Heute sollte bei bedecktem Himmel eine erreignisreiche sightseeing Woche beginnen und das Wetter war uns an diesem Tage noch hold denn bis zum spaeten Nachmittag regnete es nicht. Wir trafen uns mit Pavlina an einer naheliegenden Metrostation und fuhren zusammen in die Stadt, um von dort mit einer Seilbahn auf den Laurenziberg (Petrin) zu klettern, der eine wunderschoene Aussicht auf Prag und die naheliegende Prager Burg bietet. Ausserdem findet man hier oben den “kleinen Eiffelturm”, der erstmal bestiegen einen noch besseren Ausblick ueber Prag bietet. Der Aufstieg hingegen dauerte eine Weile.... puh ganz schoen viele Stufen! Wieder unten angelangt, spazierten wir hinueber zum Wahrzeichen Prags, seiner Burg und dem imposanten St. - Veits Dom im Inneren des Burggelaendes. Durch Zufall (oder gute Planung von Pavlinas Seite) erlebten wir um12 Uhr die feierliche Wachabloesung mit Fanfaren, die kein Ende zu nehmen schien, schliesslich war der Durchgang zum Dom gesperrt, den wir unbedingt sehen wollten. Nach all dem Gebruell, Blasen der Fanfaren, Einmarsch der neuen und Abschied der alten Wachen und noch mehr Gebruell und Fanfaren machten die Herrschaften den Eingang wieder frei und wir liefen mit hundert anderen Schaulustigen durch die Burg hindurch zum Dom. Wir haetten ihn uns gern von innen angeschaut, aber nicht mit sovielen anderen Leuten, deswegen stellten wir uns nicht an der Einlass Schlange an und verliesen das Burggelaende. Ueber die Burgrampe (tolle Aussicht ueber Prag!) und die malerische enge Neruda Gasse gings wieder runter in die Stadt und von dort gleich zum naechsten Prag Hoehepunkt, der Karlsbruecke. Leider nicht so idyllisch wie auf all den Postern, Postkarten und Malerein sondern ebenfalls mit Hundertschaften von Touristen, kleinen Souvenirstaenden und leider auch streckenweise verhuellt, da die Bruecke momentan renoviert wird. Ein Erlebnis war es trotzdem, die statuenreiche Bruecke zu sehen und die tolle Aussicht hoch auf die Burg zu geniessen. Wer mich kennt, weiss dass meine Kamera einiges zu leisten hatte!
Pavlina kannte kein Erbarmen mit unseren Fuessen und so liefen wir erst zum Altstaedter Ring und bewunderten die Astronomische Uhr, dessen Figurenspiel wir gerade verpasst hatten, das Altstaedter Rathaus, das Hus Denkmal (zu Ehren von Jan Hus, der in Konstanz auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war), die Teynkirche und St.- Niklas- Kirche. Danach ging es zum beruehmten Wendelsplatz mit seinen Kaufhaeusern, unzaehligen Geschaeften, Theatern, Kinos, Boutiquen etc und dem Denkmal des hl. Wenzel vor dem Nationalmuseum. Hier feierten die Prager seit 1918 den Gruendungstag der selbstaendigen Tschechoslowakei und auch andere wichtige Demonstrationen fanden und finden hier statt. Wie mir Pavlina erklaerte, ist die Reiterstatue ist ein beliebter Treffpunkt der Prager und so verabredet man sich zu einem Treffen 'beim Pferd'. Hier verabschiedete sich Pavlina von uns, da sie noch etwas anderes zu erledigen hatte. Wir setzten unseren Stadtbummel ohne sie fort und liefen zurueck zur Astronomischen Uhr auf dem Alstaedter Ring, wo wir uns das Figurenspiel zur vollen Stunde anschauten (haetten wir beinahe wieder verpasst) und dann weiter auf der Luxus-Einkaufsmeile der Pariser Strasse zum juedischen Viertel liefen. Dort fing es heftig an zu regnen und wir machten uns auf den Weg zur Metro und fuhren heim. Unsere Fuesse beschwerten sich sowieso schon und im hostel angekommen, wollte ich keinen Schritt mehr gehen!
Dienstag
Leider hatte es sich ueber Nacht eingeregnet und wer auch immer fuer das Wetter zustaendig war, wollte uns den Gefallen nicht tun, den Regen zu stoppen. So machten wir uns ohne Pavlina mit dem Auto auf den Weg zum ca. 45 km entfernten Schloss Konopiste, das dem in Sarajevo erschossenen oesterreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie als zu Hause diente. Wir buchten eine deutsche Fuehrung und wunderten uns ueber die Preisgestaltung, da wir mehr zahlten, als auf den Informationstafeln ausgeschrieben. Spaeter erfuhren wir, dass man fuer den Fuehrer extra zahlt. Versteh ich schon, allerdings darf man das Schloss ohne Fuehrung nicht betreten und so koennte man die Gebuehr doch eigentlich in den Eintrittspreis gleich mit einrechnen, oder? Naja, viel interessanter fand ich ja, dass bei unserer Fuehrung eine hollaendische Schulklasse anwesend war, deren Lehrer sich beim Fuehrer beschwerte, dass sie kein oder nur wenig Deutsch verstehen und er wollte doch das ganze ins hollaendische uebersetzen. Das traf bei uns auf Unverstaendnis, denn wieso sollten wir darunter leiden, dass die Gruppe eine deutsche Fuehrung gebucht hatte, obwohl anscheinend nur der Lehrer deutsch verstand? Egal, die Schueler sahen sowieso nicht sehr interessiert an der ganzen Sache aus und so wurde sehr wenig von ihm uebersetzt. Der Fuehrer tat mir allerdings leid, denn er merkte, dass kaum Interesse/Verstaendnis da war und das ist meiner Meinung nach ein undankbarer Job. Was gab es im Schloss nun eigentlich zu sehen? Die privaten Wohnraeume des Thronfolgers sowie eine sehr umfangreiche und wertvolle Sammlung historischer Waffen und Jagdtrophaen. An Waffen schien es Franz Ferdinand nicht zu mangeln, denn neben der komplett mit Waffen zugestellten Ausstellung im Dachgeschoss sah man in vielen anderen Zimmern Waffen jeglicher Art und Herkunft.
Zurueck in Prag goennten wir uns was Gutes fuer unsere 'geschundeten Koerper' (man vergesse bitte nicht, dass ich vorher schon paddeln war und sehr unbequem im Zelt genaechtigt hatte) und begaben uns erst in den Whirlpool und danach bekam jeder von uns noch eine Massage. Ach herrlich!
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