Wie die Zeit vergeht, der Winter ist vorueber und wir befinden uns schon wieder voll in der Sommersaison. Ich habe schon eine Weile nichts mehr von mir hoeren lassen und das will ich heute aendern. Also Hallo erstmal.
Seit dem 1. November hat bei uns bei Southern Discoveries ganz offiziell der Sommer angefangen und fuer die neue Saison haben wir natuerlich auch wieder neue Leute eingestellt. Mit denen bin ich bis jetzt sehr zufrieden und dieses Jahr hat sich Management bei den Einstellungsgespraechen mehr Muehe gegeben als letztes Jahr, wo wir wirklich sehr viel Pech mit der Mehrzahl unserer Neulinge hatten. Die Arbeitsmoral stimmt und so wirklich dumm stellt sich auch niemand an. Ich klopfe auf Holz.
Das Wochenende um den 30. Oktober verbrachte ich mit meiner guten Freundin Sara in Dunedin, wo ein Traum fuer mich wahr wurde; wir besuchten ein Konzert der neuseelaendischen Gruppe Fly My Pretties. Dabei handelt es sich um eine Kollaboration neuseelaendischer Musiker aus verschiedenen Genren und verschiedenen Bands, die nur Liveauftritte absolvieren und keine Studioalben veroeffentlichen. Die Band wurde 2004 in Wellington gegruendet, besteht aber aus keinem festen Stamm von Musikern, sondern laedt fuer jede Tour neue Gastmusiker ein, ihre eigenen Songs auf der Buehne vorzutragen. Diese Tour ist nun bereits die fuenfte und diesmal schaffte ich es endlich, eines ihrer legendaeren Konzerte (das erste dieser Konzertreihe) in Dundin zu besuchen und war hellauf begeistert. Die Stimmung war klasse und nachdem der erste Teil mit neuen Songs beendet und der zweite Teil mit bekannten Songs aus den vorherigen Jahren begonnen hatte, gab es fuer die meisten Zuschauer kein Halt mehr; die Leute tanzten in den Reihen, vor der Buehne (in einem alten Theater, wo eigentlich kein Platz fuer Stehplaetze ist) und wo sie sonst noch Platz fanden. Hier mal einer ihrer Songs von der letzten Tour, welcher auch in diesmal wieder gespielt wurde und sooooo schoen ist.
An meinen freien Tagen wird es wohl in den naechsten Monaten ein wenig ruhiger zugehen, weil ich mich momentan um sehr viel Papierkram bemuehen muss. Ich stecke mitten in der Bewerbung zu meiner dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung fuer Neuseeland (permanent residency) und da gibt es noch einiges fuer zu tun und so ganz billig ist das leider auch nicht. Deswegen trete ich ein wenig kuerzer und spare Geld, um fuer all die Uebersetzungen, Zertifikate, die Bewerbung an sich und den medizinischen Test aufkommen zu koennen. Billig ist das ganze nicht und es kostet mich einiges an Nerven, aber es ist die Sache Wert. Das Ergebnis wird das hoffentlich wiederspiegeln.
Zu meinen zahlreichen Talenten kann ich ein weiteres hinzufuegen; Starsitting. So aehnlich wie wie Babysitting, aber eben doch nicht ganz das selbe. Ich habe mich um einen Star gekuemmert. Einen Star, den in Neuseeland niemand kennt, der aber in Deutschland sehr bekannt ist. Und da komme ich ins Spiel, weil es unser Management als gute Idee ansah, diesem deutschen Star ein deutschsprechendes Crewmitglied auf dem Boot zur Verfuegung zu stellen, als Zeichen unseres guten Service sozusagen. Und so kam es also, dass ein gewisser Bernhard Hoecker ("Hoecker, Sie sind raus!") unsere "Pride of Milford' betrat und ganz verdutzt zu mir meinte "Du sprichst aber ein komisches Englisch, das versteh ich ja!" Wir verstanden uns auf Anhieb gut und ich erklaerte ihm so einiges ueber Milford Sound, wie wir hier so leben, wie der Fjord entstanden ist und was es sonst noch so zu sehen und zu erleben gibt. Dabei wurde ich dummerweise gefilmt, denn er meinte zu mir, "Na wo wir schonmal jemand aus Deutschland hier haben, muessen wir auch ein kleines Interview machen!" und auf mein "Nein" wartete man gar nicht erst. Die Videos, die auf seiner Neuseelandreise entstehen, werden alle auf seinem Blog veroeffentlicht und mit Erleichterung habe ich festgestellt, dass ich komplett rausgeschnitten wurde. Hoeckers Reiseplan unterscheidet sich allerdings ein wenig von dem der meisten Neuseeland Touristen, denn im Internet koennen die Leser seines Blogs darueber abstimmen, was er in den bestimmten Regionen machen soll. Fuer Fiordland wurde zelten vorgeschlagen. Das kann man hier groesstenteils vergessen, weil wir hier erstens im Nationalpark leben, wo sowas nicht gern gesehen wird und weil man zweitens von Sandflies aufgefressen wird. Das hab ich ihm auch gesagt und er war gar nicht so boese drum, denn die Zeltidee stiess bei ihm auf keinen grossen Zuspruch. Im Video spaeter ist er zwar zeltend zu sehen, aber ich koennte wetten, dass dies ausserhalb des Nationalparks gedreht wurde. Aber wir sind ja nicht kleinlich.... Auf alle Faelle war sein Besuch eine willkommene Abwechslung und dabei hab ich gleich noch ein Erinnerungsfoto ergattert.
Auf Januar naechsten Jahres freue ich mich schon ganz besonders (ja mein Bruder wird 30, aber das ist es nicht), denn ich werde meiner alten Heimat Melbourne endlich wieder einen Besuch abstatten. Katrin macht Urlaub in der Wueste Australiens und nach diesem anstrengenden Trip braucht sie wahrscheinlich Aufmunterung. Wir werden uns fuer ein paar Tage in Melbourne treffen und unsere alte Heimat wiederentdecken. Dorthin zu kommen gleicht mal wieder einer Odysee und der Heimweg von Melbourne nach Milford dauert fuer mich genauso lange wie fuer Katrin von Melbourne nach Deutschland. Wer haette das fuer moeglich gehalten! Ueber meine Dutzend Fluege und alles andere dann im Januar mehr....
Tja, das wars erstmal wieder fuer heute. Vielleicht laesst ja der naechste Eintrag nicht so lange auf sich warten wie dieser, aber wer weiss das schon so genau.....
Eure Katja
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