Thursday, September 6, 2012

es geht tierisch ab in Chiang Mai! (05.09.-)


Es gibt sie ja doch noch - andere Reisende! Bisher habe ich nicht allzuviele von ihnen gesehen und das kam mir recht spanisch vor. Thailand ist doch bei Reisenden so beliebt, so sind sie denn alle?! Hier in Chiang Mai. Und nun langsam verstehe ich auch, warum ich bisher so wenige andere gesehen habe. Wie eben die Jungs, die ich im Schlafzug getroffen habe, brechen viele Leute sofort von Bangkok aus mit dem Zug nach Chiang Mai auf, weil es bequem ist (Ihr erinnert Euch an die Geschichte mit den zwei verschiedenen Bussen) und weil es Zeit spart. Weil heutzutage hackt man ja nur noch Listen ab mit den Orten, die man gesehen hat und da hat man eben nicht viel Zeit fuer den "Kleinkram" dazwischen (also zwischen Bangkok und Chiang Mai). Ich habe knapp 5 Wochen fuer 3 Laender (Singapur mal nicht mit eingerechnet) (Thailand, Kambodscha und Vietnam) und obwohl ich schon finde, dass dies nicht genuegend Zeit ist, geht es auch anders. Andere Leute bereisen in der gleichen Zeit zusaetzlich noch Laos und Myanmar (Burma). Von Chiang Mai ist es nicht mehr weit bis an das "Goldene Dreieck", wo drei Laendergrenzen aufeinandertreffen: Laos, Thailand und Myanmar und von da geht es eben in eines der beiden anderen Laender. Nun ja, wems gefaellt der soll da ruhig durchrasen durch soviele Laender wie moeglich, aber ich lass mir lieber ein bisschen mehr Zeit und hab dann auch was gesehen und erlebt.

Chiang Mai gefaellt mir richtig gut, sehr viel besser als Bangkok. Hier fuehlt man sich willkommen, denn die Stadt hat sich voll und ganz auf Touristen eingestellt. Die vielen verschiedenen Restaurants und Cafe's mit internationalen Gerichten verbreiten ein internationales Flair und sie wissen einfach, wie man sich und seine Attraktionen verkaufen muss. Wo man in Bangkok als Tourist nach einer Tourist Info suchen muss, findet man sie hier an jeder Ecke und Informationen werden einem regelrecht hinterhergeschmissen. Das grosse Geschaeft hier oben im Norden sind die Touren mit den Elefanten, Tigern und das gefuehrte mehrtaegige Wandern durch den Dschungel mit Besuch/Unterkunft bei einem der zahlreichen 'hill tribes' -verschiedene Staemme von Menschen, die urspruenglich aus China, Tibet oder Myanmar nach Thailand gekommen sind und nun in den stark bewaldeten Bergen Thailands leben. Das Geschaeft mit den Thai Massagen ist ebenfalls gewaltig und ich denke, ich werde mich morgen auch mal durchkneten lassen.

Wandern durch stickigen Dschungel bei den Temperaturen hier reizt mich nicht wirklich und ueber die weniger artgerechte Haltung der Tiger habe ich auch schon einiges gehoert, deswegen fielen diese beiden Aktivitaeten fuer mich schon mal flach. Die Elefanten wollte ich mir aber auf alle Faelle mal anschauen und so buchte ich eine dieser Touren, die neben einer Elefanten Show und dem Reiten eines Elefanten ausserdem noch Bamboo Rafting, das Fahren mit einer Ochsenkutsche und den Besuch einer Orchideenfarm auf dem Tagesplan stehen haben. Auch mit den Elefanten wird groesses Geld gemacht, da muessen wir uns nichts vor machen und so tuemmelten sich so einige Touristen in dem Elefantencamp (von denen gibt es uebrigens zahlreiche nicht nur hier in Chiang Mai sondern auch in anderen Teilen Thailands). Aufgeteilt wurde das ganze aber recht gut, denn nicht jeder durchlief das gleiche Programm, einige begannen den Tag mit Bamboo Rafting, andere mit dem Ochsenkarren oder eben auf den Elefanten. Vor der Elefantenshow gab es genuegend Zeit fuer ein Kennenlernen der Hauptdarsteller und diese Zeit wird natuerlich intensiv mit Fuettern (20 baht fuer eine handvoll Bananen und Zuckerrohr) und Fotografieren verbracht. Alles kostet Geld, aber das wird in die Pflege und Aufzucht der Elefanten gesteckt und deshalb machte mir das nichts aus. Eigentlich wollte ich ja kein Geld fuer Fotos bezahlen, aber als der Babyelefant vor mir stand, war mein Herz ganz weich und ich konnte nicht widerstehen. Die Elefanten haben alle ganz gute Manieren und bedanken sich fuers Fuettern mit einem Knicks oder einem lauten Trompeten. Der Babyelefant muss das Trompeten aber noch ein bisschen ueben, da kam naemlich nur ein Kraechzen bei raus. In der Show selbst zeigen die Elefanten, was sie durch jahrelanges Training gelernt haben und machen akrobatische Verrenkungen, spielen Fussball, spielen Mundharmonika und tanzen, malen Bilder! und es gibt auch eine kurze Vorfuehrung darueber, wie Elefanten im Dschungel bei der Arbeit helfen (zum Beispiel beim Transport von schweren Baumstaemmen). Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie furchtbar ungluecklich ueber ihre Lage dort sind und man darf auch nicht vergessen, dass dies keine wilden Elefanten sind, sondern domestizierte Tiere, die nur fuer diesen Zweck trainiert werden. Als ich sie so an den Fuessen angekettet in der Gegend rumstehen sah, taten sie mir leid, aber sie bekommen genuegend Auslauf waehrend des Tages erstens in der Show und zweitens wenn sie die Touristen beim Reiten durch die Gegend spazieren tragen. Regelmaessige Duschen im Fluss gibt es auch und das war vorallem heute wegen der Hitze ganz wichtig.

Bei den Souveniren habe ich heute maechtig zugeschlagen und deswegen muss ich morgen mal eine Post aufsuchen und das ganze nach Deutschland schicken, denn mit mir rumtragen kann und will ich den ganzen Kram nicht. Einen Plan fuer morgen habe ich auch schon, aber das wird jetzt noch nicht verraten; davon berichte ich dann in meinem naechsten Eintrag.
Bis dann!

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