Sunday, August 3, 2008

auf Entdeckungstour in Sydney (01.08.-04.08.2008) Teil I

3 Tage frei und einen ganzen Kontinent zu entdecken. Das sind die Aussichten fuer die naechsten paar Tage. Aber wohin solls nur gehen? Natalie haemmerte mit ein paar guten Vorschlaegen auf mich ein und letztenendes entschied ich mich fuer die heimliche Hauptstadt Australiens - Sydney. Um ein wenig Zeit zu sparen, buchte ich einen Ueber-Nacht-Bus fuer Freitag, was mir genuegend Zeit gab, nach dem Arbeiten nach Hause zu duesen, meine Sachen zu packen und mich auf den Weg zu machen.

Erstmal kurz zu meinem Geburtstag. Vielen lieben Dank fuer all die Gruesse aus der Ferne, es macht mich immer wieder gluecklich, zu sehen, dass Ihr mich nicht vergessen habt. Auf Arbeit haben sie es irgendwie spitz gekriegt und einen Schoko-Kuchen fuer mich organisiert und die obligatorische Geburtstags-Rundmail ging an die gesammte THL Belegschaft in Australien, so dass sogar Leute in Alice Springs wussten, dass jemand in Melbourne ihren Geburtstag feiert, deren Namen sie noch nicht mal aussprechen koennen. Ich durfte auch ein wenig frueher nach Hause gehen, so dass noch genug Zeit fuer ne Dusche und fuers Packen blieb. Anschliessend fuhr ich zur Southern Cross Station, wo sich Punkt 21 Uhr der Greyhound Bus in Bewegung setzte. Normalerweise braucht man ohne Stops so ungefaehr 9 Stunden bis Sydney, der Bus braucht aufgrund seiner Stops, um Leute aufzugabeln und vorgeschriebenen Pause ETWAS laenger und so war die Fahrt fuer 15 Stunden angesetzt. Wochenendpreise waren der Grund, warum ich mich gegens Fliegen entschieden hatte. Fuer den Bus hatte ich nur 67 Dollar bezahlt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich mein Sitzfleisch noch mal so aufs Aeusserste belasten moechte. An Schlafen war kaum zu denken, denn es ist kaum moeglich eine bequeme Schlafstellung zu finden, selbst mit dem Luxus zweiter Sitze. Und fuers Querlegen bin selbst ich nicht klein genug!

In der halbstuendigen Pause um 1.30 Uhr nahm ich die Gelegenheit wahr, meine Beine auseinanderzufalten und auf Gehfaehigkeit zu ueberpruefen. Sie hatten es gluecklicherweise noch nicht verlernt. Als es weiterging, konnte ich die Gedanken an einen Klappstuhl nicht loswerden - so musste sich so ein armes Ding also fuehlen! Gegen 7.30 Uhr kamen wir in Canberra an, der eigentlichen Haupstadt, wo die meisten Passagiere den Bus verliesen und ein paar Neue zustiegen. Ich nutzte die Zeit sinnvoll zum Beine vertreiben und haette mir gern einen Cappuchino zum Aufwachen gegoennt, habe aber davon abgesehen, schliesslich sah es nicht danach aus, als wuerden wir auf dem Weg nach Sydney viele Toilettenpausen einlegen. Puenktlich zur Mittagszeit um 12 Uhr erreichten wir Sydney und wir wurden an der Central Station in die Freiheit entlassen. Mein Hotel hatte ich bereits ein paar Tage vorher gebucht, und weil mir der nette Herr am Telefon versicherte, sie seien nur 1 Minute vom Bahnhof entfernt, hatte ich es nicht fuer noetig gehalten, die Adresse aufzuschreiben oder die Karte zu studieren. Grosser Fehler! Ich lief ziellos und erfolglos umher und entschloss mich, ein Internet Cafe aufzusuchen, um bei Google Maps den Weg ausfindig zu machen. Super Idee - dachte ich. Nun leider sollte man Google auch nicht alles glauben. Wenn Google die Antwort nicht weiss, bloefft es einfach und tut so, als wuesste es die Antwort. Name des Hotels: Sydney Private Central Hotel. Google schickt mich in Central Street. Klingt irgendwie logisch, oder? Zu logisch. Denn Central Street ist eine dreckige Hintergasse und ich war erleichtert, als ich mein Hotel dort NICHT vorfand. Mir wurde die Rumrennerei zu bunt, rief sie an (Ihr werdet fragen, warum hat sie das denn nicht gleich getan? Ja ich weiss.....!) und nachdem ich mit dem Maedel gesprochen hatte, wurde mir bewusst, dass ich in die falsche Richtung losgelaufen war. Als ich endlich dort ankam, stellte sich heraus, dass es wirklich nur 2 Minuten vom Bahnhof entfernt ist. Das Hotel erinnert mich an die 50er Jahre, alles schon etwas aelter, die Tapete zum schiessen haesslich und die Zimmer allgemein reihen sich nicht ein in die Kandidaten zum Schoener-Wohnen-Award. Aber was solls, es ist sauber und ich traue meinen Augen kaum, Computer und Internetzugang auf meinem Zimmer! Wow! Ich war reif fuer ne Dusche, schliesslich hatte ich mein Gepaeck durch die Hitze getragen und anschliessend fuellte ich mich gut genug, wieder auf Entdeckungstour zu gehen.

Ich hatte keine grossen Plaene, lief also umher, sog die Atmosphaere Sydneys in mich auf und genoss das traumhafte Wetter. Mit meinem Mittag setzte ich mich in einen Park und nahm es unter den neugierigen Augen aller gefiederten Parkbewohner zu mir. Anschliessend zueckte ich hier und da meine Kamera und nach einer Weile stand ich fast unbemerkt in einem grossen Shoppingcentre, weil mich die Menschenmasse, in der ich notgedrungenermassen mitgelaufen war, dorthin getrieben hatte. Kann mir gar nicht so richtig erklaeren warum, aber ich checkte das Kinoprogramm und entschied mich fuer einen Kinobesuch. Mancheiner mag jetzt sagen, da faehrt sie den ganzen Weg nach Sydney, um ins Kino zu gehen, das kann sie doch auch in Melbourne machen. Dem habe ich nichts entgegenzusetzen. Aber, meine freien Tage sind schliesslich dazu da, die Dinge zu tun, auf die ich Lust habe. Ausserdem ist es in Melbourne etwas schwieriger, weil ich ausserhalb der Stadt wohne und abends ins Kino zu gehen, bedeutet im Dunkeln vom Bahnhof nach Hause zu laufen. Nunja, auf dem Programm stand der neue X-Files Film und wer mich kennt, weiss, dass ich total verrueckt nach der TV Serie war und so musste ich den Film einfach sehen! Auf dem Nachhauseweg versuchte ich noch paar Nachtaufnahmen zu schiessen, aber das ist ohne Stativ fast unmoeglich. Auf meinem Zimmer nahm ich das kostenloste Internet in Anspruch und schrieb Emails, meinen letzten Auckland Bericht und bereitete mich auf den naechsten Tag vor indem ich ein paar Dinge ueber Sydney ausfindig machte. Diese Nacht schlief ich wesentlicher besser als die letzte, auch wenn das Bett alles andere als ne gute Matratze vorweisen konnte. Aber wer so lange gebackpackt hat, kann damit leben!

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