Bereits in meinem letzten Eintrag erwaehnte ich die ueberdimensionalen Steine, die Katrin und mir bei der Planung unseres Urlaubs in den Weg geschmissen wurden. Die Hintergruende waeren zu langatmig, deswegen moechte ich hier nicht weiter auf sie eingehen, aber eine der Auswirkungen muss ich erwaehnen. Um nach Tonga zu gelangen, nahm ich 3 verschiedene Fluege und fuehlte mich zwischenzeitlich wie Tom Hanks in dem Film "Terminal", nur mit dem Unterschied, dass ich auf verschiedenen Flughaefen 'lebte'. Mein 1. Flug mit Jetstar brachte mich um 23.00 Uhr mit Kopfschmerzen nach Christchurch, weil alle 3 Kleinkinder an board den gesamten Flug ueber wegen Muedigkeit heulten. Der Immigration Officer wollte alle meine Flugtickets sehen und fragte mich, wo ich die Nacht ueber bleibe und ob ich nicht einen direkteren Flug nach Tonga haette buchen koennen. Ha, wenn der wuesste! Wie in einem Dejavu verbrachte ich mal wieder eine Nacht auf dem Christchurcher Flughafen, nur mit dem Unterschied dass diesmal mehr Fluege in der Nacht ankamen und ich weniger Schlaf fand.
7.00 Uhr hob mein 2. Flug in Richtung Auckland ab und ich wurde mit einem fantastischen Ausblick ueber die suedlichen Alpen, Marlborough Sounds, Mt. Taranaki und die Gegend um Auckland belohnt. Fast den gesamten Flug ueber schaute ich aus dem Fenster und so gut wie jeder halbwegs hohe Berg auf der Suedinsel war schneebedeckt. Einfach wunderschoen! 8.20 Uhr setzte der Qantas Flieger auf und nachdem ich mein Gepaeck abgeholt hatte und die 10 Minuten vom domestic zum international terminal gelaufen war, checkte ich fuer den naechsten Flug bei Air New Zealand ein, um mein Gepack loszuwerden. Danach schlug ich wieder die Zeit tot und las, wartete, schlief ein wenig, wartete, ass ne Kleinigkeit, nahm ne Dusche (herrlich!) und wartete. Kurz vor 3 Uhr nachmittags sass ich am gate und wartete aufs boarding und beobachtete skeptisch die zahlreichen stark uebergewichtigen Tonganer und betete zu einer mir unbekannten Instanz, nicht zwischen zwei von ihnen eingequetscht im Flieger sitzen zu muessen. Einige Deutsche warteten ebenfalls darauf, dass es bald losging und ich erkannte sie wieder sofort an ihrer Kleidung, ihrem grimmigen Gesicht und hoerte sie spaeter ueber dieses und jenes klagen. Einige Dinge aendern sich eben nie!
Der Flug an sich war ganz okay und neben mir sass ein aelterer schlanker Tonganer, der entweder nur tonganisch spricht oder schwerhoerig ist, denn er verstand weder mich noch die Stewardess. Wenn man mit Bekannten reist, moegen die engen Sitze in den Fliegern okay sein aber wenn ein Unbekannter beim Versuch den Sicherheitsgurt anzulegen staendig an deinen Beinen rumfummelt, ist das nicht besonders angenehm. Aber so ist das nunmal in der Holzklasse, dagegen kann man nicht viel machen. 19.20 Uhr landete der Flieger in Tongatapu, Tongas Hauptinsel und beim Verlassen des Fliegers (einen Verbindungstunnel gibts natuerlich nicht und so verlaesst man den Flieger ueber Treppen und laeuft zur Eingangshalle) bemerkte ich sofort die noch immer hohen Temperaturen von 23 Grad Celcius und die hohe Luftfeuchte. Waehrend alle Tonganer noch mal schnell ihre Schnapsvorraete im duty-free-Shop aufbesserten, stand ich schon in der Schlange fuer die Passkontrolle und nachdem der Zoll nicht sonderlich an meinem Gepaeck interessiert war, trat ich hinaus ins tonganische Gewuehl.
Kaum hatte ich meinen Rucksack abgesetzt, fragte mich bereits ein junger Tonganer, wer mich abholte und als ich meinte, ich bleibe in Toni's Guesthouse schnappte er sich meinen Rucksack und meinte, ich solle ihm folgen. Dies lies ich mir nicht zweimal sagen, schliesslich lief gerade mein Gepaeck davon, aber die Sorge war unbegruendet und ich wartete mit ein paar anderen Touristen bis Tohi, der Fahrer, all seine Passagiere eingesammelt hatte. Wir bestiegen den Minivan, der uns zur Unterkunft bringen sollte. Neben einem in Australien lebenden Kiwi waren noch 2 Oesterreicher im Van und es ist schon recht lustig, Gespraeche von Leuten zuzuhoeren, wenn diese davon ausgehen, dass sie niemand verstehen kann. Tohi war so lieb mal kurz an einem kleinen Shop anzuhalten, damit wir unsere Lebensmittelvorraete aufstocken konnten, schliesslich wuerden am naechsten Tag, einem Sonntag, fast alle Laeden geschlossen sein. Gottfried und Christa, die Oesterreicher, verlaengerten das Ganze zu einem Wochenend-shopping-ausflug und wir waren etwas genervt darueber, dass sie keine Ruecksicht auf die anderen nahmen. In Toni's Guesthouse angekommen, bekam ich sofort mein Zimmer, schluepfte in leichtere Klamotten und small talkte mit anderen Gaesten. Die Oesterreicher gesellten sich spaeter dazu und beim Gespraech verfestigte sich mein erster Eindruck, dass ich sie nicht besonders mochte, was ich mir aber nie anmerken lasse. Recht frueh aber erschoepft ging ich zu Bett und nachdem es mich eine Weile gedauert hatte, bis ich die Funktionsweise des ueber dem Bett haengenden Insektenschutznetzes ausgekluegelt hatte, schlief ich endlich ein.
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