Am Sonntag gingen die Olympischen Spiele zu Ende und am Montagmorgen tat ich, was wohl jeder in meiner Situation getan haette – ich stand frueh auf, um meine Uniform fuer die Paralympics abzuholen. Klingt verrueckt, ich weiss und ich waere viel lieber im Bett geblieben, aber die Pflicht rief nunmal. Ohne Fruehstueck gings los, denn ich hatte keine Zeit gehabt, Lebensmittel einzukaufen. 9 Uhr in der Frueh holt kein normaler Mensch seine Uniform ab, schon gar nicht nach einer Hockey Goldmedaille, und so ging alles recht schnell. Ich bekam eine neue Akkretitierung fuer Whistler und meine blaue Uniform – nun war ich also auch ganz offiziell ein Schlumpf!
Auf dem Nachhauseweg genoss ich Fruehstueck auswaerts und als ich nach Hause kam, wollte ich eigentlich Waesche waschen (naja, was heisst wollte, es war mal wieder faellig, denn der Anteil meiner Dreckwaesche ueberstieg die noch saubere Waesche um ein Vielfaches), aber selbst nach mehreren Versuchen fand ich keine freie Waschmaschine und so wurde Waesche auf den naechsten Tag verschoben. In den naechsten Tagen kuemmerte ich mich um die arg vernachlaessigten Pflichten im Haushalt und schaffte es das erste Mal seit Monaten mal wieder, um den Stanley Park herumzulaufen. Und da es mitten in der Woche war und die meisten der Olympiatouristen die Stadt bereits verlassen haben, hatte ich den Park fast fuer mich allein! Wie ich das genossen habe!
Am Freitag bestieg ich einen Bus nach Whistler und das naechste Abenteuer Paralympics begann fuer mich. Diesmal war das Wetter fantastisch und ich genoss den Ausblick aufs Meer und auf die schneebedeckten Berge. In Whistler angekommen, wurden wir im Whistler Games Service Center abgesetzt, wo viele ihre Akkretitierung und Uniform abholten und ich mit den meisten anderen den Schluessel zu meiner Unterkunft erhielt. Danach gings mit dem Workforce Shuttle (Shuttle fuer die Belegschaft) ins Whistler Village, wo auch die Athleten naechtigen. Da fuer die Paralympics sehr viel weniger Athleten antreten als noch vor ein paar Wochen fuer die Olympics, ist VANOC in der Lage, vielen Freiwilligen Betten im Athletendorf anzubieten und von diesem gluecklichen Zustand profitiere auch ich – ansonsten haette ich aufgrund fehlender Unterkunft nicht hier arbeiten koennen.
Im Dorf angekommen, suchte ich meine Unterkunft im Bereich G, Haus 6, Zimmer 10 auf und checkte ein. Bisher bin ich noch alleine auf dem Zweibettzimmer, bin mir aber sicher, dass ich in den naechsten Tagen noch Zuwachs bekommen werde. Ueberrascht war ich ueber das Badezimmer, das ich mir mit meiner zukuenftigen Zimmergenossin teilen werde, denn ich hatte Zustaende wie in einem Hostel angenommen und befuerchtet, dass ich das Bad mit mehreren Leuten teilen muss. Die Stimmung ist bisher noch ein bisschen wie im Ferienlager, man schlaeft in Barracken, hat einen Aufenthaltsraum mit Fernseher und Internet und ein riesiges Zelt, indem gespeist wird. Das Dorf selbst hab ich mir noch gar nicht so genau anschauen koennen, hoffe aber, dass ich in den naechsten Tagen ne Fuehrung kriegen werde, schliesslich arbeite ich fuer Resident Services und muss die Fragen aller hier Wohnenden beantworten koennen. Mal sehen, was morgen waehrend meines ersten Arbeitstages so alles passiert….
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