Monday, August 9, 2010

Kooza und die BC Lions

Jetzt, wo es bald wieder nach Hause geht, arbeite ich fleissig meine Liste mit Dingen ab, die ich gern noch gesehen oder getan haben moechte. So geschehen zum einen letzten Freitag, als ich mir in einem Zirkuszelt des Cirque du Soleil die Fuesse abfror. Gezeigt wurde die Show Kooza, die 2007 ihre Premiere feierte.

Cirque du Soleil wurde 1984 in Kanada, und zwar in Montreal von zwei Strassenkuenstlern ins Leben gerufen und ist seit anfaenglichen Schwierigkeiten stetig gewachsen. Cirque du Soleil tourt um die ganze Welt und das tun sie jeweils mit einer anderen Show, in der eine Story erzaehlt wird. In diesem Zirkus gibt es keine Tiere, die mit unfragwuerdigen Methoden zum Kunstueckauffuehren trainiert wurden; nein bei Cirque du soleil geht es um akrobatische Leistungen gepaart mit den klassischen Clownelementen, die man mit Zirkus in Verbindung bringt. Wir haben gelacht ueber die Clowns, uns haben die Muender offengestanden bei waghalsigen Vorfuehrungen auf dem Hochseil oder in schwingenden Vorrichtungen und wir haben mitgelitten bei Verbiegungen, die bei einem normalgebauten Menschen als Folter einzustufen sind. Beschreiben kann man das Gesehene nur sehr schlecht, man muss einfach dort gewesen sein! Wer dem Kooza link folgt, sieht auf der rechten Seite ein Video mit einer Zusammenfassung der Show, die ich nur waermstens empfehlen kann.
Die Tickets zur Show waren nicht guenstig, aber jeder einzelne Dollar war es Wert!

Zum anderen habe ich mir am Samstag ein Football Spiel zu Gemuete gefuehrt. Dabei handelte es sich selbstverstaendlich - wer haette es gedacht - um kanadischen Football, der sich in einigen Aspekten vom American Football unterschiedet. Tja, was kann ich diesem Sport positives abgewinnen? Nicht viel, ehrlich gesagt. Gespielt werden 4x15 Minuten und wer denkt, dass dies in halbwegs kurzer Zeit erledigt ist, hat sich -genau wie ich - maechtig geirrt. Das Spiel dauerte 3 (!) Stunden, weil alle Nase lang unterbrochen und die Zeit angehalten wird, um die Strategie zu besprechen, Spieler auszutauschen und sich bereits nach dem ersten Spielzug (20 Sekunden !) die Wasserflaschen bringen zu lassen. Ganz typisch amerikanisch gleicht das Spiel einer riesigen Werbeveranstaltung, auf der staendig Werbepartner und Sponsoren vorgestellt werden, Musik gespielt und Werbung auf der Leinwand eingeblendet wird. Naja, was soll man auch anderes tun, wenn sich die Spieler gerade mal wieder darueber beraten, wo der Quarterback der gegnerischen Mannschaft ueber den Haufen gerannt werden soll. Die uebertriebene Schutzkleidung lies mich schmunzeln, musste ich doch wieder an das down under so beliebte Rugby und dessen ungeschuetzte Spieler denken, wo aber noch um einiges haerter draufgehauen wird.
Nach einem knappen Monat der Hitze und ewigen Sonnenscheins regnete es uebrigens gerade an diesem Tag und so sassen wir eingemummelt im Stadium. Den Cheerleadern gefiel das Wetter offensichtlich auch nicht so gut, denn obwohl sie immer pflichtbewusst laechelten und mit ihren Pom Poms wedelten, sah man ihnen irgendwie an, dass sie lieber woanders sein wollten. Naja, die Heimmannschaft (BC Lions) verlor uebrigens gegen die Gaeste aus Calgary, was bei den Fans gar nicht gut ankam, aber mit Niederlagen muss man umgehen koennen.

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