fuer diese 230km lange Strecke koennte man im Sommer Wochen einplanen, um die Schoenheit der Rockies durch Wanderungen und andere Aktivitaeten voll schaetzen zu lernen. Auf dem Weg liegen einige Uebernachtungsmoeglichkeiten, in denen man einkehren kann, wenn man aufgrund der vielen Fotostops laenger als geplant fuer die Strecke braucht. Dieses Problem wuerden wir heute wohl nicht haben, waren doch die meisten Sachen noch geschlossen. Trotzdem bekamen wir einiges zu Gesicht; den Crawfoot Mountain mit dazugehoerigem Gletscher, Bow Lake, Peyto Lake (zugefroren natuerlich), Columbia Icefield Athabasca Gletscher, Bridal Veil Falls (ebenfalls vereist), Athabasca Falls (teilweise vereist), Saskatchewan River Crossing und vieles mehr. Meine Kamera lief auf Hochtouren. James haette sich am liebsten im Auto verkrochen und die gesamte Strecke ueber geschlafen, aber wir hatten kein Erbarmen mit ihm. Er hatte uns warten lassen und nun schleiften wir ihn bei jedem Stop nach draussen, trieben ihn Berge hoch und Treppen hoch und runter. Wer Spass haben kann, muss auch die Konsequenzen tragen koennen. Gegen fruehen Abend erreichten wir Jasper und checkten im Hostel ein. Erstaunlich, wie unterschiedlich der Standard der Hostels in den Rockies ist, in Japser teilt man sich das Zimmer mit ungefaehr 40 anderen Leuten, das Licht wird 22 Uhr zentral abgeschaltet und 8 Uhr in der Frueh wieder angeknipst. Dumm, wenn man einen anderen Tagesplan hat.
Eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin spielen Karten in einem Restaurant; ist das eigentlich unhoeflich?
Tag 12: Donnerstag 08.04.2010
Heute ist Kates Geburtstag und die ganzen letzten Tage hat sie einen Aufstand darueber gemacht, wie alt sie sei, ihr Leben sei nun bald zu Ende und ueberhaupt wie kann man eigentlich in DEM Alter noch Spass haben? Wie alt ist sie geworden? 26! Ich meinte, sie sollte mal in mein Alter kommen und dann koennen wir uns gern nochmal ueber das Thema unterhalten.
Bevor wir Jasper verliesen, machten wir einen kurzen Abstecher zu Edith und Annette Lakes (beide nur noch halb gefroren, nach den letzten Tagen legt man da grossen Wert drauf) und in den Maligne Canyon, wo wir erneut tiefe Schluchten und gefrorene Wasserfaelle zu Gesicht bekamen. Ausserdem bewiesen wir Kate, wie toll wir ihren Geburtstag organisiert hatten, liesen wir sie doch geschlagene 5 Minuten in der Kaelte stehen, waehrend wir im Auto ihre Geburtstagskarte unterzeichneten.
Bald liesen wir die Rockies hinter uns und verliesen Alberta. Wir waren zurueck in British Columbia! Das Wetter spielte verrueckt und wir kaempften uns durch einen kleinen Schneesturm. Kate war begeistert, schliesslich war das ihr erster Schneesturm an ihrem Geburtstag, den sie sonst hoechstens im Londoner Regen verbringt.
In Kamloops, unserem heutigen Ziel, angekommen mussten wir festellen, dass das im Lonely Planet angepriesene Hostel schon seit einigen Jahren nicht mehr existiert (lag vielleicht auch daran, dass Kate's Lonely Planet aus dem Jahre 2006 stammt....) und so wichen wir auf alternative Unterkunftsmoeglichkeiten aus; einem bed and breakfast Hotel, das gar nicht mal so teuer war. Wir bekamen zwei Doppelzimmer und teilten uns auf. Spaeter gings zum Abendessen in ein Irish Pub, um Kates Geburstag zu feiern. Einige shots und hundert Dollar weniger landeten wir in einem Club, wo wir noch ein bisschen tanzten, bis alle 2 Uhr in der Frueh rausgeschmissen wurden und wir uns nach Hause ins Bett machten.
Eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin und der boese Jaegermeister!
Tag 13: Freitag 09.04.2010
Also entweder vertrage ich viel oder die anderen wenig, aber ich war am Morgen die einzige nuechterne Person, die im Stande war, uns alle sicher nach Vancouver zu fahren. Nachdem ich alle aus dem Bett gepruegelt hatte, vernahm ich die schlechte Nachricht; James hatte gestern im Anflug von Wahnsinn die Autoschluessel an Britas Freundin weitergereicht, in deren Besitz sie sich noch immer befanden. Klasse! Wir mussten in ungefahr einer halben Stunde ausgecheckt sein, ansonsten wuerden wir fuer eine weitere Nacht bezahlen. Brita rief einen anderen Kumpel an, der auch sofort auftauchte und mit James den Autoschluessel auftrieb. Zum Dank luden wir ihn zum Fruehstueck ein und hatten schon wieder einen Grund, sauer auf James zu sein. Ich meinte nur, zum Glueck war das Maedel keine Fremde, sonst haetten wir die Schluessel nie wieder gesehen! Die ca. 3 stuendige Fahrt verlief sehr ruhig, denn die meiste Zeit schliefen die 3 waehrend ich mich Vancouver naeherte. Auch mal ganz angenehm. In Vancouver angekommen, uebernahm James das Steuer, denn den Verkehr dort wollte ich mir nicht antun und er setzte uns wieder alle nacheinander zu Hause ab. Wir waren 2 Tage frueher als geplant nach Hause gekommen und ich war ganz dankbar darueber, wuerde ich doch Zeit finden, meine Waesche zu waschen, meinen Haushalt aufzuraeumen und mich seelisch und moralisch darauf vorzubereiten, dass ich ab dem kommenden Montag wieder arbeiten wuerde.
Der Trip war ein voller Erfolg und ich kann nun stolz sagen, dass ich wenigstens ein bisschen was von Kanada gesehen habe. Hoffentlich habe ich im Sommer die Gelegenheit, wiederzukommen, um ein paar der verpassten Wanderungen nachzuholen und natuerlich auch um Lake Louise in voller Pracht (aufgetaut) zu geniessen. Am Sonntag verabschiedete ich Kate in ihrer alten Wohnung, denn sie wuerde am Montag nach Hause nach London fliegen, um ihre Mutter und Freunde zu ueberraschen, die sie noch gar nicht zu Hause erwarteten. Nur ihr Dad war eingeweiht und sollte sie vom Flughafen abholen. Solche Ueberraschungen sind toll, nicht wahr? Davon kann Suhl ein Liedchen singen! ;-)
Eine Deutsche, zwei Englaender und eine Kanadierin hatten eine tolle gemeinsame Zeit, sind aber ganz froh, nun wieder getrennte Wege zu gehen.
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