Inmitten von Klamottenbergen, Reisetaschen und Koffern sitze ich hier und schreibe diesen Eintrag, bevor ich es ueberhaupt nicht mehr schaffe, einen Beitrag aus Deutschland zu schreiben. Seit knapp einem Monat bin ich nun wieder in Deutschland und, wie bereits angekuendigt, habe ich es diesmal ruhig angehen lassen. Neben einigen kleineren Familienausfluegen und Kuschelstunden mit meinem Seppl habe ich vorallem meinen 'Saustall' hier ausgemistet und mich von vielen Dingen getrennt, die ich aus sentimentalen Gruenden aufgehoben, aber nie wieder gebraucht habe. Platz schaffen heisst die Devise! Gern gesehene Unterbrechungen lieferten meine Vorsorgeuntersuchungen, zu denen ich mal wieder bei meinen Aerzten vorstellig wurde sowie ein Check meiner Augen, die aufgrund der jahrelangen intensiven Computerarbeit arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Und so verwundert mich die Diagnose der Kurzsichtigkeit nicht wirklich und ich darf mich nun auch als Traeger einer Brille outen - zumindest fuers Fernsehen, Kino usw.
Hoehepunkt meines Heimataufenthalts war das Kennenlernen meines Neffen Henry, mit dem ich einige Tage verbringen durfte. Der Spatz ist nun schon wieder in seinem 4. Lebensmonat und ein kleiner Herzensbrecher; mein Herz hat er zumindest im Sturm erobert. Wie sich ein Filmstar fuehlt, hat er waehrend unserer Treffen hautnah feststellen duerfen, denn natuerlich habe ich die Change genutzt und etliche Bilder von ihm geknipst. Gluecklicherweise knipst mein Bruder genauso viel und gerne wie ich und wird mich hoffentlich auch in Zukunft mit Nachschub versorgen!
Was mein Visum fuer Neuseeland anbelangt, hatte ich vorsorglich die meisten Dinge bereits in Kanada erledigt, mich einer medizinischen Untersuchung unterzogen, Antraege ausgefuellt und ein kanadisches polizeiliches Fuehrungszeugnis beantragt. Dummerweise hatte ich das deutsche Equivalent vergessen und musste nach meiner Ankunft das Fuehrungszeugnis beantragen und darauf warten. Leider hiess das auch, dass ich waehrend des Wartens meinen Visumsantrag noch nicht an die Botschaft in Berlin schicken konnte, denn unvollstaendige Antraege werden dort sowieso nicht bearbeitet. Gluecklicherweise dauerte die Warterei nur ein paar Tage und so verschickte ich am 22.9. meinen Antrag an die Botschaft und drueckte die Daumen. Einen Flug konnte ich in der Zwischenzeit leider nicht buchen, da ich nie wusste, wie lange ich auf mein Arbeitsvisum zu warten habe. Meine Anfrage bei der Botschaft nach einer knappen Woche muss Wunder gewirkt haben, denn am 6.10. kam der Reisepass mitsamt des Visums zurueck. Das ging fix, wenn man bedenkt, dass die Botschaft von 2-5 Wochen Bearbeitungszeit spricht.
Danach galt es, noch kurzfristig einen halbwegs bezahlbaren Flug nach Neuseeland zu finden. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass in down under die Sommersaison und somit die Hauptreisezeit beginnt und auch in Deutschland das ein oder andere Bundesland gerade in den Ferien steckt. Ausserdem will mich mein Boss Mitte Oktober bereits arbeitsbereit in Milford sehen! Alleine haette ich nie einen bezahlbaren Flug gefunden, denn alles was ich im Internet fand, bewegte sich bei 4000 Euro aufwaerts! Wie gut, dass es die Mici gibt, mit der ich in Vancouver zusammen gearbeitet habe und die mir bereits vor einigen Wochen versprochen hatte, mir bei der Buchung mit ihrer Expertise und Berufserfahrung (sie arbeitet in einem Reisebuero in der Schweiz) behilflich zu sein. Ihr habe ich es zu verdanken, dass ich am Mittwoch einen Flieger nach Osaka besteigen werde, dort nach Auckland umsteige und dort wiederrum nochmal einen Flieger nach Queenstown nehme, wo ich dann wahrscheinlich total erschoepft am Freitag Nachmittag ankommen werde. Nach einer Nacht im Hotel und sehr fruehem Aufstehen darf ich dann mein Gepaeck zu der Stelle schleppen, wo ich schon viele Male gestanden und auf den Bus nach Milford Sound gewartet habe. Falls ich es wirklich schaffen sollte, die Ankunft in Auckland und spaeter in Queenstown ohne Traenen zu ueberstehen, wird die Fahrt nach Milford sicherlich feucht werden. Die Taschentuecher befinden sich griffbereit im Handgepaeck!
Ach ja, zur Frage, warum ich hier inmitten von Taschen, Koffern und Kisten sitze. 20kg ist mein Gepaecklimit und fuer Uebergepaeck zahlt man bei der Lufthansa stolze 30 Euro pro Kilo. Da schraenkt man sich notgedrungen ein und schickt lieber ein paar Pakete. Und schlaegt auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe; spart sich das Geld fuers Uebergepaeck und freut sich auf Post, auch wenn man sie selbst verschickt hat.
In diesem Sinne, wir hoeren uns wieder und zwar das naechste Mal aus Neuseeland!
Eure Katja
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