Das Reisefieber ist hartnaeckig und so machte sich die family letzten Freitag ganz spontan auf den Weg nach Erfurt, um das schoene Wetter zu geniessen und aus Suhl herauszukommen. Wir liefen durch Erfurts schoene Altstadt und machten natuerlich auch einen Abstecher im Erfurter Dom. In der direkt daneben liegenden Severi - Kirche war ich trotz meiner vielen Besuche des Doms noch nicht und obwohl die Kirche nur ein paar Meter neben dem Dom liegt, wird sie von den meisten Touristen gemieden. Dementsprechend ruhig war es in der Kirche.
In der Naehe der Kraemerbruecke genehmigten wir uns einen Eisbecher und nachdem wir die Alstadt abgelaufen hatten, gings wieder nach Hause. Durch die neue Autobahn alles kein Problem mehr und in knapp einer halben Stunde waren wir wieder zu Hause, wo es uebrigens sofort anfing aus Kuebeln zu schuetten.
Fuer Freitag entschlossen wir uns einen Abstecher nach Dresden zu machen, der zwar schon laenger auf der Wunschliste stand, bisher aber noch nicht verwirklicht wurde. Frueh am Morgen ging es los und gegen 11 Uhr waren wir in der Sachsenmetropole. Dort fiel mir sofort ein Plaket auf mit der Aufschrift "Welcome Mr. President! Nu, Nu.... Yes, we can.... Ooch in Dresden!". Ein Schmunzeln huschte mir uebers Gesicht; irgendwie hatte ich das saechsische schon ein wenig vermisst.
Die vor einigen Jahren fertiggestellte Frauenkirche ist Touristenmagnet Dresdens und dementsprechend viele Menschen draengelten sich vor deren Toren, in der Kirche selbst und auf dem Aussichtsturm. Kann man ihnen aber nicht veruebeln, denn mit dem Wiederaufbau der im 2. Weltkrieg zerstoerten Kirche hat Dresden einen tollen Job geleistet! Die schlichte Unterkirche, der lichtdurchflutete Kirchraum mit dem imposanten Altarraum und die barocke Malerei der inneren Kuppel versetzen den Besucher zutiefst beeindruckt in Staunen. Fuer 6 Euro nicht gerade ein Schnaeppchen, aber das Geld auf alle Faelle Wert, war der Aufstieg auf den Kirchenturm und die Aussicht auf Dresden. Gerade die naheliegenden Attraktionen wie Zwinger, Semperoper und das Residenzschloss waren von dort oben besonders gut zu betrachten.
Das Schlaendern auf der Bruehlschen Terrasse dauerte ewig und dafuer nehme ich auch alle Schuld auf mich, denn mit dem Fotografieren kann man dort einfach nicht mehr aufhoeren. Ueberall neue Tuerme, Statuen und ein toller Blick auf die Elbe sowie die Frauenkirche im Hintergrund. Wir besuchten das neue Gruene Gewoelbe welches, zusammen mit dem historischen Gruenen Gewoelbe, als eine der reichsten Schatzkammern Europas Weltruf geniesst und betrachteten dort prunkvolle Ausstellungstuecke, die einst August dem Starken gehoerten. Anschliessend liesen wir uns bei einer Bootsfahrt auf der Elbe so richtig durchbrutzeln und freuten uns ueber den sympatischen saechsich angehauchten Kommentar (auch in der englischen Uebersetzung).
Wieder festen Boden unter den Fuessen gings zur Semperoper, die wegen Elton John leider nicht zugaenglich war. Haeh, wie? Na ganz einfach, Elton John gab am Abend auf dem Theaterplatz ein Open-Air-Konzert und dort waren die Vorbereitungen bereits in vollem Gange. Dementsprechend war alles abgesperrt und von der Semperoper habe ich keine Bilder schiessen koennen. Da habe ich es endlich mal nach Dresden geschafft und dann macht mir Elton einen Strich durch die Rechnung! Uebrigens eine tolle Kulisse fuer ein Konzert, denn auf dem Theaterplatz ist man umgeben von Semperoper, Zwinger, Schinkelwache, Residenzschloss etc.
Nun gut, die Oper war also tabu aber umso laenger hielten wir uns im Zwinger auf. Erst drumherum und anschliessend im Zwingerhof selbst schoss ich auch dort unzaehlige Fotos und irgendwann meinte ich, wir sollten wohl den Heimweg antreten, schliesslich fuhren wir noch ca. 2,5 Stunden zurueck nach Suhl. Toller Tag in einer wirklich schoenen Stadt und irgendwie kann ich es gar nicht glauben, dass ich es vorher noch nie richtig nach Dresden geschafft hatte (einmal durchfahren zaehlt nicht) und das, obwohl ich in Sachsen studiert habe!
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